Bochum. Der Spielplan ist da, am ersten Spieltag wartet Borussia Mönchengladbach im Rewirpower-Stadion auf den VfL Bochum. Doch bis zum Anpfiff wartet noch viel Arbeit auf den vfL - zum Beispiel die Suche nach einem Trikot-Sponsor.
Volle Hütte, ein attraktiver, sicher guter aber nicht übermächtiger Gegner, was will man als VfL-Fan mehr zum Auftakt der neuen Spielzeit? Auch die Offiziellen des Bochumer Bundesligisten sind zufrieden, zum Beispiel Ansgar Schwenken, der Finanzvorstand.
Für die ersten beiden Heimspiele gegen Mönchengladbach und Hertha BSC, sagt Schwenken, werde man zwischen dem 23. und 28. Juli den bevorzugten Gruppen (Dauerkartenbesitzer, Vereins- und Fanklub-Mitglieder) nach inzwischen bewährtem Muster ein Vorkaufsrecht einräumen, denn „wir wollen so viele eigene Anhänger im Stadion haben wie möglich”. Mit Rückenwind von den Rängen hofft man auf einen erfolgreichen Start. Der kann schließlich Gold wert sein.
Ein Trikotsponsor muss her
Doch bis dahin ist es noch lange hin, da kann und wird sich noch einiges tun. Personell ist man beim VfL noch längst nicht dort angekommen, wo man hin will, ein neuer Trikotsponsor muss noch her, auch ein neues Mannschafts-Quartier in der Nähe.
Für die medienwirksame Werbung auf der Brust, so Schwenken, befinde man sich derzeit in Gesprächen - mit mehreren Kandidaten. Was recht positiv klingt. Das Ziel sei, dieses Thema „Anfang August erledigt” zu haben, also vor dem Bundesliga-Startschuss. Gefragt sind in den Verhandlungen gute Nerven, denn wer zu früh zuckt und sich unter Druck setzen lässt, verkauft sich schon einmal unter Wert. Das kann selbst bei einem Schnupper-Vertrag mit zweijähriger Laufzeit ganz schön ins Geld gehen. So ganz hat man übrigens auch die Hoffnung nicht aufgegeben, noch einmal DWS als Premium Partner zu gewinnen. „Ein Termin”, so der Finanzvorstand, stehe noch aus.
Thema Velikonja erledigt
Gar nicht amüsiert ist beim VfL über die Entwicklung der Personalie Etien Velikonja. „Für uns ist das Thema grundsätzlich erledigt. Wir verfolgen das nicht mehr”, sagt Ansgar Schwenken. Realisieren ließe sich der Transfer jetzt allenfalls dann noch, wenn der Slowene, so der Finanzvorstand, „angekrochen” käme. Ein starkes Wort, das die Verärgerung der Bochumer über Velikonjas Verhalten widerspiegelt. Schließlich sei der Transfer längst ausverhandelt, weitergehende Forderungen seitens des Spielers werde man nicht erfüllen. Schwenken kurz und bündig über den 20-jährigen Angreifer: „So wie er sich gerade darstellt, passt er nicht zu uns.”
Bleibt also vor allem Zlatko Dedic (25). „Er soll es in erster Linie sein”, sagt Schwenken. Dass in diesem Fall der abgebende Verein Frosinone Calcio immer noch überhöhte Transferleistungen, man spricht über deutlich mehr als eine Million Euro, fordert, kann die Bochumer nicht schocken. Wenngleich der Zeitrahmen bis zum Beginn des Trainingslagers etwas zu eng gesteckt sein könnte. „Machbar”, so Schwenken, sei die Abwicklung dieses Geschäfts bis Sonntag, aber sicher sein könne man sich nicht. In diesem Fall bleibt man aber hartnäckig, weil der Spieler selbst keine Zicken macht. So wie Christian Fuchs vor Jahresfrist. Damals sei man sich mit Fuchs bereits seit sechs Wochen einig gewesen, bevor von seinem Klub endlich das Okay kam.
Hertha als Vorbild
Und überhaupt, so Schwenken, hänge der Erfolg nicht immer davon ab, dass man seine Personalien im Rekordtempo erledige. Die Berliner Hertha habe ihre Angelegenheiten 2008 erst kurz vor Saisonbeginn geregelt gehabt und sei schließlich Vierter geworden.
Ist der Dedic-Transfer endlich in trockenen Tüchern, kann auch wieder über Sinan Kaloglu nachgedacht werden. Der Stürmer musste gestern wegen Rückenbeschwerden das Training abbrechen.