Hamminkeln. BW Dingden benötigt nur wenige Sekunden, um die Schwächen des VfB Bottrop aufzudecken. Ein Bottroper verlässt die Sportanlage im Krankenwagen.
Schon während der letzten Spielminuten war Michael Schrank anzusehen, dass es in ihm arbeitete. Die schwache Leistung seines Teams wollte er am Ende auch nicht wegdiskutieren. Der Trainer des VfB Bottrop wählte nach der 1:3-Niederlage beim SV Blau-Weiß Dingden klare Worte.
Der VfB steht nach dem neunten Spieltag und der fünften Niederlage in Folge auf einem Abstiegsplatz. Dass das 1:3 in Dingden unglücklich und vermeidbar war, führte Michael Schrank zwar richtigerweise an, sparte dann aber auch nicht mit kritischen Worten:
VfB Bottrop mit vielen unerklärlichen Flüchtigkeitsfehlern
„Unsere Gegner sind uns spielerisch nicht überlegen. Aber wir machen zu viele Fehler, wir leisten uns schlampige Zuspiele, ungenaue Pässe. Da gehen halbhohe Flanken direkt ins Aus. Ich habe den Jungs zuletzt immer wieder gesagt: Wenn wir nur 80 Prozent der Trainingsleistung auf den Rasen bringen, dann gewinnen wir wieder. Aber das gelingt uns im Moment einfach nicht. Und deshalb müssen wir uns jetzt auch fragen, ob die Qualität wirklich ausreicht.“
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Was die Tagesleistung anging, wollte Schrank nicht zu hart mit seinem Team ins Gericht gehen. „Wir haben eigentlich gar kein schlechtes Spiel gemacht. Der Gegner war heute gnadenlos effektiv. Dingden schießt drei Mal aufs Tor und macht daraus drei Tore.“
Mit der Einschätzung lag Schrank richtig, Bottrops Trainer sah aber auch großzügig über eine erste Halbzeit hinweg, in dem seinem Team trotz langer Ballbesitzphasen überhaupt nichts gelang. Auffällig war die Summe an Flüchtigkeitsfehlern, die nicht nur immer wieder den Spielfluss hemmten, sondern auch den Gegner in günstige Situationen brachten.
BW Dingden versetzt dem VfB gleich zwei Zehn-Sekunden-Stiche
So führte der VfB Bottrop zwar von der ersten Minute an Regie, spielte in seinem Film aber auch die Rolle des tragischen Helden. Das wurde schon nach 15 Minuten deutlich. Ein Bottroper Angriff landete in den Armen von Dingdens Keeper Johannes Buers. Keine zehn Sekunden später schlug das Spielgerät im anderen Tor ein. Mohamed Salman hatte den Abschlag seines Torhüters angenommen und eine Flanke in den Strafraum geschlagen, Kevin Juch stand goldrichtig und schloss unhaltbar zum 1:0 ab.
Die Bottroper blieben im Vorwärtsgang, kamen aber weder über die Außen noch über die Mitte in die vielversprechenden Räume. Dingden verteidigte holzig, rustikal, ohne den Anspruch an Fußball-Ästhetik. Das jedoch war unheimlich effektiv.
Mehr noch: Nach etwas mehr als einer halben Stunde wiederholte sich die Szene aus der Anfangsphase. Buers fischte einen Bottroper Eckball aus der Luft und drosch den Ball direkt auf die rechte Außenbahn. Christian Gurny flankte in die Mitte und Mohamed Salman vollendete per Kopf zum 2:0. Zwischen der Entstehung und Vollendung des Tores lagen erneut nicht mehr als zehn Sekunden.
Alpay Cin droht nach Knieverletzung lange auszufallen
Die erste Halbzeit hielt noch einen weiteren Nackenschlag für die Bottroper parat. Zwei Minuten vor dem Seitenwechsel verletzte sich Alpay Cin in einem Zweikampf am linken Knie. Nach einer langen Behandlungspause musste er ausgewechselt und vom Notarzt abgeholt werden. Er wird dem VfB wohl einige Wochen, wenn nicht gar Monate fehlen.
Für ihn kam Gino Pöschl ins Spiel. Und der kurbelte das Spiel nach dem Seitenwechsel spürbar an. In der 67. Minute setzte er Rene Biskup mit einem feinen Pass in Szene. Biskup rauschte nur Millimeter am Ball vorbei, der Nachschuss von Fatih Candan wurde geblockt, in finaler Instanz setzte Biskup den Abpraller knapp rechts neben das Tor.
Emre Köksal sorgt mit seinem Kopfballtor für Hoffnung
Bottrops Offensivbemühungen trugen erst in der 69. Minute Früchte. Nach einem Eckball war Emre Köksal per Kopf zur Stelle. In den folgenden Minuten lag das 2:2 in der Luft. Pöschl traf nach gutem Zuspiel von Frederick Ansah nur das Außennetz. Die Schwarz-Weißen waren jetzt am Drücker.
Bis zur 69. Minute: Dingdens Konter schien zunächst wenig vielversprechend. Der eingewechselte Redon Brija schien mit dem Ball am Fuß allein auf weiter Flur. Eine Körpertäuschung und ein feiner Pass reichten jedoch aus, um das vorentscheidende 3:1 durch Christian Gurny vorzubereiten.
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