Bochum. Bochums Basketballerinnen könnten die Premiere des „Final Four“ in der 2. Liga ausrichten. Das hängt aber auch von den Männern ab - sie müssen Schützenhilfe leisten.

Die reguläre Saison bei den VfL Viactiv Astro Ladies ist zwar noch im vollen Gang, und doch geht der Blick schon Richtung Finalspiele Anfang Mai. Das liegt nicht daran, dass sich die Zweitliga-Basketballerinnen mit dem 93:61 (52:24) gegen Eintracht Braunschweig nun endgültig sicher für die Playoffs qualifiziert haben, sondern an ihrer Bewerbung als Ausrichter für das „Final Four“. Schon als diese Neuerung bekannt gegeben worden war, hatten sich die Bochumerinnen ins Spiel gebracht. Mittlerweile ist die Bewerbung abgeschickt, und die Astro Ladies scheinen gute Karten zu haben, tatsächlich der Debüt-Gastgeber zu werden.

In der Geschäftsführung der Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL) habe es die Hoffnung gegeben, dass sich Bochum als Ausrichter bewerben werde, berichtet VfL-Team-Managerin Laura Barroso Perez. Zwar läuft die Frist noch bis zum 15. Februar, aber die Astro Ladies wollten bereits jetzt alles hinterlegt haben. Als Mitbewerber gehen derzeit Bad Homburg und Heidelberg aus der Süd-Staffel an den Start.

Rundsporthalle mit besten Bedingungen für das Basketball-Event

Bochum dürfte aber mindestens zum engeren Favoritenkreis zählen. „Wir haben die Bedingungen hier, um so ein Turnier auf die Beine zu stellen“, sagt Barroso Perez. Die Möglichkeit, einen Livestream und Räumlichkeiten für Liga-Tagungen und -Events einzurichten, gäbe es in Bochum. Dies waren die beiden Prioritäten der Liga.

VfL Sparkassen-Stars müssen mitspielen - Platz vier hilft

Aber auch bei den übrigen scheinbar weicheren Faktoren, wie bei der Bereitstellung des Wlans für Presse und Gäste, VIP-Räumlichkeiten oder dem Catering wäre die Rundsporthalle bestens aufgestellt. „Wir profitieren dabei auch von der Infrastruktur der Herren“, sagt Barroso Perez. Die Heimspiele der VfL Sparkassen-Stars in der ProA „sind jedes Mal ein Event. Wir hoffen auch von dieser Seite auf Unterstützung.“

Auch interessant

Und da bekommt der Traum vom „Final Four“ in Bochum zum ersten Mal leichte Realitätsrisse. Das Finalwochenende der Damen ist für den 3. und 4. Mai angesetzt und fällt damit genau in die erste Playoff-Runde der ProA. Die Sparkassen-Stars könnten so zum Zünglein an der Waage werden. Sollten sie ihren Platz unter den Top 4 behalten, hätten sie am 3. Mai ein Auswärtsspiel, würden sie auf Platz fünf bis acht einlaufen, wäre dieser Samstag ein Heimspiel und somit kein Platz für die Frauen. Möglich ist auch, dass die Herren die Playoffs der besten acht Teams verpassen.

Basketball-Topspiel zwischen Sparkassen Stars und Jena in der Rundsporthalle Bochum
Die Fans der Sparkassen Stars füllen bei den Heimspielen die Rundsporthalle, 1500 Zuschauer passen rein. © FUNKE Foto Services | Frank Oppitz

Suche nach Sponsoren für das Basketball-Event läuft

Dieses Dilemma ist den VfL-Männern bewusst. „Wir können es leider nicht einplanen“, sagt Geschäftsführer Tobias Steinert. „Wir haben noch viele Spiele zu spielen.“ Es sei leichter gesagt als getan, Schützenhilfe für das „Final Four“ der Astro Ladies zu leisten.

Beide Szenarien hat auch Barroso Perez im Kopf. Die Halbfinals des „Final Four“ am Mittag vor dem Playoff-Spiel der Sparkassen-Stars durchzuführen, ist da nur eine Idee. Noch bis zum 30. März könnten sie ihre Bewerbung zurückziehen – womöglich auch noch später, sollten sie es selbst nicht ins „Final Four“ schaffen. „Dann würde der nächstbeste Bewerber nachrücken“, erklärt sie. Wobei die Sparkassen-Stars noch bis zum 26. April in der Liga gefordert sind.

Obwohl diese Gemengelage immer im Hintergrund schwirrt, stehen für die VfL-Teammanagerin erst einmal andere Dinge auf dem Programm. Sie baut derzeit ein Team auf, das sie unterstützen soll. Dazu muss auch der finanzielle Aspekt geklärt werden. Rund 10.000 Euro braucht es für die zwei Tage „Final Four“. Die Suche nach Partnern und Sponsoren läuft.

News und Hintergründe zum VfL Bochum