Bottrop. Gegen den Essener Oberligisten FC Kray zeigt der VfB Bottrop im Jahnstadion zunächst zu viel Respekt – und vergibt am Ende zahlreiche Chancen.
Kurz vor dem Start in die Bezirksliga-Saison, an dessen Ende für den VfB Bottrop so unbedingt der Aufstieg in die Landesliga stehen soll, haben sich die Fußballer vom Jahnstadion noch einmal zwei richtige Reifeprüfungen in den Terminkalender setzen lassen. Am Sonntag ging es gegen den Oberligisten FC Kray, am Mittwoch gastiert dann der von VfB-Trainer Patrick Wojwod hochgeschätzte Bezirksligist SG Essen-Schönebeck in Bottrop.
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Zwei Partien, in denen der VfB – anders als in fast allen Spielen in der Bezirksliga – nicht der Favorit war beziehungsweise sein wird. Genau das war gegen den Essener Oberligisten dann auch schnell zu sehen.
Der FC Kray übernahm schnell das Kommando in der Partie, die bei den hohen Temperaturen eher lethargisch begann. Der VfB war hinten reingedrückt, machte die Räume dort aber gut eng, sodass Kray zunächst lediglich zu zwei Distanzversuchen kam und sonst an der Bottroper Kette abprallte. Die eigenen Konterversuche erstickten jedoch im Keim.
VfB Bottrop braucht etwas, um in die Partie zu kommen
Nach 15 Minuten fand der Favorit dann jedoch zum ersten Mal eine Lücke in der Bottroper Hintermannschaft und nutzte diese direkt zur Führung. Einen scharfen, flachen Pass ins Sturmzentrum verarbeitete Shunta Watanuki, drehte sich um seinen Gegenspieler und nahm den Ball mit etwas Glück mit. Frei vor VfB-Keeper Joel-Andre Frenzel hatte der kleine, bewegliche Japaner keine Mühe auf 1:0 zu stellen.
Acht Minuten später schepperte es, als Krays Max Fleer von rechts nach innen zog und den Ball an den Pfosten drosch. Der VfB wurde nach einer Trinkpause stärker, ließ sich in der 30. Minute zum ersten Mal vor dem gegnerischen Tor blicken. Kudret Kanoglu trieb den Ball, der dann Damiano Schirru erreichte. Mit einem Gewaltversuch vom Strafraumeck versuchte er, Krays Torhüter Marius Delker zu überraschen. Der riss jedoch rechtzeitig seine Fäuste hoch und entschärfte den Schuss.
Necip Eren muss verletzt ausgewechselt werden
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Der VfB war nun jedoch im Spiel angekommen, präsentierte sich deutlich mutiger als noch zuvor. Nach einem langen Schlag von David Fojcik ging Mert Yagci in ein rassiges Zweikampf-Duell, setzte sich durch und erzwang mit seinem Schuss aus ganz spitzem Winkel zumindest eine Ecke, die aber nichts einbrachte, kurz danach scheiterte Mustafa Uslu mit einem Versuch mit der Hacke, erneut nach Vorlage von Fojcik.
„Wieder klarer spielen, mehr Überzeugung rein, Männer“ rief Krays Trainer Christian Mikolajczak seiner Mannschaft zu und lieferte somit den passenden Kommentar zu dieser Spielphase.
Tore gab es vor der Pause aber nicht mehr, dafür musste Necip Eren verletzt ausgewechselt werden, für ihn kam Tolga Cengelcik.
Tolga Cengelcik vergibt die große Chance zum Ausgleich
Im zweiten Spielabschnitt gehörte Krays Calvin Minewitsch die erste Chance, der aus spitzem Winkel aber an Frenzel scheiterte. Dann hätte der VfB auf 1:1 stellen müssen. Auf der rechten Außenbahn wurde David Fojcik freigespielt. Aus vollem Lauf bediente er Linksaußen Tolga Cengelcik, der aus sieben Metern jedoch weder seinen ersten Versuch noch den Nachschuss im Tor unterbringen konnte.
Die Spieler zollten den hohen Temperaturen nun Tribut, die Mittelfeldreihen waren blitzschnell überbrückt. Minewitsch abgefälschter Schuss wurde zu einer Bogenlampe, die Frenzel im Rückwärts-Fallen gerade noch so an die Latte lenken konnte (58.), dann zeigte der Schiedsrichter Lenny Kortz nach einem klaren Foul von Devin Müller an Calvin Minewitsch auf den Punkt, Krays Niko Bosnjak verwandelte sicher zum 2:0 (60.).
Am Ende wird die Bottroper Chancenverwertung grotesk
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Als Schirru im Gegenzug – trotz Einladung von Krays Keeper Delker – erneut aus bester Position im Strafraum scheiterte und Essens Niko Bosnjak einen Konter zum 3:0 abschloss (63.) war die Partie entschieden.
Das Spiel plätscherte nun dem Ende entgegen, ehe der VfB noch einmal gleich vier Hochkaräter vergab. Erst scheiterte Kudret Kanoglu aus spitzem Winkel, dann lief David Fojcik komplett allein auf den Torhüter Krays zu, legte den Ball aber am Tor vorbei, und zum Abschluss schob auch Mustafa Uslu die Kugel erst neben das Tor und drosch sie dann drüber.
Möglichkeiten, das Ergebnis knapp zu gestalten, waren also durchaus vorhanden. Was fehlte, war der klare Abschlussspieler – einer wie der aktuell verletzte Fatih Candan. Am Ende konnte der VfB mit den Phasen zwischen der 25. und der 60. Minute und der 65. und der 90. Minute gegen den zwei Klassen höher spielenden Gegner durchaus zufrieden sein, drumherum gab es noch Potenzial nach oben.
„Kein Stürmer, kein Stürmer“, klagte daher auch VfB-Trainer Patrick Wojwod nach der Partie. „Dass Kray gewinnt, ist okay. Zwei der drei Gegentore fallen nach individuellen Fehlern. Aber wir müssen mindestens zwei Tore schießen, hatten allein am Ende vier hundertprozentige Chancen. Wir haben die Chancen, ich brauche nur einen, der Tore schießt. Immerhin haben wir nächste Woche wieder sechs, sieben Mann dabei“, so Wojwod.
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