Bottrop. Der VfB Bottrop schien schon sicher auf der Siegerstraße. Doch der SV Rhenania Bottrop ließ sich auch von einem 0:3-Rückstand nicht bremsen.
Die neue Fußballsaison ist eröffnet. Und sie hielt einen echten Knaller bereit: Der VfB Bottrop und der SV Rhenania Bottrop lieferten im Auftaktspiel der Bezirksliga alles ab, was man sich von einem Derby verspricht. Zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten und insgesamt sieben Tore gab es im Rund des Jahnstadions am Sonntagnachmittag zu bestaunen.
Und mit dem 4:3 (3:0) durfte der VfB den ersten Derbysieg der Saison sowie die ersten drei Zähler für sich beanspruchen. 300 Zuschauer verliehen dem weitestgehend fair ausgetragenen Duell den passenden Rahmen, erst in der Schlussphase wurde es auf sowie abseits des Spielfelds hitzig.
„Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass wir uns zu Beginn geistig noch im Blankenfeld befunden haben“, fasste Rhenanias Trainer Marco Hoffmann die erste Halbzeit zusammen. Insgesamt gestalteten sich die ersten 45 Minuten für die Rhenanen zum Vergessen: Schon nach drei Zeigerumdrehungen waren sämtliche Pläne über den Haufen geworfen. Denn der VfB startete druckvoll und machte Dampf über die Außenbahnen, eine flache Hereingabe fand schließlich in Samet Kanoglu den passenden Abnehmer zum frühen 1:0 (3.).
Patrick Wojwod spricht von einer überragenden ersten Halbzeit des VfB Bottrop
„Unsere erste Halbzeit war überragend“, zeigte sich VfB-Trainer Patrick Wojwod zumindest mit dem ersten Spielabschnitt durchweg zufrieden, „wir sind die gegnerischen Spieler frühzeitig angegangen und haben Fehler provoziert.“
Tatsächlich dauerte es bis zur 25. Minute, ehe die Rhenanen durch einen Fernschuss von Nico Albert ein erstes Lebenszeichen sendeten – zu diesem Zeitpunkt führte der VfB aber bereits mit 3:0. Denn wie schon beim Führungstor, setzte sich der Gastgeber in der 20. Minute erneut über die rechte Seite durch. Und wieder war es Kanoglu, der den Ball aus kurzer Distanz und unhaltbar für einen ansonsten glänzend aufgelegten Marco Rinski in die Maschen drosch.
Sercan Istek erzielt das 3:0 für den VfB Bottrop
Drei weitere Minuten später nutzte VfB-Kapitän Sercan Istek einen Fehler der Rhenanen-Abwehr zum 3:0 aus. „Wenn wir uns etwas vorzuwerfen haben, dann dass wir nicht noch höher geführt haben“, so Wojwod. Denn auch in der Folgezeit verbuchte fast ausschließlich der VfB Torchancen. Gleich zwei Mal kratzte Rinski das runde Leder bis zum Pausenpfiff von der Linie, ein weiterer Schuss des lebhaften und gut aufgelegten Kanoglu wurde in höchster Not geklärt.
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Ganz anders entwickelte sich hingegen der zweite Spielabschnitt. „Ich weiß nicht, was in der Pause bei uns passiert ist, aber plötzlich haben wir all das vermissen lassen, was uns zuvor noch so stark gemacht hat“, übte sich Wojwod in Kritik. Denn nach dem Seitenwechsel waren es die Rhenanen, die mit mehr Zug zum Tor überzeugten und die VfB-Defensive ein ums andere Mal in Verlegenheit brachten. Schließlich diente ein umstrittener Handelfmeter in der 63. Minute als Dosenöffner für die Gäste: Ralf Thiel zeigte sich vom Punkt eiskalt und verkürzte auf 1:3.
