Bottrop. Der FC Bottrop war die positive Überraschung der Hinrunde. Doch das Team ist im Form- und Stimmungstief. Sieben Gegentore gegen die Adler.
Der FC Bottrop blamiert sich gegen den abstiegsgefährdeten SV Adler Osterfeld bis auf die Knochen, verliert noch Turgut Senyüz und Emre Tuncer durch Platzverweise und muss sich nun erstmalig in der Saison mit dem Thema Abstiegskampf auseinandersetzen.
Mevlüt Ata saß nach dem Spiel wie versteinert auf der Trainerbank und konnte es immer noch nicht fassen. Seine Mannschaft hatte sich gerade nach allen Regeln der Kunst vorführen und auseinandernehmen lassen. „Wie hast du das Spiel gesehen? Ich sag dir dann, ob ich es ähnlich sehe. Ich bin gerade noch fassungslos“, fragte er mich nach meiner Analyse.
Mevlüt Ata findet nach dem Abpfiff zunächst keine Worte
„Ok, dann machen wir das heute mal in getauschten Rollen: Katastrophal. Disziplinlosigkeiten, die total überflüssig waren. In der ersten Halbzeit schon nicht gut gespielt, dann die zwei völlig unnötigen Roten Karten in Halbzeit zwei. Ich verstehe da die Mannschaft nicht. Diese ewige Diskutiererei mit dem Schiri, das bringt doch nichts und zusätzlich fehlt die Konzentration im Spiel“, lautet mein Fazit.
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Die Lebensgeister bei Mevlüt Ata kehren zurück, so ganz möchte er das doch nicht stehen lassen: „Über die zweite Rote Karte kann man diskutieren, für mich ist das keine. Gelb ok. Aber gut, wir schlagen uns hier wirklich selbst. Die erste Rote Karte ist einfach komplett überflüssig.“
Ata weiter: „Den Elfer, den wir uns einhandeln, der ist dumm, den muss man zwar nicht geben. Aber da so zu agieren, das ist einfach überhaupt nicht clever. Und klar, es läuft aktuell nicht rund, die eine oder andere Schiedsrichterentscheidung gefällt uns nicht, aber da dürfen sich die Spieler nicht so reinsteigern und dann nur noch rumdiskutieren und jede Spielszene kommentieren. Das geht einfach gar nicht“, kommentiert Ata nicht nur den Spielverlauf, sondern auch die aktuelle Situation.
Zwei Platzverweise gegen FC Bottrop nach dem Seitenwechsel
Der Spielverlauf ist schnell erzählt: In der siebten Minute geht Adler Osterfeld durch einen strittigen Elfmeter in Führung (Tobias Hauner) und der FC findet einfach nicht zu seinem Spiel. In Minute 23 legt Hauner gegen die völlig indisponierte Abwehr nach und stellt mit einem weiteren Elfer (36.) den 3:0-Halbzeitstand her.
Mit guten Vorsätzen kommt der FC dann aus der Kabine und torpediert das eigene Aufbäumen mit den Platzverweisen gegen Turgut Senyüz und Emre Tuncer. Anschließend fallen die Tore wie reife Früchte. An dieser Stelle seien jedoch Amanuel Haile und Hüssein Al-Moussa, die beide unermüdlich weiter versuchten, den FC im Spiel zu halten und der einige Mal Schlimmeres verhindernde Keeper Ahmet Can Tenel erwähnt.
Diese drei zeigten die Leistung, die den FC in der Hinrunde so stark gemacht hatte. Drei von elf sind allerdings zu wenig, um auf Bezirksliganiveau Punkte mitzunehmen. In der aktuellen Verfassung ist der FC Bottrop ein Abstiegskandidat, trotz des momentanen Neun-Punkte-Vorsprungs. Das Spiel gegen den Tabellenvorletzten Blau-Weiß Oberhausen am nächsten Sonntag könnte da schon wegweisend für die weitere Saison werden.
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