Ahaus. Die Golfer des GC Schwarze Heide zeigten eine starke Leistung, verpassten aber die Meisterschaft und somit auch den Aufstieg in die Oberliga

In den gut gelaunten Gesichtern spiegelte sich die Enttäuschung nur in kurzen Momenten wider. Die Landesliga-Spieler des GC Schwarze Heide benötigten kein Übermaß an Selbstbeherrschung, um die negativen Gedanken zu verdrängen und den Sonntag in guter Laune ausklingen zu lassen.

Denn trotz der verspielten Meisterschaft und dem damit verpassten Aufstieg in die Oberliga überwog am Ende der Stolz über die erbrachten Saisonleistungen.

GC Schwarze Heide muss den GC Anholt noch vorbeiziehen lassen

Der GC Wasserburg Anholt fing die Kirchhellener am letzten Spieltag noch an der Tabellenspitze ab, gewann den Spieltag in Ahaus mit nur sechs Schlägen Vorsprung. „Klar sind wir enttäuscht“, erklärte Felix Duden im Anschluss an den Spieltag, der sich in Ahaus fast sieben Stunden lang zwischen Sonnenschein und Regenschauern hingezogen hatte.

Kirchhellens Kapitän wollte sich aber nicht lange über den verpassten Aufstieg ärgern und stellte fest: „Anholt hat eine wirklich starke Mannschaft, der wir bis zum letzten Tag alles abverlangt haben.“ Der nominell deutlich stärker besetzte Favorit wankte zuletzt bedenklich. Die Kirchhellener hatten die beiden letzten Spieltage gewonnen und waren in der Tabelle sogar an Ahaus vorbeigezogen.

Am Ende sind es sechs Zähler Rückstand

Dennoch hatte Duden im Vorfeld des letzten Spieltags die Kirchhellener Chancen mit 35 zu 65 beziffert, aber in gleichem Atemzug betont: „Wir werden alles geben, um unsere Außenseiterchance zu wahren.“ Und diesen Worten ließen die Kirchhellener am Sonntag tatsächlich Taten folgen.

Daniel Roesner musste mit dem GC Schwarze Heide eine Enttäuschung verkraften.
Daniel Roesner musste mit dem GC Schwarze Heide eine Enttäuschung verkraften. © Felix Hoffmann

Auf der gepflegten Anlage des G&LC Ahaus waren am Ende Kleinigkeiten ausschlaggebend dafür, dass Anholt die Saison als Meister beendete. Beispielsweise das fehlende Glück auf den Grüns: Lucas Goriwoda ließ gleich vier Birdie-Putts um wenige Zentimeter zu kurz, auf Spielbahn drei fehlte ihm zu einem Eagle nur eine Viertel-Ballumdrehung. „Der Putter war heute nicht mein Freund“, erklärte der 21-jährige.

Bei nur sechs Schlägen Rückstand auf Anholt waren am Ende kleine Fehler wie diese verantwortlich für den Spielausgang. Jeder der Kirchhellener Spieler konnte im Anschluss Beispiele für vergebene Möglichkeiten aufzählen, doch auf der anderen Seite stand trotz der mental herausfordernden Situation die zweitbeste Saisonleistung.

GC Bad Bentheim landet auf dem dritten Rang, Ahaus und Coesfeld steigen ab

Die Kirchhellener kamen mit 59 Schlägen über Par ins Ziel. „Das war ein Wimpernschlagfinale. Wir haben knapp verloren, aber unsere Mannschaft hat Moral bewiesen und gezeigt, wie viel Potenzial noch in ihr steckt. Eine ganze Reihe junger Spieler stehen in den Startlöchern und mit Michael Terwort haben wir einen absolut professionellen Trainer. Das ist eine hervorragende Gesamtkonstellation“, so Felix Duden, „wir werden unser Ziel weiter verfolgen und im kommenden Jahr einen neuen Anlauf Richtung Oberliga nehmen.“

Felix Duden möchte mit dem Team einen neuen Anlauf auf die Golf-Oberliga nehmen.
Felix Duden möchte mit dem Team einen neuen Anlauf auf die Golf-Oberliga nehmen. © Felix Hoffmann

In der Abschlusstabelle rangiert Anholt (22) punktgleich mit den Kirchhellenern auf dem ersten Platz, weil die Isselburger in der Addition aller Ergebnisse fünf Schläge weniger auf dem Konto haben.

Der GC Bad Bentheim sicherte in Ahaus seinen dritten Platz, der gastgebende G&LC Ahaus sowie der G&LC Coesfeld konnten ihre Situation nicht mehr verbessern und steigen in die Bezirksliga ab.

Justin Ostrowski mit einem spektakulären Eagle auf der langen Bahn 10

Duden war am Sonntag bester Spieler der Kirchhellener. Der Kapitän notierte eine 76 auf dem Par72-Kurs.

Nur ein einziger Spieler war an diesem Tag besser (Nico Gajic, Anholt, 75). Gute Resultate erzielten auch Justin Weidemann (77), Lucas Goriwoda (78) und Jerome Ostrowski, der in seinem ersten Ligaeinsatz in diesem Jahr eine 79 auf der Scorekarte notierte und auf seiner Runde ein spektakuläres Eagle auf der 294 Meter langen Bahn 10 (Par4) spielte.

Die Ligasaison ist für die Kirchhellener nun beendet. Doch einer großen Herausforderung wird sich die Mannschaft noch stellen. Am 3. Oktober steht in der 3. Liga B der Willy Schniewind-Mannschaftspreis auf dem Programm. Dann muss sich die Schwarze Heide erneut mit dem GC Wasserburg Anholt messen. Die weiteren Gegner lauten: GC Unna-Fröndenberg, GC Am Kloster Kamp, Vestischer GC Recklinghausen und GC Grevenmühle.

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