Gelsenkirchen. Beim SV Hessler wirkt der VfB Kirchhellen überspielt und kraftlos. Bei zwei Gegentreffern hilft eine glücklose Hoffmann-Elf ordentlich mit.
Das 3:3 gegen den VfB Hüls, das Weiterkommen im Pokal gegen den Landesligisten Horst 08 und das 3:0 gegen die SG Suderwich hatten das angeknackste Selbstvertrauen des VfB Kirchhellen wieder hergestellt. Doch die zurückliegenden Wochen haben auch Kraft gekostet. Und die fehlte am Sonntag, als es beim SV Hessler um die Punkte ging. Ein überspielt wirkender VfB kassierte eine 1:3-Niederlage.
Die Entstehung der Gegentore war unglücklich, genauso wie der Spielverlauf, doch an einem gab es nichts zu rütteln: Der Sieg und die drei Punkte gingen verdient an den SV Hessler. Das wollte auch Marco Hoffmann nicht infrage stellen, auch wenn Kirchhellens Coach nach dem Spiel erklärte: „personell gehen wir momentan auf dem Zahnfleisch, wir sind an einem Punkt, wo wir die Ausfälle nicht mehr kompensieren können.“ Damit sprach Hoffmann vor allem auf das Fehlen von Fabian Mohs und Ferdi Schmücker an, die in den letzten Spielen zu den Aktivposten gezählt hatten und diesmal schmerzlich vermisst wurden.
Stratmann und Selm vergeben große Chancen zur Führung
Hoffmann trauerte insbesondere den vergebenen Möglichkeiten in der Anfangsphase hinterher. Schon nach zwei Minuten fuhr der VfB seinen ersten Konter. Max Stratmann sprintete in den Strafraum, wackelte seinen Gegenspieler aus, rutschte dabei aber aus und landete auf der Nase. Noch größer war die Möglichkeit, die Dominik Selm acht Minuten später auf dem Fuß hatte. Er stand nach feiner Vorarbeit von Stratmann frei vor dem Tor. Doch Hesslers Keeper Yves Wolki parierte mit einer Mischung aus reichlich Dusel und guten Reflexen.
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Kirchhellens Ärger über das Abschlusspech nahm nach 20 Spielminuten noch zu. Denn Hessler hatte deutlich mehr Glück. Ohne Frage: Lukas Siska hatte aus 28 Metern nicht blind draufgepöhlt, sondern sein Ziel fachmännisch anvisiert, dass ein Schuss aus dieser Distanz aber so unhaltbar im Knick landet, ist extrem selten. Hoffmann und sein Co. Sascha Wisniowski schwankten in ihren Einschätzungen zwischen Sonntagsschuss und Traumtor. Ihren Kopf schüttelten beide.
VfB Kirchhellen verliert zu viele Bälle im zentralen Mittelfeld
Der SV Hessler hatte jetzt seine stärkste Phase. Die Gelsenkirchener verstanden es gut, das Mittelfeld zu ihrem Wohnzimmer zu machen. Kirchhellen hatte im Zentrum nämlich nichts zu melden. Im Spielaufbau wurden dort Bälle in Serie vertändelt. Und das brachte die VfB-Abwehr einige Male in Bedrängnis.
Auch dem 2:0 in der 27. Minute war ein Ballverlust vorausgegangen. Hesslers Haris Imsirovic setzte sich über rechtsaußen durch und dribbelte auf der Torauslinie auch noch an zwei Kirchhellenern vorbei. Julian Hellmich hatte keine Mühe, seine Vorlage zu verwerten.
Nur sieben Minuten später schien die Sache dann entschieden: Der SV Hessler kam zu seinem dritten Treffer. Erneut war Julian Hellmich erfolgreich, der von Abstimmungsfehlern und einem Abpraller in Kirchhellens Defensive profitierte. Der Anschlusstreffer von Max Stratmann (37., Vorlage Selm) ließ den VfB für den zweiten Durchgang noch einmal hoffen.
Alle Blicke richten sich auf das Kellerduell am Donnerstag gegen Zweckel
Allerdings war der SV Hessler nach dem Seitenwechsel seinem vierten Treffer näher als Kirchhellen dem 2:3. In der Schlussphase häuften sich zwar noch einmal die Möglichkeiten für den VfB, doch das Abschlusspech blieb den Blau-Weißen treu. „Wir haken das jetzt schnell ab und konzentrieren uns ganz auf Donnerstag“, kommentierte Hoffmann. Dann steht das Nachholspiel beim Tabellenvorletzten SV Zweckel an, der sich am Sonntag von seinem Trainer Guido Naumann trennte.
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