Bottrop. Ali Sakiz ist im Bottroper Fußball über die Vereinsgrenzen hinaus bekannt. Und das liegt nicht nur an seinem Bart. Ein Porträt.
Wer sich auf den Sportplätzen Bottrops bewegt, der kennt Ali Sakiz. Der 52-jährige Betreuer des Bezirksliga-Teams von Rhenania Bottrop lebt, atmet und kennt den Bottroper Fußball wie kein Zweiter. Er ist ein echtes Ruhrpott-Original.
Geboren 1972 in Amasya am Schwarzen Meer kam der junge Ali Sakiz mit vier Jahren nach Bottrop und hat auch im Ruhrpott schon früh die Liebe zum runden Leder für sich entdeckt.
„Angefangen habe ich damals bei Viktoria 21 und Vorwärts 08, die heute die Sportfreunde 08/21 sind. Leider musste ich wegen Knieverletzungen und beruflichen Verpflichtungen bereits in der A-Jugend mit dem Fußball spielen aufhören“, erzählt Ali Sakiz von seiner leider nur kurzen Karriere als Aktiver auf dem Feld.
Seine Position war die des Außenverteidigers – mit Zug nach vorn. Auf der Außenbahn ist Schnelligkeit gefragt, die brachte Ali mit. Auch heute noch ist er wieselflink an Ort und Stelle, wenn es darum geht, verletzten Spielern auf und neben dem Platz zu helfen. Ali Sakiz macht da auch keine Unterschiede, ob es sich um eigene oder gegnerische Spieler handelt. Sofort ist er da, um mit helfender Hand die erste Versorgung vorzunehmen.
Ali Sakiz bei Rhenania Bottrop: „Ich bin so ein bisschen das Mädchen für alles“
Nach seiner aktiven Laufbahn auf dem Platz arbeitete er als Trainer, doch nach seiner Heirat und der Geburt seiner drei Söhne reichte die Zeit nicht mehr, um mehrmals pro Woche und am Wochenende eine Mannschaft komplett zu betreuen. Doch los ließ ihn der Fußball nicht, also suchte er sich ein neues Betätigungsfeld, um dem Sport weiter nah zu sein.
Sakiz: „Als Betreuer angefangen habe ich bei Fortuna Bottrop und danach ging es zu Rhenania Bottrop, wo ich jetzt schon einige Jahre bin. Hier spielt ja auch Cem, mein Sohn. Das ist hier bei Rhenania alles Familie“, lässt der Bottroper seine große Liebe für die Blau-Weißen vom Blankenfeld durchblicken.
Doch die Betreuerfunktion ist nur ein Ausschnitt der Aktivitäten von Sakiz. Beim Gespräch am Vereinsgelände erzählt er ganz nebenbei, dass er aktuell noch eine Bambini-Mannschaft und die E5-Jugend betreut und auch auf die Gerätschaften des Vereins und den Platz hat Sakiz immer ein waches Auge. „Ich bin so ein bisschen das Mädchen für alles, schaue, dass die Anlage hier sauber ist und wir zum Beispiel hier gemütlich sitzen können“ räumt der 52-Jährige lachend ein.
ALi Sakiz dachte über das Aufhören nach
Ali Sakiz verkörpert Rhenania Bottrop und identifiziert sich komplett mit seinem Verein. Doch das war nicht immer so. Seine Freude und Faszination an Rhenania erklärt er so: „Erst wollte ich gar nicht zu Rhenania, denn ich war ja bei Fortuna. Rot-Weiß und Blau-Weiß, das beißt sich gerne mal. Aber schon nach kurzer Zeit war mir klar, dass ich hier meine Fußballfamilie gefunden habe. Ich fühle mich hier sehr wohl und bin gerne auf dem Gelände. Hier ist auch immer etwas los.“
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Im Laufe des Jahres machte es die Runde, dass Ali Sakiz nach dieser Saison kürzer treten beziehungsweise aufhören würde. Viele konnten sich das gar nicht vorstellen und nach einiger Zeit des Nachdenkens beschloss er, doch weiter bei Rhenania seinen vielfältigen Aufgaben nachzugehen.
Seine Gründe für die Gedankenspiele erklärt er folgendermaßen: „Ich arbeite ja bei einer Möbelspedition und muss deshalb sehr früh aufstehen. Ab vier Uhr morgens bin ich auf den Beinen, dazu die Tätigkeiten bei Rhenania, das füllt den Tag schon aus und ist auch manchmal anstrengend. Aber ich mache das hier aber auch so gerne, dass ich beschlossen habe, doch weiter zu machen.“
Auch die Inklusionsmannschaft trainiert mittlerweile am Blankenfeld
Das freut natürlich alle bei Rhenania, dass ihnen Ali Sakiz erhalten bleibt. Und ganz besonders freut dies die Sportler mit Handicap oder Beeinträchtigung, die Sakiz schon seit einigen Jahren betreut und die ihre neue Spiel- und Heimstätte ebenfalls am Blankenfeld gefunden haben.
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„Es gab damals ein paar Probleme beim VfB, plötzlich hatten die Jungs keine Trainingsmöglichkeiten mehr und da haben wir bei Rhenania angefragt. Jetzt trainiert die Inklusionsmannschaft Dienstag und Donnerstag hier am Blankenfeld und die Turniere wie das Hans-Peter Mlinaric-Gedächtnisturnier finden auf dem Gelände statt“, ist auch Ali Sakiz froh, dass das von ihm betreute Inklusionsteam eine neue Spielstätte gefunden hat.
Fußball in Bottrop und überall, und da schließ sich der Kreis, lebt von Menschen wie Ali Sakiz. Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt mit anderen teilen und die sich selbst einsetzen, um allen in der Gesellschaft Teilhabe zu ermöglichen. Nicht nur für Rhenania Bottrop, sondern für den gesamten Bottroper Lokalfußball sind Persönlichkeiten wie Sakiz ein Gewinn. Sie sorgen dafür, dass Vieles funktioniert oder überhaupt möglich ist und animieren hoffentlich auch Andere, es ihnen gleich zu tun.
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