Rhenania beweist viel Moral
Zwar stellten die Hausherren den alten Vorsprung in der 71. Minute nach einem Eckball wieder her, als Murat Berbero per Kopf zum 4:1 traf, doch die Rhenanen hielten weiter dagegen. „Die Jungs haben Moral bewiesen“, äußerte sich Rhenanias Marco Hoffmann, „hätten wir unsere Möglichkeiten konsequent genutzt, wäre vielleicht sogar mehr drin gewesen.“
Der VfB Bottrop setzt sich gegen Rhenania Bottrop durch
Denn die Truppe aus dem Blankenfeld antwortete in der 73. Minute, als Nico Große-Beck aus rund 25 Metern zum Distanzschuss ansetzte und dieser per Abpraller und unhaltbar für VfB-Keeper Joel Frenzel ins Tor trudelte. Geradezu dramatisch dann die Schlussphase, als der Unparteiische in der 93. Minute erneut auf Strafstoß für Rhenania entschied und Ralf Thiel zum 3:4 verkürzte.
„Beide Entscheidungen waren sehr fragwürdig“, so Wojwod, „gefährlich für uns war, dass der Gegner
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dadurch ins Spiel zurückgeholt wurde.“ Ein weiteres Tor sollte in den Schlusssekunden zwar nicht mehr fallen, dafür ging es mit dem Abpfiff vor den Auswechselbänken hoch her.
Es bildete sich schnell eine große Menschentraube, nachdem Rhenanias Cem Sakiz wohl nach einem Körperkontakt mit Trainer Patrick Wojwod aneinander geraten war. „Ich habe nichts gesehen, daher will ich auch nicht zu viel rein interpretieren“, beschwichtigte Hoffmann, „insgesamt war es doch ein faires Spiel mit einem bockstarken VfB in Halbzeit eins und mit einer sehr guten zweiten Hälfte von uns.“
Und auch Wojwod zeigte sich zwar noch lange nach dem Abpfiff gesprächsfreudig, lenkte den Fokus im Wesentlichen aber auf das Sportliche. „Ob wir nun 4:0 oder 4:3 gewinnen – wir haben die Punkte. Und das zählt.“
Weitere Ergebnisse und Spielberichte
Bezirksliga
VfB Bottrop - Rhenania Bottrop 4:3 (Spielbericht)
Fortuna Bottrop - SF Königshardt 4:0 (Spielbericht)
SV Möllen - FC Bottrop 3:2 (Spielbericht)
VfB Kirchhellen - BV Rentfort 2:4 (Spielbericht)
Kreisliga A
VfL Grafenwald - Westfalia Buer (Spielbericht)
VfB Kirchhellen II - Preußen Sutum 1:4
Fortuna Bottrop II - SC Buschhausen 3:2
BW Fuhlenbrock - Glück-Auf Sterkrade 2:1 (Spielbericht)
Dostlukspor Bottrop - Post SV Oberhausen 1:1 (Spielbericht)
Kreisliga B
FSM Gladbeck II - VfB Kirchhellen III 1:1
PSV Oberhausen - FC Bottrop III 3:1
VfB Bottrop II - Glück-Auf Sterkrade II
BV Osterfeld - VfR Polonia Ebel 1:5
Welheimer Löwen - Concordia Oberhausen 2:1
Fortuna Bottrop III - SC Buschhausen II
BW Fuhlenbrock II - SW Alstaden II 0:2
SuS 21 Oberhausen - BSG Mengede 3:4
SV 1911 Bottrop - BV Osterfeld II 4:6
Hibernia Alstaden - Rhenania Bottrop II 1:2
SF 08/21 Bottrop - FC Bottrop II 4:1
Kreisliga C
TSV Feldhausen - VfB Kirchhellen IV 1:4
VfL Grafenwald II - Westfalia Buer II 2:4
Rhenania Bottrop III - SV Vonderort 2:2 (Spielbericht)
Dostlukspor Bottrop II - RWO-Team United 1:3
Glück-Auf Sterkrade III - Fuhlenbrocker Haie 10:2
SF Sterkrade - SF 08/21 Bottrop II 5:1
Dostlukspor Bottrop III - VfB Bottrop III 3:6
Rhenania Bottrop IV - SV Vonderort II
Welheimer Löwen II - FC Sterkrade II 4:0