Bochum. Timo Wnuk ist als Fußballer schon viel rumgekommen - seine neue Station: FC Neuruhrort. An den besten Mitspieler seiner Karriere erinnert er sich noch genau.

Auf die Frage, warum Timo Wnuk vor der Saison vom einen Bezirksliga-Absteiger VfB Günnigfeld zum anderen Bezirksliga-Absteiger FC Neuruhrort wechselte, sagt er ganz locker: „Das ist ganz einfach. Ich habe unter unserem neuen Trainer Jörg Silberbach schon beim SV Herbede in der Westfalenliga gespielt und wir hatten damals schon ein super Verhältnis“, so der Bochumer. „Er hat immer gesagt: Wenn ich noch einmal in Bochum Trainer werde, dann kommst du zu mir zurück. Dann habe ich nicht lang gefackelt, weil bei Günnigfeld auch alles den Bach runterging.“

Doch nicht nur beim SV Herbede spielte Wnuk, die Liste seiner Vereine ist lang: Teutonia Riemke, SV Phönix Bochum, DSC Wanne-Eickel, Wattenscheid 08, SC Weitmar 45, Union Bergen und der VfB Günnigfeld hießen die Stationen seiner Karriere. In der Jugend spielte Wnuk bei der DJK TuS Hordel, dem VfL Bochum (C- und B-Jugend) und Rot-Weiß Essen (B- und A-Jugend-Bundesliga). „Ich habe eine gute Jugend genossen“, sagt der Bochumer.

Bochumer Kreisliga-Stürmer spielte in der Jugend neben Mesut Özil

Als die absoluten Highlights seiner Karriere bezeichnet er das Jahr in der A-Jugend-Bundesliga mit RWE. Aber auch die Aufstiegssaison mit Phönix Bochum 2015/16 ist ihm in guter Erinnerung geblieben - auch wegen seiner persönlichen Bilanz: 53 Tore und 32 Assists in 30 Spielen sprechen für sich.

In seiner Zeit bei den Essenern spielte Wnuk auch mit einem heutigen Weltstar zusammen: „Mesut Özil war natürlich der beste Kicker, mit dem ich je zusammenspielen durfte. In der B1 haben wir ein dreiviertel Jahr zusammengespielt. Seine Dynamik war unglaublich, der erste Kontakt war überragend. Das war ein Mörder-Spieler.“

„„Ich kenne keinen besseren Sechser im Amateurfußball. Den kannst du in ganz NRW aufstellen.““

Timo Wnuck
über seinen Bruder Daniel

Darüber hinaus schwärmt der 35-Jährige aber auch von seinem Bruder, Daniel Wnuk, der zuletzt 2021/22 bei Union Bergen in der Bezirksliga spielte: „Ich kenne keinen besseren Sechser im Amateurfußball. Den kannst du in ganz NRW aufstellen. Da er schon dreifacher Vater ist, hat er die Fußballschuhe allerdings schon an den Nagel gehängt.“ Aktuell ist für den Angreifer Westenfelds Maurice Reiß der beste Fußballer der Kreisliga in Bochum.

Timo Wnuk will mit Neuruhrort um den Wiederaufstieg spielen

Wie lange Wnuk selbst noch spielt lässt er offen. Mit 35 Jahren ist er einer der Erfahrensten beim FC Neuruhrort: „Ganz ehrlich: Mittlerweile tun mir die Knochen montags und dienstags weh. Ich gebe mir selbst noch zwei Jahre, aber ich will mir das auch offenhalten. Mal schauen, wie mein Körper das in Zukunft wegsteckt.“

Timo Wnuk im Trikot der Polizei SV Bochum. 15 Jahre später ist er noch immer aktiv, wann er seine Fußballschuhe an den Nägel hängt, lässt der 35-Jährige noch offen.
Timo Wnuk im Trikot der Polizei SV Bochum. 15 Jahre später ist er noch immer aktiv, wann er seine Fußballschuhe an den Nägel hängt, lässt der 35-Jährige noch offen. © WAZ FotoPool / Olaf Ziegler | Ziegler, Olaf

Nach seiner aktiven Karriere würde der 35-Jährige dem Amateurfußball gerne als Trainer erhalten bleiben. Vorher steht in dieser Saison aber noch das Ziel Aufstieg an: „Unser Ziel ist es, so lange wie möglich um den Aufstieg mitzuspielen. Als wir mit Phönix damals aufgestiegen sind, hatten wir in der Winterpause auch elf Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter. Jetzt sind es neun.“

In zwei Wochen trifft Neuruhrort auf Spitzenreiter Türkiyemspor

Die Punkteausbeute des FCN trübt auch ein wenig das Gesamtbild: In den vergangenen drei Spielen holten die Wattenscheider drei Unentschieden gegen BW Weitmar, Grumme und Hiltrop. In jeder Partie gaben sie mindestens eine Führung aus der Hand – „die Spiele hätten wir alle gewinnen müssen“, sagt der Flügelspieler selbst.

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Kommenden Sonntag geht es für Neuruhrort gegen Schlusslicht SpVgg Gerthe. Das Team von Marc Heppke konnte in dieser Saison noch keinen einzigen Punkt einfahren. Für die Neuruhrorter also ein absoluter Pflichtsieg. Wnuk, der bei der Stadt Bochum im Umweltservice arbeitet, schielt aber auch schon auf das Spiel in zwei Wochen gegen Spitzenreiter Türkiyemspor: „Das wird ein entscheidendes Spiel. Dann sehen wir, wo wir stehen.“

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