Wattenscheid. Jamal El Mansoury sorgt für Erleichterung und Jubel gegen Schermbeck. Im Abstiegskampf wird es immer spannender, für Wattenscheid sieht es nun gut aus.

Riesen-Erleichterung bei der SG Wattenscheid 09: Ein Traumtor von Jamal El Mansoury war der Schlüssel der SGW zu einem 2:0-Heimsieg über den SV Schermbeck. Schön war’s nicht immer, aber verdient – und vor allem wichtig. Denn auch Sprockhövel gewann sein Heimspiel (4:1 gegen Bövinghausen), Brünninghausen holte nach 3:0-Führung gegen Ennepetal immerhin ein 3:3. In der Blitztabelle zur Halbzeit war Wattenscheid Letzter. Das hat das Team von Engin Yavuzaslan nun abgewendet, seine Position sogar verbessert und gleichzeitig eine Serie von fünf sieglosen Spielen beendet. Der SVS, vor einigen Wochen noch Aufstiegskandidat, kassierte dagegen die siebte Niederlage in Folge.

„Das war auch die Reaktion auf das verdiente Pokalaus in Altenbochum“, meinte Torwart Niklas Lübcke. Aber natürlich bedeutete der Sieg noch mehr. In der Nachspielzeit schallten laute „Wattenscheid! Wattenscheid!“-Sprechchöre durchs Lohrheidestadion, bei den Auswechslungen gab es lauten Applaus - der tat den Wattenscheidern nach harten Wochen und dem blamablen Pokalauftritt am Mittwoch richtig gut.

„Das war eins der wichtigsten Spiele der Saison“, so Sportvorstand Hartmut Fahnenstich, „so den Turnaround zu schaffen. Auch wenn es bis kurz vor Schluss knapp war.“ Vielleicht war das die wichtigste Erkenntnis: Wattenscheid spielte endlich zu Null, leistete sich auch in der Schlussphase keinen Aussetzer, brachte einfach die Punkte nach Hause, anders als noch in Lotte etwa. Einen „mehr als verdienten Sieg“ sah auch Yavuzaslan, der seine Mannschaft für eine sehr gute Leistung lobte.

Wattenscheid 09 mutiger - Fabrizio Fili mit tollen Szenen

Die SG Wattenscheid 09 hat nach dem Heimsieg gegen Schermbeck gute Chancen im Abstiegskampf.
Die SG Wattenscheid 09 hat nach dem Heimsieg gegen Schermbeck gute Chancen im Abstiegskampf. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Von zwei verunischerten Mannschaften war Wattenscheid von der ersten Minute an mutiger und spielfreudiger – am meisten tat sich Fabrizio Fili hervor, der für die Highlights der ersten Hälfte verantwortlich war: Einmal verdiente er sich Szenenapplaus, als er gleich zwei Schermbecker im Mittelfeld tunnelte, dann einen schönen Steilpass auf Umut Yildiz spielte. Und er sorgte fast für Jubel: Fili zog einen Freistoß fast von der Eckfahne direkt aufs Tor, der Ball titschte aber auf die Latte.

Besser machte es Jamal El Mansoury in der 52. Minute: Er zog von rechts nach innen, zirkelte den Ball dann mit links in den linken oberen Winkel – ein tolles Tor. Kurz zuvor waren schon Nico Thier und Maurice Haar nah dran am Führungstreffer gewesen.

Hand drauf: Engin Yavuzaslan (Trainer der SG Wattenscheid 09) war sehr zufrieden mit dem Auftritt seines Teams.
Hand drauf: Engin Yavuzaslan (Trainer der SG Wattenscheid 09) war sehr zufrieden mit dem Auftritt seines Teams. © FUNKE Foto Services | Vladimir Wegener

Das Tor war verdient, und von den leblosen Schermbeckern kam nicht viel. Echte Torchancen gab es überhaupt nicht, Ex-RWE-Mitelstürmer Marcel Platzek war bei Haar und Kacmaz abgemeldet. In der Nachspielzeit erhöhte El Mansoury dann nach einem Konter. Kein glanzvoller, aber ein überzeugender Sieg der Wattenscheider, die nun eine große Chance haben, sich richtig Luft im Tabellenkeller zu verschaffen.

Ärger ums Lohrheidestadion - so haben wir berichtet:

Mittwochabend kommt Vreden nach Wattenscheid

Am Mittwochabend empfängt Wattenscheid die SpVgg Vreden zum Nachholspiel, den Ex-Verein von Coach Yavuzaslan. Mit einem Sieg würde Wattenscheid nicht nur den Vorsprung auf die Abstiegsplätze ausbauen, sondern auch an Victoria Clarholz und dem TuS Bövinghausen vorbeiziehen. Die Dortmunder sind seit dem Winter im freien Fall und haben auf Rang 14 nur noch fünf Punkte Vorsprung vor Schlusslicht Sprockhövel – mindestens fünf Mannschaften sind nun in akuter Abstiegsgefahr. Wattenscheid ist mittendrin, hat aber alles in eigener Hand.

SGW: Lübcke – da Costa, Haar, Kacmaz, Kaminski – Thier (89. Yanik), Fili (78. Malcherek), Renke (46. Firat) – Yildiz (87. Kouonang), Loheider (70. Casalino), El Mansoury

Tore: 1:0 El Mansoury (51.), 2:0 El Mansoury (90.+2)

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