Bochum. Vor der vierten Pro-A-Saison haben die Sparkassen Stars so viele Dauerkarten verkauft wie noch nie. Der Verein passt die Preise an, bleibt dabei aber relativ günstig.

Die Ausgangslage war nie besser für das erste Heimspiel der Saison: Die VfL Sparkassen Stars empfangen am Samstagabend um 19 Uhr die ART GIants Düsseldorf in der Rundsporthalle. Der Bochumer Basketball-Zweitligist hat so viele Dauerkarten wie nie verkauft, mehr als tausend Fans werden in die Rundsporthalle kommen. Und das Beste: Bochum hat erstmals überhaupt in der ProA sein Auftaktspiel gewonnen und geht nach dem Erfolg in Koblenz auch sportlich mit guter Stimmung ins erste Heimspiel.

Die Sparkassen Stars wollen in dieser Saison die Erfolgsgeschichte fortschreiben, wollen die Fußball-Hochburg Bochum immer mehr für Basketball begeistern. Das geht auf: In der vergangenen Saison kamen im Schnitt 1053 Fans - erstmals war die Zahl in der vergangenen Saison vierstellig, knapp die Hälfte der Spiele waren mit rund 1500 Fans sogar ausverkauft. In der Saison zuvor waren es 966, ein ordentlicher Zuwachs.

Basketball ProA: Sparkassen Stars Heimspiel gegen Jena
Tom Alte fliegt zum Korb: Der Dunking ist das Markenzeichen des Bochumer Centers - für die Fans ist das oft spektakulär. © Funke Foto Services | Gero Helm

Starke Zuschauerzahlen trotz schwacher Saison

Geschäftsführer Tobias Steinert betont: „Wir sind stolz auf die Unterstützung, besonders mit Blick auf die sportliche Bilanz ist die Entwicklung beeindruckend.“ Bochum beendete die vergangene Saison als Absteiger und blieb nur in der Liga, weil keiner der möglichen Aufsteiger eine Pro-A-Lizenz bekam.

Der Stimmung tut das keinen Abbruch: Mehr als 300 Dauerkarten haben die Stars vor dem ersten Heimspiel verkauft, auch das eine neue Bestmarke. Die Entwicklung in Bochum ist keine Ausnahme. An 13 der 14 Standorte, die in den jüngsten beiden Spielzeiten in der ProA spielten, steigen die Zuschauerzahlen (Quelle: Courtside ProA// 2. Basketball-Bundesliga).

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Für Geschäftsführer Steinert spielen bei der Entwicklung natürlich die Erfolge der Nationalmannschaft eine Rolle, dass Basketball beliebter wird. Aber auch, dass die Klubs viel richtig machen, Menschen begeistern und an sich binden. Wer einmal zu den Sparkassen Stars geht, kommt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wieder, sagt Steinert: „Wir haben uns diese Unterstützung nach der Corona-Zeit nach und nach zurückerarbeitet.“

Der Klub hat in der vergangenen Saison das Rundherum-Programm ausgebaut, etwa mit Show-Acts in der Pause. Vor dem Spiel läuft wie beim Fußball Grönemeyer - und nicht zuletzt spielt das Team von Felix Banobre schnell und oft spektakulär, es gab viele dramatische und spannende Spiele.

Besuch beim Basketball ist günstiger als in der Fußball-Bundesliga

Und: Der Ausflug zum Basketball ist etwa für Familien auch noch relativ erschwinglich. Tickets gibt es ab 14 Euro. Die ermäßigten Preise liegen noch etwas darunter. Zur neuen Saison haben die Sparkassen Stars die Ticketpreise um 2 Euro pro Ticket erhöht. „Wir werden damit den allgemein gestiegenen Kosten gerecht“, sagt Klubsprecher Alexander Mihm. Die Currywurst kostet 4 Euro, ein Bier 3,50 Euro, diese Preise sind gleich geblieben.

Pro A 2 Basketball-Bundesliga mit den VfL SparkassenStars Bochum
Volle Ränge in der Rundsporthalle - hier beim Spiel gegen Düsseldorf in der vergangenen Saison. © Funke Foto Services | Walter Fischer

Auch Top-Plätze sind nicht viel teurer, die besten Plätze am Spielfeldrand kosten 22 Euro. Beim großen Nachbarn Phoenix Hagen etwa zahlt man für ähnliche Plätze mehr als 50 Euro.

Allerdings können sich andere Klubs das auch erlauben. Zu Wahrheit gehört nämlich auch, dass Basketball in Bochum zwar wächst, dass Bochum im Liga-Vergleich aber immer noch ein Basketball-Dorf ist. Der Liga-Schnitt sind 2050 Fans pro Spiel. In Trier kommen durschnittlich mehr als 4000 Fans in die Halle, in Hagen knapp 3000. Einen kleineren Zuschauerschnitt als Bochum haben nur Düsseldorf (997) und die zweite Mannschaft von Rasta Vechta.

Wenn der Klub weiter wachsen will, wird die Rundsporthalle zu klein

An diese Zahlen wird Bochum nicht so schnell herankommen. Das Fan-Wachstum der Sparkassen Stars ist zumindest an diesem Standort endlich durch die Rundsporthalle, die Stars können pro Spiel maximal etwa 1500 Tickets verkaufen. Zur kommenden Saison wurden die Platzkapazitäten wieder etwas erweitert, zusätzliche Sitzplätze im Innenraum geschaffen. Schon in der vergangenen Saison wurden erstmals auch Innenraum-Stehplätze verkauft - der Verein müht sich, dass bei Topspielen möglichst viele Fans in die Halle können.

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Von Bundesliga-Träumen allerdings sind die Bochumer Basketballer immer noch weit entfernt. Um irgendwann einmal die BBL anpeilen zu können, müsste es in Bochum eine neue, größere Sporthalle mit deutlich größerer Kapazität geben. Darüberhinaus bräuchten die Stars deutlich mehr Sponsoren-Einnahmen, denn der Verkauf von Tickets und Fan-Artikeln ist kein großer Faktor in der Budget-Planung.

Und natürlich ist das Thema rein sportlich gerade auch ein ganz anderes - es geht um den Klassenerhalt: Der starke Auftakt macht aber Hoffnung, dass die Stars in dieser Saison zumindest nicht von Anfang im Tabellenkeller feststecken.

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