Bottrop. Viel deutet auf einen Zweikampf mit dem SC 20 Oberhausen hin. Aber der VfB Bottrop hat im Kampf um den Landesliga-Aufstieg die besseren Karten.

Weil das Team nicht in jedem Ligaspiel an seine Grenzen kam, schaute sich Patrick Wojwod bei der Planung der Wintervorbereitung in den oberen Regalen der Fußballszene um. Die Testspiele gegen klassenhöhere Teams hatten es entsprechend in sich und mündeten in vier Niederlagen und 20 Gegentoren. Der erhoffte Effekt stellte sich beim VfB Bottrop dennoch ein.

So lief die Vorbereitung des VfB Bottrop

Personell musste auch Patrick Wojwod in den vergangenen Wochen Kompromisse eingehen. So verpassten beispielsweise Chris Pieritz und Kudret Kanoglu wegen Erkrankungen weite Teile des Trainings, Devin Müller musste sich zudem einer Operation unterziehen.

Der VfB absolvierte insgesamt sechs Testspiele. Gegner waren das Bezirksliga-Spitzenteam der SG Schönebeck, zwei Landesligisten, das U19-Bundesliga-Team des MSV Duisburg sowie die Oberligisten FSV Duisburg und Spvgg. Sterkrade-Nord.

Patrick Wojwod hatte in der Hinrunde nur wenige Momente, in denen er sich aufregen musste. Sein Team verlor nur ein einziges Mal.
Patrick Wojwod hatte in der Hinrunde nur wenige Momente, in denen er sich aufregen musste. Sein Team verlor nur ein einziges Mal. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

„Wir haben bewusst Gegner gewählt, die nicht unbedingt auf Augenhöhe sind, sondern Teams, die uns richtig fordern. Die Ergebnisse waren so na ja, aber das ist mir egal. Wir wollten uns mit starken Gegnern messen, weil uns die ja mit dem SC 20 und Rhenania auch zum Rückrundenstart erwarten“, erklärt Wojwod.

Und ist der Trainer mit dem Verlauf der Vorbereitung zufrieden? Wojwod antwortet mit einer Gegenfrage: „Wer ist das schon? Es gibt immer ein Haar in der Suppe. Aber wir sind auf den Punkt fit, mehr kann ich mir nicht wünschen.“ Mit dem Lernfortschritt aus Trainingseinheiten und Testspielen ist der Coach zufrieden: „Was wir taktisch gemacht haben, war sehr ordentlich. Da sind wir ein gutes Stück voran gekommen.“

Das hat sich personell beim VfB Bottrop getan

Der VfB Bottrop verzeichnete nach Abschluss der Hinrunde drei Abgänge, konnte aber auch drei neue Spieler dazugewinnen. Damiano Schirru, Mert Yagci und Mirko Grieß kehrten dem Klub den Rücken. Neu im Team sind jetzt Frederik Ansah (Duisburg 08), Can Ucar (FC Bottrop) und Samet Kanoglu (Rhenania Bottrop).

„Alle drei helfen uns auf unterschiedlichen Ebenen weiter“, sagt Patrick Wojwod, „Samet kann wegen seiner Sperre vorerst nur in Pokal- und Freundschaftsspielen eingesetzt werden. Er ist aber vor allem perspektivisch für uns eine ganz wichtige Verstärkung. Frederik ist ein toller Verteidiger, er hat eine gute Mentalität und eine mega Physis.“

Zeit für was Neues: Can Ucar schmiss während der Hinrunde den Spielertrainer-Job beim FC Bottrop. Mit Beginn der Rückrunde ist er nun Co-Trainer von Patrick Wojwod.
Zeit für was Neues: Can Ucar schmiss während der Hinrunde den Spielertrainer-Job beim FC Bottrop. Mit Beginn der Rückrunde ist er nun Co-Trainer von Patrick Wojwod. © FUNKE Foto Services | Lukas Claus

Mit Can Ucar bekommt Wojwod nicht nur eine fußballerische Verstärkung fürs Mittelfeld. Wojwod sagt über den neuen, spielenden Co-Trainer: „Er bringt viel Qualität mit. Was den Fußball angeht, den wir spielen wollen, denken wir absolut gleich. Wir werden uns gut ergänzen.“

Das sind die Ziele des VfB Bottrop

Es ist kein Geheimnis, dass der VfB die Liga Richtung Landesliga verlassen will. Das lässt sich aus jeder Personalentscheidung herauslesen, aber auch aus der aktuellen Tabelle. Denn die führt der Klub nach nur einer Niederlage in der Hinrunde punktgleich mit dem SC 20 Oberhausen an.

Das ist unsere Prognose für den VfB Bottrop

Der VfB Bottrop kann schon an den beiden ersten Spieltagen der Rückrunde große Schritte Richtung Aufstieg machen. Zum Start am 5. März müssen die Schwarz-Weißen beim punktgleichen Verfolger SC 20 Oberhausen in die Feuertaufe.

Wojwod erwartet rund 2000 Zuschauer und eine Revanche für die 1:2-Hinspielniederlage. Eine Woche später empfängt sein Team dann den Tabellendritten Rhenania Bottrop, der alles in die Waagschale werfen wird, um seine Restchance auf Meisterschaft und Aufstieg zu wahren.

Das sind alle Teile der Serie

Der VfB hat gute Aussichten nicht nur die beiden Spitzenspiele erfolgreich zu gestalten. Die Bottroper haben den – was Qualität und Breite angeht – vielleicht besten Kader der Liga. Die drei Abgänge wurden sinnvoll kompensiert.

Die Mischung aus jungen und erfahrenen Kräften stimmt genauso, wie die Spielbalance. In der Hinrunde wurden die Duelle gegen die Mitkonkurrenten auf Augenhöhe geführt, gegen die schwächeren – und oft mauernden Teams – fand der VfB fast immer die richtigen Mittel. Gelingt eine Wiederholung, wird der VfB fast sicher Meister.

Das war die Hinrunde des VfB Bottrop

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Wintercheck_Vereinsstatistik_VfB Bottrop_1920x1440px © funkegrafik nrw | Jill Starke

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