Bottrop. Ein Scout, ein Mannschaftsbus und Videoanalysen: Es ist ein sehr ambitioniertes Projekt, welches Dostlukspor Bottrop in der neuen Saison startet.
Mit A-Jugend-Mannschaften ist der Bottroper Fußball nun wirklich nicht gesegnet. Lediglich Blau-Weiß Fuhlenbrock, Rhenania, der FC und der VfB Kirchhellen stellen in dieser Saison ein U19-Team.
Gäbe es eine Zeugnis-Note für die älteste Jugendfußball-Stufe, wäre dies wohl höchstens eine Vier Minus. Nun schickt sich Dostlukspor Bottrop an, eine attraktive Adresse für Nachwuchsfußballer zu werden.
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Das extrem ambitionierte neue U19-Projekt soll den Klub überkreislich bekanntmachen. „Dostlukspor hat mit den Bottroper Sporterfolgen viel zu tun. Mevlüt Ata, Can Ucar und Sebastian Stempel haben alle hier begonnen. Dazu kommt das Turnier für die Reserve-Mannschaften. Und nun starten wir ein U19-Projekt“, sagt Nuh Arslan, Vorstandsmitglied bei Dostlukspor.
Dostlukspor Bottrop möchte direkt hoch in die Niederrheinliga
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Seit Januar befindet er sich nun in eifriger Planung, mittlerweile steht ein kompletter Kader. „Wir haben uns gefragt, warum es keine U19 gibt, zu der die Zuschauer hinpilgern. Die Jugend hat keine Anlaufstelle mehr in Bottrop. Da dachte ich mir, warum machst du das nicht für die Jungs?“, sagt Arslan.
Beim Umhören sei er auf viele offene Ohren gestoßen und hat nun eine schlagkräftige Mannschaft zusammen. Denn nur in der Kreisliga A ein bisschen mitzuspielen, ist nicht das Ziel. Es soll hoch gehen in die Niederrheinliga. Dafür hat Dostluskpor gleich 20 Spieler verpflichtet.
„Es kommen zehn Jungs vom Jahrgang 2005 aus der Niederrheinliga, zwei sogar aus der Bundesliga vom VfL Bochum und der SG Unterrath. Wir mussten aber auch ein bisschen weiterdenken und haben deshalb auch vier 2004er und vier 2006er verpflichtet. Damit stehen wir bei drei Torhütern und 17 Feldspielern. Zwei weitere Feldspieler fehlen uns noch“, so Arslan. Die meisten dieser Akteure seien Bottroper, Oberhausener oder kämen aus Dinslaken. Namen möchte er bald nennen.
Videoanalyse, Scout, Physio, Mannschaftsbus
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Gelockt wurden sie mit einem umfangreichen Konzept: „Wir wollen das so aufziehen wie ein Nachwuchsleistungszentrum. Mit einem Teil sind wir im Winter schon in die Türkei geflogen, haben da mit Videoanalysen und Drohnen-Aufnahmen gearbeitet und ein Testspiel gegen Antalyaspor gemacht. Das kam gut an. Wenn wir das machen, wollen wir das auch professionell tun. Da soll Wumms dahinter sein, damit die Bottroper hellhörig werden“, so Arslan.
Ein Trainer aus Düsseldorf mit A-Lizenz sei schon gefunden, den Namen möchte der Bottroper aber aucg noch nicht verraten. „Zudem werden wir einen Physiotherapeuten und einen Scout, der sonst für Nachwuchsleistungszentren arbeitet, haben. Und einen Mannschaftsbus.“
Es ist ein ganz schönes Paket, was Dostlukspor für die A-Jugend schnürt. Das nötige Kleingeld soll durch Sponsoren zusammenkommen. Arslan: „Wir investieren in alles drumherum, aber nicht in Prämien. Wir wollen zeigen, dass es mit viel Freundschaft geht.“
Erst in Batenbrock, später in Grafenwald?
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Zunächst wird die Mannschaft in der Kreisliga A starten, dort soll direkt der Meistertitel her, um sich dann für die Saison 2023/2024 für die Niederrheinliga zu qualifizieren. „Es sollen alle etwas davon haben. Ich werde nicht böse sein, wenn der eine oder andere Spieler dann sagt, dass er nach der Zeit in der Jugend in die Ober-, oder die Landesliga wechseln möchte, anstatt bei Dostlukspor in der Kreisliga B zu spielen“, sagt Arslan.
Um den Malus Ascheplatz auszugleichen wird die neue Mannschaft zunächst auf der Sportanlage Batenbrock sein Zuhause haben. Arslan: „Es wird aber laut darüber nachgedacht, ab Winter nach Grafenwald ausgelagert zu werden. Die Anlage ist nicht ausgelastet. Und wenn sich Bottrop querstellt, würden wir nach Oberhausen gehen. Vielleicht fallen wir auch auf die Schnauze. Aber es hat alles Hand und Fuß.“