Bottrop. Welheimer Löwen punkten trotz Unterzahl im Spitzenspiel. Fuhlenbrock verspielt ein 3:0 und Grafenwald ist chancenlos. Die Spiele im Überblick:

Aus Bottroper Sicht gab es am Sonntag nicht viel zu Feiern. Positiver Höhepunkt in den A-Kreisligen war der Punktgewinn der Welheimer Löwen. Die Karakus-Elf erzielte gegen den Tabellenzweiten SuS 21 Oberhausen nach 0:2-Rückstand noch den Ausgleich - in Unterzahl! Am anderen Ende der Emotionsskala fanden sich die Kicker von BW Fuhlenbrock wieder, die nach einer 3:0-Führung noch unterlagen.

Welheimer Löwen - SuS 21 Oberhausen 2:2

Die Welheimer Löwen verpassten am Sonntag zwar den Sprung auf den dritten Tabellenplatz, der Aufsteiger feierte das 2:2 gegen den SuS 21 Oberhausen aber wie einen Sieg. Die Bottroper zeigten nach einem 0:2-Rückstand große Moral. In Unterzahl gelang ihnen gegen den Tabellenzweiten noch der Ausgleich.

Nach 35 Spielminuten sah es überhaupt nicht gut aus für die Welheimer. Nach einer starken und konzentrierten Anfangsphase waren die Löwen zehn Minuten lang heftig unter Druck geraten. Oberhausen traf durch Marco Matuszzak in der 31. Minute zur Führung. Nur vier Minuten später erhöhten die Schleuser durch Joel Goldberg auf 2:0. Wichtig in dieser Phase war die Antwort von Daniel Galonska, der in der 40. Minute den Anschlusstreffer erzielte.

Nach dem Seitenwechsel lieferten sich die beiden Teams einen offenen Schlagabtausch. „Ein fantastisches Spiel“, kommentierte Ramazan Karakus. Bottrops Trainer schloss die Leistung der Schleuser dabei ausdrücklich mit ein. Als Welheims Nabil Mawas in der 70. Minute die Ampelkarte sah (Meckern/Foulspiel) schien der Oberhausener Sieg besiegelt. Doch es kam anders. Die Welheimer machten auch in Unterzahl Druck. Lohn der Bemühungen war der Ausgleichstreffer durch Julian Krasniqi in der 72. Minute.

BW Oberhausen - FC Bottrop 2:2

Mit einem Punkt kehrte der FC Bottrop von Tulpenstraße zurück. Zuvor bot der FC dem gastgebenden Blau-Weiß Oberhausen ein beherztes Duell und hatte beim 2:2 (1:2) sogar die Chance auf mehr. Entsprechend zufrieden zeigten sich die Verantwortlichen um FC-Trainer Ishak Yilmaz.

Beim Tabellensiebten aus der Nachbarstadt gingen die Bottroper als Außenseiter in die Partie, starteten bei den Blau-Weißen aber frech und selbstbewusst. Allerdings waren es die Oberhausener, die das erste Tor erzielten (18.). Die Yilmaz-Elf reagierte auf den Rückstand aber gut und glich bereits zwei Zeigerumdrehungen später durch Batuhan Akyol zum 1:1 aus (20.).

Als Enes Altinay für den FCB nach 28 Minuten zur 2:1-Führung traf, schien plötzlich ein Auswärtserfolg in greifbarer Nähe. Denn die Bottroper hielten folglich in der Abwehr gut dagegen und versuchten im Angriff immer wieder Nadelstiche zu setzen. Die sich ergebenden Chancen brachten den Welheimern aber auch nach dem Seitenwechsel keinen weiteren Ertrag ein, sodass BWO nach 59 Minuten den 2:2-Enstand erzielte.

BW Fuhlenbrock - Post SV Oberhausen 3:4

Die Kicker von Blau-Weiß Fuhlenbrock strapazierten am Sonntag die Nerven der Zuschauer und von Trainer Sven Tappeser. Der war nach dem 3:4 gegen den Post SV Oberhausen tief enttäuscht. Die Fuhlenbrocker hatten bereits nach 17 Minuten mit 3:0 geführt, ließen im Anschluss aber alle Qualitäten vermissen und kassierten völlig unnötig die fünfte Saisonniederlage.

War nach den 90 Minuten gegen den Post SV Oberhausen bedient: BW Fuhlenbrocks Trainer Sven Tappeser.
War nach den 90 Minuten gegen den Post SV Oberhausen bedient: BW Fuhlenbrocks Trainer Sven Tappeser. © Thomas Gödde

„Das ist mir unerklärlich“, polterte Sven Tappeser. Fuhlenbrocks Trainer stellte fest: „Wir haben den Gegner komplett unter Kontrolle, geben das Spiel dann aber noch aus der hand. Ich habe keinen blassen Schimmer, wie meine Mannschaft nach dieser guten Anfangsphase noch den Faden verlieren konnte.“

Tappesers Enttäuschung fiel auch deshalb groß aus, weil er nach dem Führungstreffer durch Ben Jansen in der siebten Spielminute berechtigte Hoffnungen auf drei Punkte hatte. Als dann Steffen Ludwig (14.) und Daniel Dierkes (17.) die Führung sogar auf 3:0 ausbauten, schien das Spiel gelaufen.

Aber es kam anders: Oberhausen traf noch vor dem Seitenwechsel zum Anschluss. Die Fuhlenbrocker überhörten aber den Warnschuss und ließen sich das Spiel nach dem Seitenwechsel komplett aus der Hand nehmen. Der Post SV traf in der 51. Minute zum 2:3 und zwei Minuten später sogar zum Ausgleich.

Sven Tappeser hatte spätestens zu diesem Zeitpunkt ein Aufbäumen seiner Mannschaft erwartet. Doch das blieb aus. Die Quittung dafür kassierten die Blau-Weißen in der 84. Minute. Oberhausen traf zum 4:3 und schaukelte die Führung über die Zeit. Fuhlenbrocks Trainer kündigte noch am Sonntag eine Aufarbeitung der Partie an: „So etwas will ich kein zweites Mal erleben.“

SSV Buer II - VfL Grafenwald 5:0

Sein Spiel bei der SSV Buer II hatte sich der VfL Grafenwald ganz anders vorgestellt und sich auch sehr viel mehr vorgenommen. Die Wöller fuhren mit einem 0:5 (0:2) zurück ans Sensenfeld. Ralf Lazar, der den beruflich verhinderten VfL-Trainer André Nowack an der Seitenlinie vertrat, nahm sich bei seiner Kritik nicht zurück.

„Das, was wir die letzten Wochen sehr gut gemacht haben, haben wir völlig vermissen lassen. Die Tugenden des Fußballs, Präsenz in den Zweikämpfen oder auch mal Cleverness, das war heute einfach nicht da.“ Die SSV hatte mit ihrem „Zehner“ Steffen Dörpinghaus, der zwei Mal traf (18., 61.), und dem starken Dreifach-Torschützen Michael Krakala (33., 78., 90.) die Leute, die den Unterschied ausmachten. „Buers Stürmer hat so gar nicht am Spiel teilgenommen, aber er war da, wo er sein sollte, und wusste auch immer genau, wie und wohin er laufen musste“, führte Lazar aus.

Aufseiten der Grafenwälder gab es derlei Besonderheiten nicht. Gerade mal mit einem Torschuss ging es für die Gäste in die Pause. Zwar sorgten Umstellungen und frische Spieler für etwas Besserung, jedoch, so Lazar: „Das hat nicht gereicht. Jetzt müssen wir aus dieser Lehrstunde die richtigen Schlüsse ziehen.“

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