Bochum. Alle drei Aufsteiger haben in der Bochumer Kreisliga A1 den Klassenerhalt schon sicher. Croatias und Westenfelds Trainer erklärt, wer und was dafür wichtig ist.

Aufsteigen, souverän die Klasse halten und sogar mit den Top-Teams mitspielen: Der 1. FC Heidenheim macht es etwa in der Fußball-Bundesliga und auch in der Kreisliga A1 in Bochum sorgen die Aufsteiger für Furore. Der SC Croatia Bochum und die SF Westenfeld spielen als Aufsteiger eine starke Saison – vom VfB Günnigfeld II ganz zu schweigen: Der VfB stürmte direkt in den Aufstiegskampf, hat allerdings in den vergangenen Wochen etwas nachgelassen und ist „nur noch“ Vierter.

Besonders Croatia spielt gerade seit dem Winter groß auf: In der Rückrundentabelle ist der SC Croatia Dritter und rückte zuletzt mit dem Sensationssieg gegen den SV Phönix Bochum vergangenen insgesamt auf Rang fünf vor - für Phönix war das die erste Niederlage in diesem Jahr. Croatia legte zuletzt ein 4:0 gegen Günnigfeld II nach. Westenfeld ärgerte in der Hinrunde die Spitzenteams Phönix Bochum, Günnigfeld II und SW Eppendorf. Westenfeld steht auf Rang neun, alle drei Aufsteiger haben den Klassenerhalt sicher.

SF Westenfeld kam mit Euphorie - SC Croatia Bochum bezahlte Lehrgeld

Daumen hoch von Maurice Reiß, Mike Arens und Dominik Rahn von den SF Westenfeld.
Daumen hoch von Maurice Reiß, Mike Arens und Dominik Rahn von den SF Westenfeld. © FUNKE Foto Services | Michael Schwalm

„Als Aufsteiger gehst du natürlich mit Euphorie in die Saison und freust dich auf die Liga. Das macht eine Menge aus“, erklärt Westenfeld Coach Dennis Risse. Croatia-Trainer Dario Ruzic sagt: „Wenn du aufsteigst, bist du meist die dominierende Mannschaft. Wir haben in der Hinrunde versucht, dieses Spiel durchzudrücken – damit sind wir auf die Nase gefallen und machen es in der Rückrunde besser.“

Für Ruzic ist sein Team auch kein klassischer Aufsteiger: „Von der Qualität her gehört unser Team auf jeden Fall unter die Top-6.“ Gerade der 25-Jährige Marijan Prgomet trumpf in der Rückrunde groß auf. Dreizehn seiner achtzehn Tore erzielte der Sturmpartner von Dennis Siewers in der zweiten Hälfte der Saison. „Wir haben ihn ein wenig versteckt gehalten. Er hat in der Jugend in Kroatien gespielt und nie Senioren-Fußball. Er kommt aber immer besser rein und hat einen unglaublich guten Schuss“, schwärmt Croatias Coach.

Croatia Bochums Darko Maros und Marijan Prgomet feiern hier einen Treffer gegen den BV Hiltrop.
Croatia Bochums Darko Maros und Marijan Prgomet feiern hier einen Treffer gegen den BV Hiltrop. © FUNKE Foto Services | Jonas Richter

Ein Grund, warum es bei Ruzics Team so gut läuft: „Wir haben ein super familiäres Verhältnis im Verein. Freitag gibt es immer typisches Kreisliga Training: Im Anschluss wird immer gegrillt und es gibt ein paar Bier. Die Atmosphäre bei uns ist einfach besonders.“

Die Atmosphäre bei Croatia lasse sich auch darauf zurückführen, dass der Verein keine Gehälter zahlt: „Wir benutzen das Geld, was wir haben, lieber für Trainingsanzüge, Trikots und Equipment. Der Fokus liegt eher darauf, die erste und zweite Mannschaft gut auszustatten. Für die Abschlussfahrt benutzen wir das Geld auch gerne, das wird in diesem Jahr wieder der Fall sein: Malle ist schließlich nur einmal im Jahr“, erklärt Ruzic und lacht.

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Ex-Wiemelhauser Reiß sticht bei Westenfeld heraus

Westenfelds Dennis Risse sieht bei seinem Team sogar noch Luft nach oben: „Wir haben die ganze über Saison schon viele Verletzte. Wenn man darüber nachdenkt, und wie viel Lehrgeld wir gegen Teams von unten bezahlt haben, wäre doch deutlich mehr drin gewesen.“

Besonders herausgestochen in dieser Spielzeit ist ein Mann bei den Sportfreunden: Sommer-Neuzugang und Ex-Wiemelhauser Maurice Reiß (14 Tore, 17 Vorlagen). „Die Hinrunde von ihm war sensationell. Wie er vorangeht, mit den Jungs umgeht, Erfahrungswerte weitergibt und die Mannschaft pusht, ist schon sehr stark.“ In der Rückrunde plagt den 26-Jährigen eine Knöchelverletzung, weswegen er erst auf sieben Spiele kommt - gefährlich wurde es in der Tabelle für die Westenfelder trotzdem nicht: Sie können wie die anderen beiden auch für ein weiteres Jahr A-Liga planen.

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