Hagen. Die Saison war erfolgreich, aber hart. Der VfB Kirchhellen feiert den Aufstieg. Auch am Donnerstag gab es noch einmal ordentlich auf die Socken.

Zur Humba des VfB Kirchhellen gehört immer auch die Aufforderung „Hinsetzen! Hinsetzen!“. Der mitgereiste Anhang, die Trainer und Spieler gehorchten am Donnerstag den Worten, die Kapitän Fabian Mohs durch die Flüstertüte brüllte. Und auch der sparsame Blick von Nico Graf schützte ihn nicht. Auch der Abwehrspieler musste „runter“. Dass er nach seinem Achillessehnenriss noch immer an Krücken läuft, das interessierte in diesem Moment niemanden.

In dieser Szene kurz nach Ende des Spiels beim TSV Fichte Hagen (6:1), als sich Anhänger und Mannschaft ganz nah gegenüberstanden, konnte man gut ablesen, wie viel Kraft und Energie dem VfB diese Saison gekostet hatte. Denn sichtbare Spuren hatte sie nicht nur bei Graf hinterlassen. Die frischeste Wunde forderte am Donnerstag noch einmal das ganze Verpackungsgeschick von Athletik-Trainer und Team-Physio Dominik Plewan heraus:

Nach kurzer Behandlungspause ging es für Jonas Kruppa weiter. Team-Pysio Dominik Plewan (l.) schickte ihn mit den Worten „Keine Kopfbälle mehr“ wieder aufs Spielfeld.
Nach kurzer Behandlungspause ging es für Jonas Kruppa weiter. Team-Pysio Dominik Plewan (l.) schickte ihn mit den Worten „Keine Kopfbälle mehr“ wieder aufs Spielfeld. © WAZ | Felix Hoffmann

Jonas Kruppa, der in der 57. Minute den so wichtigen Treffer zum 2:1 erzielt hatte, trug in der Schlussphase einen vereinsfarbenen Turban, der einen Cut über seinem rechten Auge abdeckte. Der 20-Jährige hatte den Ellbogen eines Gegenspielers zu spüren bekommen. Eine Erfahrung, die Stefan Große-Venhaus schon im Hinspiel am Sonntag machte. Sein Verband ist mittlerweile einem Pflaster gewichen, das Rückspiel verpasste er trotzdem.

Der Ellbogenschlag war die einzige Szene, die Martin Stroetzel am Donnerstag kurz aus der Haut fahren ließ. Der Coach hatte bis dahin die stoische Ruhe und Souveränität ausgestrahlt, die drei Jahrzehnte im Trainergeschäft mit sich bringen. Er machte dem Schiedsrichter sachlich, aber auch lautstark klar, dass er Unsportlichkeiten gegen seine Spieler nicht toleriert.

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Das Saisonfinale am Donnerstag verpasste auch Maurice Schwandt. Er hatte nach seiner Bänderverletzung aus dem Spiel beim SuS Schwarz-Blau Gladbeck Anfang April alles dafür getan, rechtzeitig wieder fit zu werden. Doch die Zeit reichte nicht. In den drei Relegationsspielen gegen Bulmke und Hagen ließ er es sich aber immerhin nicht nehmen, so zu tun, als könnte er spielen. Schwandt zog sich mit der Mannschaft um, machte das Aufwärmen mit und nahm während der Spiele auf der Bank Platz.

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Dass die Ausfälle einzelner Spieler weder die Meisterschaft noch den Aufstieg gefährdeten, das hat der VfB Kirchhellen auch seinem neuen Trainerteam zu verdanken. Martin Stroetzel und Tunahan Terzi haben aus dem verunsicherten Absteiger der Vorsaison eine selbstbewusste und eingeschworene Truppe geformt. Dieser VfB macht Lust auf mehr und hat auch in der Bezirksliga das Zeug dazu, eine gute Rolle zu spielen.

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