Hagen. Gut 400 der 1150 zahlenden Zuschauer kamen aus dem Dorf. Der VfB Kirchhellen war beim TSV Hagen zwar in der Unterzahl, dafür aber stimmgewaltig.
Die drei Reisebusse, die der VfB Kirchhellen in Windeseile organisiert hatte, zahlten sich aus. Die Fußballer des VfB Kirchhellen konnten sich am Donnerstag im 80 Kilometer entfernten Hagen auf den Support von der Seitenlinie verlassen. Rund 400 Dorfbewohner hatten sich mit auf den Weg gemacht. Dass sich beim Anblick der stimmgewaltigen Anhängerschaft vor allem die Fans des gastgebenden TSV Fichte Hagen verwundert die Augen rieben, durfte der VfB als Auszeichnung werten.
Die Kirchhellener machten reichlich Stimmung. Das erneute Zünden von Bengalos bereitete VfB-Boss Lambert Bergemann zwar Bauchschmerzen, weil ihm der Verband erst vor wenigen Tagen die „Rechnung“ für Bulmke präsentiert hatte: „400 Euro Strafe sind fällig“, aber, und das war viel wichtiger: Kirchhellens Fans verhielten sich umsichtig. Weder Zuschauer noch der Kunstrasen wurden in Mitleidenschaft gezogen.
TSV Fichte Hagen zeigt nach Niederlage Haltung
Auch der TSV Fichte spielte mit und erntete damit auch den Respekt der Kirchhellener: „So ein toller Gastgeber“, schwärmte nach Spielschluss Vorstandssprecher Marco Samland. Sein Vereinschef Bergemann sah das ganz ähnlich: „Wir haben uns hier sehr willkommen gefühlt.“
Der TSV Fichte Hagen leckte nach dem Schlusspfiff nicht nur die Wunden, die das Aus im Kampf um den Bezirksliga-Aufstieg gerissen hatte. Helfer des Klubs trugen zwei Bierkästen für die feiernde Gästemannschaft herbei. Der Klub ließ die Musik über die Lautsprecheranlage weiter laufen. Tolle Gesten nach einem Spiel, das die Hagener in ein emotionales Loch fallen ließen.
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Dafür erntete der TSV Fichte Hagen viel Anerkennung. „Dieser Klub hat es verdient, in der Bezirksliga zu spielen. Fichte hat eine tolle Mannschaft und eine Sportanlage, die für die Kreisliga fast schon zu schade ist. Für die Jungs tut es mir leid, dass sie für ihre Meisterschaft nicht belohnt werden. Ich bleibe bei meiner Meinung: Wenn du Meister wirst, dann musst du auch aufsteigen“, kommentierte beispielsweise Kirchhellens Trainer Martin Stroetzel.
Die Harmonie zwischen beiden Vereinen, die schon im Hinspiel am Sonntag ihren Anfang genommen hatte, könnte beide Klubs schon in wenigen Wochen wieder zusammenführen. Nach dem Spiel wurde der Wunsch formuliert, in naher Zukunft Freundschaftsspiele untereinander auszutragen.
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