Bottrop. Nach Rhenania und Blau-Weiß Fuhlenbrock muss sich auch Fortuna Schwarz-Weiß Alstaden geschlagen geben. Das Spiel stand kurz vor dem Abbruch.

Schwarz-Weiß Alstaden ist Kreispokalsieger. Die Oberhausener siegten bei der Bottroper Fortuna mit 2:1 (1:0 zur Pause) und feierten ausgelassen und ausgiebig vor ihren Fans. Während sie das Feierprogramm abspielten, warteten die Kreisvertreter mit den Pokalen.

„Es war ein sehr emotionales Spiel, von beiden Seiten“, kommentierte Kreisgeschäftsführerin Nadine Johannig die ereignisreiche Partie. „Das hat es auch für die Schiedsrichter nicht einfach gemacht.“ Beeindruckt schaute sie zur Kulisse. „Ich habe selten eine Mannschaft erlebt, die sich so über einen Sieg freut.“

Eine Einschätzung, die Alstadens Spielertrainer bestätigte. „Wir haben Historisches geschafft. Das war unser erstes Finale. Unsere Fans haben uns sehr gepusht“, meinte Raphael Steinmetz. „Wir haben eine sehr junge Mannschaft, die gut Fußball spielen und ihre Anhänger begeistern will. Jetzt gibt es noch eine Bratwurst und dann kommt die Liga. Wir sind heiß auf mehr.“

Fortuna Bottrop hadert mit der Schiedsrichterleistung

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So riesig die Freude aufseiten der Gäste war, so groß war die Enttäuschung der Fortuna. Sebastian Stempel stellte dem Schiedsrichter ein miserables Zeugnis aus. „Er war mit diesem Spiel völlig überfordert. In der ersten Halbzeit pfeift er völlig kleinlich, die Gelb-Roten Karten waren überzogen. Und in der zweiten Halbzeit lässt er fast alles laufen, unterbricht nicht einmal, wenn Spieler verletzt am Boden liegen. Gratulation an Alstaden, die konnten ja nichts dafür. Aber mit dieser Ansetzung hat der Kreis beiden Mannschaften keinen Gefallen getan.“

Sein Blick ging zu den Siegern, dann zu den eigenen Spielern. „Sie haben alles gegeben. Ich habe uns vorn gesehen, auch schon in der zerfahrenen ersten Halbzeit. Aber heute lief einiges schief und vieles gegen uns.“

Früher Platzverweis verändert das Spiel

Nach nur acht Minuten zückte Christoph Persch die Gelbe Karte gegen Fortunas Marcel Hegemann wegen eines Handspiels aus kurzer Distanz. Die Verwarnung wurde dem jungen Spieler zum Verhängnis; nach einem Foul wenige Minuten später war der Platzverweis in Gelb-Rot komplett.

Die Gastgeber steckten die Situation gut weg. Norman Hassenrück hatte aus Fortunaperspektive die wohl beste Chance im ersten Durchgang, sein Abschluss ging allerdings an die Latte (13.). Bitter: Hassenrück musste wenig später mit Schwindelgefühlen den Platz verlassen.

Nur einmal brachten Marcel Siwek (vorne) und Co. den Ball im Tor unter.
Nur einmal brachten Marcel Siwek (vorne) und Co. den Ball im Tor unter. © FUNKE Foto Services | Jörg Schimmel

Nach einem Ballverlust der Gastgeber konterte Alstaden überlegt. Danny Walkenbach marschierte über Rechtsaußen Richtung Fortuna-Tor, seine Vorlage nutzte Steinmetz zum 0:1 (31.). Eine Minute später stand die Partie auf der Kippe.

Alstadens Alessandro Falcone ging mit Gelb-Rot vorzeitig aus dem Spiel. Eine Flasche aus der Alstadener Richtung landete auf dem Platz. Der Schiedsrichter unterbrach die Partie, bat die Vereine in seine Kabine. Nach kurzer Beratung ging es weiter, Ordner bezogen dicht vor den Rängen der Schwarz-Weißen Stellung.

Fortuna Bottrop ist dennoch für den Niederrheinpokal qualifiziert

In der zweiten Hälfte waren die Gastgeber klar tonangebend, der Ausgleich war nur eine Frage der Zeit. Allerdings brauchte es einmal mehr die Distanzqualitäten eines Tim Strickerschmidt (51.) zum Tor.

Alstaden war defensiv gut beschäftigt, konnte in der 76. Minute durch Fabio Saporito doch noch einen Nadelstich setzen und Alstaden wieder in Front bringen. Zu viel für die Nerven von Fortunas Aras Nayyef Ausif, der nach seiner Auswechslung einen der Linienrichter mit Wasser bespritzte und mit Rot bedacht wurde.

Die Fortuna legte nun alles in die Offensive, doch keine der reichlichen Möglichkeiten fand das Ziel. Stempel musste aufbauende Worte finden, seiner eigenen Enttäuschung zum Trotz: „Ich kann mich nicht erinnern, dass ein Bottroper Verein drei Mal in Folge ins Endspiel gekommen ist.“ Auch wenn das die Spieler kaum tröstete, kündet es von den starken Pokalleistungen der letzten Jahre. Die könnten bald eine Fortsetzung finden -- die Fortuna nimmt am Niederrheinpokal teil.

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