Bottrop. Die Welheimer zählten schnell zu den positiven Überraschungen der Saison. In den letzten Saisonspielen allerdings auch mit negativem Ausschlag.

Einen Traumstart legte der FC Bottrop in der ersten Halbserie der Bezirksliga-Saison 21/22 hin, vielen galt die Mannschaft von der Sportanlage in Welheim als DIE Überraschungsmannschaft, die niemand auf dem Zettel hatte. Doch die Flughöhe konnte der FCB-Jumbo wegen einiger Turbulenzen nicht halten. Wo er letztlich landet, wird erst die Rückrunde zeigen.

Es ging gut los für den FCB. Mit dem neuen Spielertrainer Can Ucar auf dem Feld und als rechte Hand Mevlüt Ata an der Seitenlinie eilte die Mannschaft vom Start weg von Erfolg zu Erfolg. Taktisch diszipliniert und mit überfallartigen Kontern war der FC schon in der Vorbereitungsphase aufgefallen.

Starke Leistung gegen Fortuna Bottrop

Zum Auftakt gab es einen 2:1-Auswärtssieg bei SuS 09 Dinslaken. Am zweiten Spieltag stand direkt das erste Stadt-Derby auf dem Programm, der FC setzte sich in einem hart umkämpften Match mit einem späten 1:0 gegen die Fortunen durch.

Doch damit nicht genug, die Erfolgsserie sollte sich bis zum sechsten Spieltag fortsetzen. Vier Siege und zwei Unentschieden, darunter ein starkes 2:2 gegen den Aufstiegsaspiranten VfB Bottrop, der quasi erst in letzter Sekunde ausgleichen konnte, standen zu Buche und das war gleichbedeutend mit Tabellenplatz zwei, nur einen Punkt hinter dem in dieser Saison groß aufspielenden SC 1920 Oberhausen, aber vor den weiteren Favoriten Rhenania Bottrop, SW Alstaden und VfB Bottrop.

Fünf Testspiele

Bis zum Start der Bezirksliga-Rückrunde am 6. März (Heimspiel gegen SuS 09 Dinslaken, 15.15 Uhr) will Trainer Mevlüt Ata seine Mannschaft in fünf Testspiele schicken. Erstmals am Ball ist der FCB am Sonntag. An der Welheimer Straße wird dann der westfälische Bezirksligist BV Rentfort vorstellig.

Geplant sind außerdem Spiele gegen den VfB Kirchhellen (6. Februar), den Duisburger FV 08 (20. Februar) sowie bei TuSpo Saarn (13. Februar) und beim TuS Viktoria Buchholz (27. Februar).

Beim FCB herrschte eitel Sonnenschein, der auch durch die erste Saisonniederlage bei der Spvgg. Sterkrade nicht getrübt wurde. Die Mannschaft fand auch direkt wieder in die Spur und legte gegen Möllen und Klosterhardt II mit Siegen nach. Am neunten Spieltag rangierte der FC auf einen starken vierten Platz, was Can Ucar mit „Hätte man uns vor der Saison gesagt, wir würden nach acht Spielen da oben stehen, hätten wir nur gelacht und abgewunken“, kommentierte.

Über Welheim ziehen dunkle Wolken auf

Sorgen machte ihm die Verletzungsmisere in der Defensive. Im Laufe der Saison hatten sich immer wieder wichtige Stützen des Teams längerfristig verletzt. Abwehrchef Sercan Istek fiel lange aus, ebenso Marvin Weigel und auch Denis Hagenschulte hatte immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen.

Es war wohl eine Vorahnung, auf der die Skepsis von Ucar fußte. Beim nächsten Auswärtsspiel in Alstaden gab es die erste Klatsche. 3:6 und das war noch glimpflich ausgegangen, denn der FC brachte kein Bein auf den Boden. Alstaden stutzte den FC das erste Mal auf Normalmaß herunter, zeigte der bis dato erfolgreich spielenden Mannschaft deutlich die Grenzen auf.

Auch gegen den Tabellenführer SC 1920 Oberhausen gab es nichts zu holen. Und dann folgte der ominöse 13. Spieltag. Alles war angerichtet für ein spannendes Derby gegen Rhenania. Doch es kam anders. Die Welheimer präsentierten sich in desolater Verfassung, handelten sich früh eine Rote Karte ein und gingen sang- und klanglos mit 0:13 unter.

Can Ucar wirft nach der 0:13-Pleite die Brocken hin

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Spielertrainer Ucar zog noch am Abend die Konsequenzen und trat als Trainer und Spieler zurück, von einem Tag auf den anderen hatte der FC ein echtes Problem.

„Das hat uns alle überrascht“, sagt Mevlüt Ata über den Schritt von Can Ucar zwei Spieltage vor dem Ende der Hinrunde. „Ich bin aber der Meinung, dass die Mannschaft sich dadurch nicht hat verunsichern lassen.“ erläutert er weiter.

Gegen ESV Hohenbudberg übernahm Mevlüt Ata das Traineramt, der 2:0-Sieg konnte die Wogen etwas glätten. Zum Abschluss aber gab es noch mal einen richtigen Dämpfer. Mit 1:7 ging der FC bei den Sportfreunden Königshardt unter. „Ein rabenschwarzer Tag, wir wären besser im Bett geblieben“ So Coach Ata nach dem Spiel.

Leistungsträger wechselt zum Ligakonkurrenten nach Sterkrade

Als Co-Trainer in die Saison gestartet, trägt Mevlüt Ata mittlerweile wieder die Hauptverantwortung beim FC Bottrop.
Als Co-Trainer in die Saison gestartet, trägt Mevlüt Ata mittlerweile wieder die Hauptverantwortung beim FC Bottrop. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Wohin also geht die Reise des FC Bottrop in dieser Saison. Tabellarisch steht der Verein super da. Aktuell Platz sechs mit einem beruhigenden Vorsprung auf die Abstiegsplätze. Trotzdem gibt es Fragezeichen und Sorgen: kann der Abgang von Oktay Cin zum Ligakonkurrenten Spvgg. Sterkrade kompensiert werden, der mit sieben Toren die interne Torjägerliste anführt?

Auch Can Ucar und Barjam Qori stehen in der Rückrunde nicht mehr zur Verfügung. Verstärkt wird der FC durch Mehmet Can Cetin, der vom TSV Wachtendonk-Wankum zum FC wechselt und die Verteidigung stabilisieren soll.

„Insgesamt war das eine gute Hinrunde für uns. Aber wir müssen dringend konstanter werden.“ formuliert Ata die Ziele für die zweite Halbserie. „Wir müssen uns wöchentlich, im Training wie im Spiel verbessern. Das ist unser Anspruch. Wenn die Ergebnisse gut sind, macht es das leichter, denn dann ist der Kopf frei. Die Mannschaft braucht eine gewisse innere Leichtigkeit, dann spielt sie auch gut. Wir wollen hier langfristig etwas aufbauen, immer besser werden. Die Spieler haben in der Hinrunde ja gesehen, was alles erreichbar ist, wenn alle an einem Strang ziehen. Da wollen wir wieder hin.“

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