Bochum. Der Ärger nach dem Spiel gegen Kirchheim ebbt nur langsam ab. Erneute Strafe für öffentliche Schiedsrichterkritik droht.

Die VfL Sparkassen Stars Bochum wurden bereits einmal in dieser Saison wegen öffentlicher Schiedsrichterkritik zur Kasse gebeten. 250 Euro Strafe sieht der Strafenkatalog der 2. Bundesliga dafür vor. Demnächst werden die Bochumer erneut eine Zahlungsaufforderung bekommen. Nach der 83:84-Niederlage gegen Kirchheim hatten Geschäftsführer Tobias Steinert und Trainer Felix Banobre heftig Kritik an den Schiedsrichtern geübt.

Hallo Herr Steinert. Entscheiden die Schiedsrichter den Abstiegskampf in der 2. Basketball-Bundesliga ProA?

Tobias Steinert: Zumindest wurde unser Spiel gegen Kirchheim am Ende nicht von den Spielern entschieden. Ich habe mir die Szenen noch einige Male angesehen. Was da innerhalb von sechs Sekunden am Ende des Spiels gepfiffen worden ist, bleibt für mich unerklärlich - auch nach neuerlicher Ansicht. Die beiden Entscheidungen waren aus unserer Sicht echt übel. Und es war eben auch nicht das erste Mal, dass Schiedsrichter aus unserer Sicht so massiv Einfluss genommen haben.

Nach dem Spiel in Münster gab es bereits Schiedsrichter-Diskussionen.

Sagen wir es mal so: Mit Siegen gegen Münster und nun Kirchheim hätten wir vier Punkte mehr. Gegen Karlsruhe haben wir auch extrem knapp und ärgerlich verloren. Auch nach diesem Spiel hätte man eine Schiedsrichter-Diskussion starten können.

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Beim Profi-Fußball gibt es den VAR. Wünschen Sie sich den auch in der 2. Liga ProA?

In der BBL, also der 1. Liga, gibt es ihn bereits. Wobei sich die Schiedsrichter, glaube ich, die Situationen aus unserem Spiel nicht noch einmal angesehen hätten. Da gibt es klare Richtlinien. In der 2. Liga ProA gibt es den VAR noch nicht, weil es nicht ausreichend Kameraperspektiven gibt, um sich die Szenen noch einmal anzusehen. Sechs bräuchte man, wir haben dadurch, dass wir die Spiele im Stream zeigen, derzeit vier.

Tobias Steinert ist Geschäftsführer der VfL Sparkassen Stars Bochum.
Tobias Steinert ist Geschäftsführer der VfL Sparkassen Stars Bochum. © Bochum | Christof Köpsel

Nach dieser Niederlage bleibt Bochum im Abstiegskampf. Was glauben Sie, wie viele Siege benötigt ihr Team noch?

Das Ärgerliche aus unserer Sicht an diesem Spieltag neben unserer Niederlage war, dass unsere Kontrahenten im Abstiegskampf, Artland und Paderborn auch gewonnen haben. Die Liga ist echt verrückt, so eng wie jetzt war es seit Jahren nicht. Acht Spiele sind es noch. Davon müssen wir sicherlich drei oder vier gewinnen.

Am nächsten Spieltag treffen Paderborn und Artland aufeinander. Da können nicht beide gewinnen.

Aber einer wird gewinnen. Wichtig für uns ist, dass wir schnell wieder anfangen zu gewinnen.

Wie sehr fehlen beim Unternehmen Klassenerhalt die Rebounds von Tom Alte?

Seine Verletzung und sein Saisonende nach Schulterverletzung hilft uns nicht. Im ersten Spiel, das wir ohne ihn bestritten haben, konnten wir das auffangen. Gegen Kirchheim hat das nicht so gut geklappt. Wir müssen das beim Rest der Saison als Team kompensieren.

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Nach einmal personell nachlegen können Sie nicht mehr?

Nein, da war am 15. Februar die Deadline. Die Verletzung von Tom Alte kam auch erst danach. Wir waren froh, dass wir bis zum 15. Februar die Rückkehr von Jonas Grof organisieren konnten. Ich finde aber, dass wir als Mannschaft einen Schritt nach vorne gemacht haben, dass das Team reifer geworden ist. Wir haben gezeigt, dass wir auch gegen Topteams mithalten, beziehungsweise sie sogar schlagen können.