Bottrop. Der VfB Bottrop hatte die Sturm-Planungen abgeschlossen. Doch nun springt der Spieler ab. Nicht die einzige Transfer-Posse im Kreis.
Eigentlich sollte mit der Verkündung nur noch gewartet werden, bis bei Arminia Klosterhardt alles klar war. Deniz Erdem stand inoffiziell bereits als Zugang des VfB Bottrops fest. Doch nun die Wende: Erdem gibt dem VfB einen Korb und wechselt stattdessen zum FC Sterkrade. Trainer dort? Ex-VfB-Coach Patrick Wojwod.
„Das ist alles sehr unglücklich gelaufen. Man hat das Gefühl, dass eine mündliche Zusage heutzutage nichts mehr wert ist“, ärgert sich Philipp Drießen, der Sportliche Leiter beim VfB. Mittlerweile müsse man eigentlich direkt einen Amateurvertrag unterzeichnen lassen oder bis zum 30. Juni abwarten mit der Verkündung, ehe noch etwas passiere.
VfB Bottrop wartete extra mit der Verkündung des Transfers von Deniz Erdem
Der VfB habe mit der Veröffentlichung des Transfers auf Wunsch des Offensivspielers gewartet. „Er wollte die Saison bei Arminia erst zu Ende spielen, wir haben uns aber anderweitig nicht mehr umgeschaut. Gerade was die Stürmerposition angeht, holt man ja nicht drei Top-Spieler. Nun ist unsere Planung umgehauen worden“, so Drießen. Einen Plan B habe der VfB zunächst nicht in der Tasche gehabt: „Warum, wenn man eigentlich eine Zusage hat?“, so der Bottroper.
Auch interessant
Herausgekommen sei der Umschwung des 23-Jährigen, der für Klosterhardt in dieser Saison vier Tore in 29 Landesliga-Spielen schoss, erst durch die Kontaktaufnahme von Präsident Gündüz Tubay und über Dritte. „Gündüz hatte Deniz kontaktiert und gefragt, was nun los sei. Da hat er nur geschrieben, dass er stattdessen zu Sterkade 72 wechselt. Daher waren Günduz und ich uns auch einig, dass Deniz dann der falsche Spieler für uns ist. Wenn man ein unschlagbares Angebot im Nachhinein bekommt, soll man mit offenen Karten spielen“, so Drießen.
Erdem hatte dem FC Sterkrade eigentlich bereits abgesagt
Statt im Jahnstadion spielt Erdem nun also in der kommenden Saison beim FC Sterkrade 72. „Er hat bei uns definitiv zugesagt“, bestätigt Trainer Patrick Wojwod. Solche Transfer-Situationen würde es mittlerweile doch jedes Jahr geben.
Auch interessant
„Deniz und ich haben uns schon vor sechs Wochen getroffen und hatten ein gutes Gespräch. Dann hatte er mir eigentlich für den VfB Bottrop abgesagt, ich hatte den Transfer innerlich abgesagt. Zwei, drei Wochen später schellte das Telefon und er sagte, wir müssen noch einmal reden. Dann haben wir uns noch einmal getroffen und unterhalten und er sagte, er möchte doch nicht zum VfB. Es wäre nicht ganz das, was er sich vorstelle. Ich habe für ihn dann beim VfB abgesagt“, so Wojwod, der Erdem schon lange kennt.
Auch um David Fojcik gab es Wirbel – diesmal war der 1. FC Hirschkamp involviert
Die Posse um Erdem ist nicht die einzige, die für Aufsehen sorgt. Auch um David Fojcik hatte sich ein Transfer-Chaos entwickelt. Er bleibt beim FC Sterkrade 72, obwohl er auch mit dem VfB Bottrop im Gespräch war und sich beim 1. FC Hirschkamp sogar bei der Unterschrift eines Vertrages ablichten ließ.
Auch interessant
Während Wojwod dies mit all seiner Erfahrung gelassen sieht, waren die Oberhausener empört und veröffentlichten klare Worte auf ihrem Facebook-Kanal. Fojcik habe beim Verein schon einen Einjahresvertrag unterschreiben gehabt, der Transfer wurde über mehrere Kanäle bekannt gegeben.
„Es dauerte nur wenige Minuten, ehe die Präsentation viral ging und sich gleich zwei weitere Vereine meldeten. Beide Vereine teilten den Verantwortlichen des 1. FC Hirschkamp mit, dass David Fojcik ebenfalls zugesagt habe und waren sprachlos. David Fojciks Transferpoker geht in die Hose, nach der Kommunikation aller drei Vereine, die im Transferbluff des David Fojcik verwickelt waren, hat der 1. FC Hirschkamp sofortige Konsequenzen gezogen und David Focjik alle Sponsoren-Deals, Kleidung etc. gestrichen und wieder entnommen. Loyalität und Herzblut steht für die Zukunft an oberster Stelle und dies bringt David Fojcik nicht mit“, so der 1. FC Hirschkamp.
Aufgrund der Erfahrungen mit Fojcik und Erdem verhält sich der VfB Bottrop aktuell defensiver, was die Verkündung von Zugängen angeht. Drießen: „Wir haben mündliche Zusage von einigen Spielern, warten da aber noch ab.“
Mehr zum Fußball in Bottrop
- VfL Grafenwald: Meisterfeier mit sechs Schönheitsfehlern
- Der TSV Feldhausen widmet den Sieg dem scheidenden Chef
- 22 Fotos: VfL Grafenwalds Torwart spielt im Feld und trifft auch noch
Weitere Berichte aus dem Bottroper Amateurfußball