Bochum. Bochums Zweitliga-Basketballer verlieren zwei Sekunden vor Schluss, Coach und Geschäftsführer wüten gegen die Schiedsrichter: „wurden beraubt“.

Was für ein dramatisches Finale in der Rundsporthalle - wieder ohne Happy End. Eine Woche nach dem 92:96 nach Verlängerung in Karlsruhe unterlagen Bochums Basketballer gegen Bozic Estriche Knights Kirchheim mit 83:84 - und fühlten sich verpfiffen. „Die letzten zwei Pfiffe eines Schiedsrichters“waren für mich ein Skandal“, wütete Tobias Steinert, Geschäftsführer der VfL Sparkassen Stars, auch am Tag danach gegenüber dieser Redaktion.

Nach einem Auf und Ab, schwachem zweiten Viertel und hartem Fight nach der Pause führten die Gäste eine Minute vor Schluss mit 83:78. Doch der glänzende Ray Thornton ließ die Halle mit einem Korbleger und einem Dreier beben - Ausgleich! Was dann passierte, ließ die Stars wütend, frustriert, ratlos zurück.

Offensivfoul gegen Thornton, Foul gegen Kamp: Bochum verpfiffen?

Bochum eroberte den Ball, sieben Sekunden vor Schluss suchte Thornton die Entscheidung, doch die Schiedsrichter sahen ein Offensivfoul. Damit nicht genug: Die Referees sahen ein Foul von Lars Kamp an Kirchheims Matchwinner Michael Flowers. Zwei Freiwürfe für die Knights, einer war drin zwei Sekunden vor dem Ende. Niklas Geskes Wurf aus der eigenen Hälfte verfehlte das Ziel.

Niklas Geske versuchte es zwei Sekunden vor Schluss mit einem Distanzwurf, er verfehlte sein Ziel.
Niklas Geske versuchte es zwei Sekunden vor Schluss mit einem Distanzwurf, er verfehlte sein Ziel. © Funke Foto Services | Gero Helm

„Ich habe mir die Videos der letzten beiden Pfiffe angesehen und muss sagen, dass ich die Entscheidungen nicht verstehe. Für mich war es ein Foul von Ward, als das Offensivfoul gegen Ray gepfiffen wurde“, sagte Headcoach Felix Banobre.

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Paderborn und Quakenbrück siegen: Abstiegskampf spitzt sich zu

Auch der Pfiff gegen Kamp „war nicht richtig. Außerdem scheint man davon ausgegangen zu sein, dass die Teamfoulgrenze noch nicht erreicht war. Das war aber leider so. Damit hat man Kirchheim die Möglichkeit gegeben, das Spiel zwei Sekunden vor Schluss an der Freiwurflinie zu entscheiden. Wir werden die Videos definitiv zum DBB schicken“, so Banobre.

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Dies bestätigte Tobias Steinert, an der Niederlage ändern wird das nichts, die Tatsachenentscheidungen sind getroffen, einen Einspruch gegen die Wertung kann man nicht einlegen. Der VfL-Geschäftsführer war doppelt sauer, da die Konkurrenz auf den beiden Abstiegsplätzen - Artland Dragons und Paderborn - gewann und damit bis auf zwei und vier Punkte herangerückt ist. Und: Schon in Münster sahen sich die Bochumer klar benachteiligt.

Bochums Basketballchef Steinert: Wurden des Sieges „beraubt“

„Es fühlt sich an, diesen Sieg durch zwei Entscheidungen in den letzten sechs Sekunden beraubt worden zu sein. Wenn man durch äußere Einflüsse solch ein Spiel in solch einer Phase der Saison durch diese Gegebenheiten verliert, während die Konkurrenz im Tabellenkeller gewinnt, kann man nicht mehr von Pech sprechen! Wir werden dies erneut aufarbeiten“, erklärte Steinert total angefressen.

Nach der ersten Heimniederlage nach drei Siegen zuvor geht es am kommenden Samstag (16., 19.30 Uhr) in Trier weiter.

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Sparkassen Stars Bochum - Knights Kirchheim 84:83 (34:36)

Viertel: 25:18, 9:18, 28:24, 21:24

Bochum: Geske (14 Punkte), Thornton (23), Kamp (12), Dietz, Nelson (3), Williams (13), Strange (13), Zdravevski (3), Friederici (2), Emen, Baumgarth