Wattenscheid. Rudelbildung auf dem Feld, Auseinandersetzungen im Publikum: Hässliche Szenen beim Oberliga-Duell zwischen Wattenscheid 09 und SV Schermbeck. Das war der Auslöser.

Eklat bei der SG Wattenscheid 09: Anhänger des ehemaligen Bundesligisten haben am Sonntag für eine Unterbrechung des Oberliga-Spiels gegen den SV Schermbeck gesorgt. Nachdem mehrere Fans über die Bande sprangen und es dann handfeste Auseinandersetzungen unter Wattenscheider Fans gab, unterbrach der Schiedsrichter die Partie für mehrere Minuten - die brauchte es auch, bis die Ordner die Lage sortiert hatten.

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Auslöser war eine Rudelbildung auf dem Feld - Serhat Kacmaz foulte an der Seitenlinie, was Schermbecks Kevin Schacht mit einer Tätlichkeit quittierte. Dafür sah er gut fünf Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit die Rote Karte, nur wenige Meter von den Wattenscheider Fans entfernt.

Oberliga-Auftakt: SG Wattenscheid 09 - VIctoria Clarholz
Wattenscheid-Fans beim Oberliga-Auftakt im August. Beim Spiel gegen den SV Schermbeck blieb es am Sonntag nicht beim friedlichen Support der Mannschaft. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Schacht verließ das Feld nicht auf dem kürzesten Weg direkt vor dem Wattenscheid-Block - was die Wattenscheider Bank wiederum auf die Palme brachte. SVS-Trainer Engin Yavuzaslan antwortete: „Die vermöbeln den sonst da hinten.“ Der Schermbecker applaudierte dann allerdings aufreizend in Richtung der Wattenscheider Fans, während er den Platz verließ, woraufhin die Situation eskalierte.

Wattenscheid 09: Fans im Innenraum, Spieler schlichten

Neben einigen Beleidigungen sprangen auch SGW-Fans über die Bande in den Innenraum - einige Ordner versuchten das zu verhindern, es kam zu Rangeleien und einem Angriff auf einen Ordner. Das wiederum ärgerte andere Wattenscheider Fans, unter anderem flog ein Regenschirm in Richtung der aktiven Fanszene - daraufhin kam es zu weiteren kleinen Auseinandersetzungen im Publikum.

Einwechselspieler der SGW sowie der Sportliche Leiter Richard Weber eilten herbei, um die Lage unter den aufgebrachten Fans zu beruhigen.

Wattenscheids Sindermann verurteilt Ausschreitungen

Schiedsrichter Martin Gratzla deutete erst in Richtung der Kabinen, beriet sich dann aber mit seinen Assistenten auf dem Rasen und pfiff das Spiel nach etwa fünf Minuten doch wieder an. Wattenscheid kam in der Nachspielzeit dann zwar noch einmal auf 3:4 heran, verlor aber letztendlich nach rund 100 Minuten Spielzeit.

Aufgrund des Umbaus des Lohrheidestadions trägt die SG Wattenscheid 09 ihre Heimspiele aktuell auf dem Sportplatz an der Berliner Straße aus - die Stadt Bochum hatte die Austragung von Ligaspielen hier in den vergangenen Jahren aus Sicherheitsgründen untersagt.

Dass die Nähe zum Spielfeld in hitzigen Situationen nicht optimal ist, sagte auch Wattenscheids Tom Sindermann: „Wir sind vor allem immer dann stark, wenn es friedlich bleibt“, sagte er zu den Ausschreitungen. „Wir sind sehr dankbar für unsere Fans, die uns überall hin begleiten. Aber das, was da heute passiert ist, geht gar nicht“, so der 26-Jährige. „Dann auch noch gegen Ordner, die sich hier ehrenamtlich hinstellen. In Ennepetal gab es auch schon unschöne Szenen. Wir müssen zusehen, dass wir das wieder in den Griff bekommen und in friedliche Bahnen lenken.“

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