Bochum. Sparkassen-Stars-Geschäftsführer Tobias Steinert erklärt, warum es Handlungsbedarf gab. In der ProA gab es negative Entwicklungen.

Die VfL Sparkassen Stars laden zum zweiten Heimspiel der Saison ein: Der Bochumer Basketball-Zweitligist rechnet auch Samstagabend gegen die Nürnberg Falcons wieder mit gut 1000 Zuschauern.

Dass die Besucherzahlen noch nicht an die Endphase der vergangenen Saison mit vielen ausverkauften Spielen herankommen, macht Manager Tobias Steinert aber nicht unruhig: „Das ist ganz normal in den ersten Wochen der Saison - und wir müssen unsere Fans auch erstmal wieder von uns überzeugen“, so Steinert, dessen Team mit zwei Siegen aus drei Spielen bislang aber besser aussah als in der vergangenen Spielzeit, die mit dem sportlichen Abstieg endete.

Negative Vorfälle häufen sich in Basketball-Hallen

Bei einem anderen Fan-Thema sahen Steinert und die Chefs der anderen Basketball-Zweitligisten aber Handlungsbedarf: In der vergangenen Saison häuften sich negative Vorfälle in den Hallen der 2. Basketball-Bundesligen, in der die 46 Vereine der ProA und ProB organisiert sind.

Tobias Steinert sagt: „Basketball-Spiele sind Familien-Events und sie sollen es auch bleiben. Es gab aber eine Entwicklung, gegen die sowohl Vereine als auch die Liga sich positionieren wollten, um zu sagen: Wehret den Anfängen.“

„In mehr als zehn Fällen ermittelte die Spielleitung in Fällen einfacher Beleidigungen, rassistischer Äußerungen bis hin zu körperlicher Gewalt“, heißt es in einer Mitteilung der Liga.

Eklat zwischen Trier und Frankfurt

Tiefpunkt war der Eklat rund um das Playoff-Halbfinale zwischen Trier und Frankfurt, als es auf dem Feld und auf den Rängen nicht bei Provokationen blieb: Die Frankfurter erstatteten Anzeige aufgrund von rassistischen Äußerungen bzw. Affenlauten. Die Liga verhängte Geldstrafen und Spielsperren - und reagierte aber auch grundsätzlich.

Basketball Sparkassen Stars gegen Artland Dragons
Keith Braxton wurde in Kirchheim aus dem Spiel genommen - gegen © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Seit dieser Saison gibt es eine neue Richtlinie der Liga zum Thema „Fanverhalten und Sicherheit“ und einen dazugehörigen Verhaltenskodex. Das Ziel sind „positive, freudige und leidenschaftliche Emotionen“ - gleichzeitig sollen „aggressive, unsportliche oder strafrechtlich relevante Verhaltensweisen“ unterbunden werden. Diese Richtlinie sei auf der Liga-Tagung ausgearbeitet worden, das Thema sei den Verantwortlichen wichtig gewesen, erklärt Tobias Steinert.

Liga-Geschäftsführer Christian Krings sagt: „Mit einem solchen Verhalten gefährden einige Wenige die familienfreundliche und friedliche Atmosphäre in den Spielhallen. Ich bin froh, dass die Bundesligisten mit klarer Haltung, konsequent und gemeinsam diese Herausforderung im Sommer aufgearbeitet haben.“

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Bochum ist einer der kleinsten Standorte der ProA

Wohlgemerkt: Es ist eben ein „Wehret den Anfängen“, wie Steinert betont, die Liga will handeln, bevor ein größeres Fan-Problem besteht - und in Bochum ist das sowieso noch etwas weiter weg als an anderen Standorten, an denen die Unterstützung der Fans intensiver ist, aber auch leichter ins Negative umschlägt. Bochum hat im Liga-Vergleich eine kleine Halle und einen der kleinsten Zuschauerschnitte.

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Einen negativen Vorfall gab es lediglich vor eineinhalb Jahren, als provozierende Bochum-Fans im Spiel gegen Leverkusen der Halle verwiesen wurde und es eine Auseinandersetzung mit dem Sicherheitsdienst gab.

Für die Stars steht daher vor allem im Mittelpunkt, die Fans mit einem guten Rahmenprogramm und dann auch sportlich zu begeistern. Im Spiel gegen Nürnberg scheinen die Chancen gut - Bochum wirkte in den ersten drei Spielen trotz einiger Ausfälle in der Defensive klar verbessert. Nürnberg dagegen hat bislang noch keinen Sieg. Headcoach Felix Banobre warnt aber: „Nürnberg wird hochmotiviert hierherkommen, um den ersten Sieg einzufahren.“

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