Bochum. Linden atmet durch - dank Silas Lennertz. Der einstige Jugendspieler vom BVB und Schalke 04 spricht über sein Comeback, seine Tore und Pläne.
Der 30-jährige Silas Lennertz hat in seiner Karriere schon einiges erlebt: Mit der SG Wattenscheid 09, Borussia Dortmund und Schalke 04 kickte er in der U17- und U19-Bundesliga, feierte 2012 sogar die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft mit Schalke 04.
Und auch in der Seniorenzeit atmete Lennertz höherklassige Luft. Mit dem ASC 09 Dortmund feierte er den Oberliga-Aufstieg und spielte anschließend viele Jahre in der fünfthöchsten Spielklasse. Im Sommer 2018 folgte dann sein erster Wechsel zum CSV SF Linden. Als spielender Co-Trainer wurde er fortan ein fester Bestandteil des Teams.
Lennertz legte nach dem Aufstieg in die Oberliga mit Brünninghausen eine Pause ein
Erst nach der Saison 2021/22 zog es ihn, unter anderem auch beruflich bedingt, wieder in Richtung Dortmund. Im Sommer 2023 trat er mit seinem damaligen Club FC Brünninghausen ein letztes Mal an: Im Relegationsspiel gelang der Aufstieg in die Oberliga, danach war erst einmal Schluss. Mehr als ein halbes Jahr lang pausierte er vom Ligaalltag und verbachte mehr Zeit mit seiner Familie.
Ganz losgelassen hat ihn der Fußball aber auch in dieser Phase nicht. Lennertz gründete eine Freizeitliga-Mannschaft und kickt aktuell in der neu gegründeten Baller League mit. Und zwar in der Mannschaft der Teammanager Christph Kramer, dem Weltmeister von 2014 und Ex-VfL-Profi, der am Samstag mit Mönchengladbach auf den VfL Bochum trifft, und von der kroatischen Nationalspielerin und Social-Media-Star Ana Maria Markovic. Sein Team Golden XI liegt nach fünf Spieltagen in der Kölner Halle auf Rang vier von zwölf Teams, kommenden Montag geht es weiter.
„Märchenhaft“: Lennertz sorgt für Sieg von Linden bei der BG Schwerin
Doch damit nicht genug: Im Winter kehrte Lennertz überraschend zum CSV SF Linden zurück, der zum Jahresauftakt 0:4 gegen Bommern verlor und dann 3:2 in Schwerin gewann. Am Sonntag (25. Februar, 15.15 Uhr) geht es gegen die DJK Wattenscheid weiter. Warum Silas Lennertz wieder für Linden am Ball ist und welche Pläne er hat, erklärt er im Gespräch mit dieser Redaktion.
Wie kam der Kontakt mit dem CSV zustande und warum haben Sie sich für ein Comeback entschieden?
Lennertz: Der Kontakt mit dem CSV war nie wirklich abgerissen. Wir waren damals im Guten auseinander gegangen, das Team hatte Verständnis für meine Entscheidung. Ich wohne ja schließlich in Dortmund. Bereits im letzten Sommer haben mich immer mal wieder ehemalige Mitspieler aus Spaß angefragt. Als die Tabellensituation immer bedrohlicher wurde, kamen dann immer häufiger Anfragen. Schließlich habe ich mich doch noch einmal überreden lassen. Wir haben aber die Vereinbarung, dass ich nur punktuell aushelfen werde.
Beim vergangenen Spiel bei der BG Schwerin (3:2) sorgten Sie mit einem Dreierpack für Aufsehen, was war der Schlüssel zum Erfolg?
Lennertz: Beim ersten Spiel gegen Bommern war ich nur kurzfristig eingesprungen und bin auch erst im Laufe der ersten Halbzeit überhaupt zum Platz gekommen. Gegen Schwerin hatte ich es pünktlich zum Anstoß geschafft, das war umso schöner. Die drei Treffer waren märchenhaft. Es war aber keine One-Man-Show, wir haben gemeinschaftlich verteidigt und agiert, die Jungs haben leidenschaftlich gekämpft. Wenn ich mit Toren helfen kann, dann bin ich natürlich immer froh, auch wenn ich eigentlich gar nicht so torgefährlich bin. Viele Jungs aus der Mannschaft von vor zwei Jahren sind auch aktuell noch da, es fühlt sich also nicht so an, als ob ich lange weg gewesen wäre.
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Linden hat als Zehnter nun sechs Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Mit welchen Zielvorstellungen blicken Sie auf die Rückserie?
Lennertz: Der Klassenerhalt ist auf jeden Fall das oberste Ziel. Das haben alle im Team jetzt auch begriffen. Wir hatten leider ziemliches Verletzungspech. Ein Nikolas Wiebel beispielsweise fehlt. Wenn er zurückkehrt, wird das sicherlich noch einmal einen positiven Schwung geben.
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