Abtwil. Sinan Kaloglu wird demnächst für den holländischen Erstligisten Vitesse Arnheim stürmen. „Es ist alles besprochen”, sagte Sportvorstand Thomas Ernst am Dienstagnachmittag im schweizerischen Abtwil, und kurz darauf war auch formal alles erledigt, waren die Verträge unterschrieben.
Bereits am Dienstagmorgen hatte Arnheim über seine Homepage die Einigung mit Kaloglu vermeldet, das letzte Hindernis war damit aus dem Weg geräumt. Denn der VfL Bochum hatte diesem Transfer nie im Wege gestanden und auf eine Ablösesumme verzichtet.
Kaloglu ist nach Ivo Ilicevic (Kaiserslautern), dessen Transferrechte weiterhin beim VfL Bochum liegen, Danny Fuchs (Kaiserslautern) und Marcin Mieciel (Legia Warschau) die vierte Personalakte, die Ernst geschlossen hat. Verpflichtet wurden bislang Andreas Johansson (27) und Zlatko Dedic (24). Damit will man sich jedoch nicht zufrieden geben. „In unserer Planung sind wir von fünf Stürmern ausgegangen”, sagte Thomas Ernst. Und Marcel Koller ließ keinen Zweifel daran, dass es „gut wäre”, Kaloglus Weggang zu kompensieren, entweder mit einem, so Ernst, „gestandenen Spieler oder einem Talent. Beide Optionen sind möglich.” Schließlich wäre es riskant, darauf zu setzen, dass Diego Klimowicz eine ganze, lange Saison durchsteht und Vahid Hashemian plötzlich zu alter Stärke und Konstanz zurückfindet.
Also kann man sich darauf einrichten, dass der VfL bald, vermutlich aber nicht mehr im Trainingslager, den dritten Neuzugang präsentieren wird, obwohl derzeit das „Thema Hauptsponsor noch offen” sei. Eigentlich hat der VfL sein Budget nämlich bereits ausgeschöpft. „Wir gehen schon ins Risiko, weil wir die Variable Hauptsponsor ja noch haben”, sagte der Sportvorstand. Wieviel der künftige Partner beisteuern wird, steht derzeit in den Sternen, ist also nicht kalkulierbar.
Dessen ungeachtet läuft die Vorbereitung beim VfL trotz des eher herbstlichen Wetters im Appenzeller Land wie geplant weiter. Das zweite Testspiel steht am heutigen Mittwoch an, gegen Marcel Kollers Ex-Klub FC St. Gallen. Allerdings wird Koller, der die Ostschweizer 2000 völlig überraschend nach 96-jähriger Abstinenz zur Meisterschaft geführt hat, auf Anthar Yahia, der erst am Spieltag zur Mannschaft stößt, Philipp Bönig und Zlatko Dedic verzichten, wenn um 18.30 Uhr auf der Anlage des FC Teufen angepfiffen wird. Dabei sein soll aber, trotz leichter Kniebeschwerden, Christian Fuchs, auch Vahid Hashemian dürfte einen Teileinsatz bekommen. Und Kevin Vogt, der Junior, wird erstmals in einem Testspiel am Ball sein. Der A-Jugendliche, der schon im letzten Winter-Trainingslager erstmals bei den Profis reinschnuppern konnte, macht in der Schweiz bislang einen hervorragenden Eindruck.
Reise in die Vergangenheit
Wie auch Daniel Imhof, für den diese Partie und das gesamte Trainingslager eine Reise in die Vergangenheit ist. Die „schönste Zeit in meiner Karriere”, sagte Imhof ohne Umschweife, immerhin fünf Jahre, hat er in St. Gallen verbracht, dort auch Ehefrau Pamela kennengelernt. Die Familie Imhof, die nach Tochter Ashley gerade das zweite Kind erwartet, ist natürlich derzeit hautnah dabei, wenn der VfL sich auf die kommende Saison vorbereitet. Die Schwiegereltern leben ja schließlich in der Ostschweiz.