Bochum. TuS Harpen und DJK Wattenscheid treffen aufeinander - im Hinspiel fielen neun Tore. Die Trainer äußern sich zum Gegner und zu ihren Erwartungen.

Für den TuS Harpen (1. Platz/36 Punkte) und die DJK Wattenscheid (7./23) steht gleich zum Auftakt der Rückserie in der Bezirksliga ein für beide Teams möglicherweise richtungsweisendes Spiel bevor. Am Sonntag, dem 18. Februar (15.30 Uhr, Stadtgartenring) treffen die beiden Mannschaften aufeinander.

Für die Spitzenreiter wäre ein Sieg im Hinblick auf die Verfolger immens wichtig – Huckarde, Schwerin und Weitmar liegen in Lauerstellung, alle drei Teams könnten mit einem Sieg auf Platz eins springen, wenn Harpen patzt. Die Wattenscheider indes könnten sich mit einem Erfolg an die Spitze des Mittelfeldes setzen, ein Erreichen des fünften Tabellenplatzes wäre theoretisch schon am Sonntag möglich. Bei einer deutlichen Niederlage hingegen, mit dem dann noch denkbar ungünstigsten Ausgang der anderen Spiele, würde der Blick der DJK wohl wieder in Richtung Abstiegskampf gerichtet werden.

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TuS Harpen gegen DJK Wattenscheid: Das sagen die Trainer

Derweil sorgt indes nicht alleine die Tabellensituation für Spannung. Auch die Hinspielpleite der Wattenscheider (2:7) lastet sicherlich noch schwer auf den Hausherren. Ein lauer Frühlingskick ist folgerichtig nicht zu erwarten.

Doch wie blicken die Trainer der Teams auf das Derby? Auf WAZ-Anfrage äußern sich sowohl Harpens Trainer Björn Lübbehusen als auch DJK-Coach Norman Seidel. Beide geben einen Einblick in die Wintervorbereitung und analysieren die bevorstehende Partie.

Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf die abgelaufene Wintervorbereitung?

Lübbehusen: Generell blicke ich mit einem positiven Gefühl darauf zurück. Natürlich, wie immer hat eine Vorbereitung ihre Höhen und Tiefen. So waren auch unsere beiden ersten Testspiele gegen Hiltrop und FC Hellas/Hagen nicht so gut, gegen den FC Altenbochum und SF Wanne haben wir dann deutlich besser gespielt und gut verteidigt. Zum Glück hat sich keiner unserer Spieler ernsthaft verletzt, lediglich ein paar Spieler haben krankheitsbedingt gefehlt.

Seidel: Ich habe gemischte Gefühle, generell bin aber dennoch zufrieden. Witterungsbedingt war es ziemlich schwierig, wir hatten sechs Spiele angesetzt, letztlich konnten wir aber nur drei Spielen absolvieren. Einmal hat der Gegner kein Team zusammen bekommen und zwei Mal sind Spiele wegen des Wetters ausgefallen. Von sechs angesetzten Trainingswochen haben wir netto also nur dreieinhalb absolvieren können. Ein wenig bitter war auch, unser Neuzugang Ngangmi Ngu hat sich im Test gegen Eppendorf verletzt und nun eine Einblutung im Knie, er wird uns auf jeden Fall für insgesamt vier Wochen fehlen.

Norman Seidel, Trainer der DJK Wattenscheid, blickt mit gemischten Gefühlen auf die Wintervorbereitung zurück.
Norman Seidel, Trainer der DJK Wattenscheid, blickt mit gemischten Gefühlen auf die Wintervorbereitung zurück. © Bochum | Dirk A. Friedrich

DJK Wattenscheid: Trainer muss in der Defensive improvisieren

Was sind die Stärken des Gegners und inwieweit spielt das Hinspiel noch eine Rolle?

Lübbehusen: Wattenscheid ist fußballerisch sehr gut. Das haben wir bereits im Hinspiel gesehen. Wir hatten da etwas Glück hinten heraus. Die waren damals schon sehr aggressiv in den Zweikämpfen, das Spiel stand lange auf Messers Schneide, bis wir das 4:2 gemacht hatten. Hätten die das 3:3 gemacht, dann wäre es vielleicht anders ausgegangen. Erst nach dem 4:2 war es dann bei denen vorbei und wir haben noch drei Treffer nachgelegt. Das Ergebnis spiegelt auf keinen Fall die Spielstärke von deren Mannschaft wider. Ein Cedrick Noack beispielsweise mit seinen 18 Treffern, der kann uns schon sehr gefährlich werden.

Seidel: Harpen steht zu Recht dort oben. Die haben eine starke Mannschaft mit erfahrenen und jungen Spielern. Da stimmen die Mechanismen. Die erfahrenen Spieler dort wissen ganz genau, wie die einzelnen Abläufe funktionieren. Wir haben auf jeden Fall noch nicht deren taktisches Verständnis. Die spielen aber auch sehr lange zusammen. Die sieben Gegentore aus dem Hinspiel, die können wir natürlich dennoch nicht akzeptieren. Egal wie knapp es zeitweise war, eine 2:7-Klatsche ist schon ein Statement. Es wird ein Bonusspiel für uns, wir wollen diese Niederlage aber auf jeden Fall wieder wettmachen. Ich freue mich sehr auf das Spiel, wir wollen zeigen, dass wir auf Augenhöhe sein können.

Björn Lübbehusen, Trainer des TuS Harpen, kann beim Spiel gegen die DJK Wattenscheid auf fast alle Spieler zurückgreifen. Nur zwei Spieler werden fehlen.
Björn Lübbehusen, Trainer des TuS Harpen, kann beim Spiel gegen die DJK Wattenscheid auf fast alle Spieler zurückgreifen. Nur zwei Spieler werden fehlen. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

Wie ist der aktuelle Stand Ihres Kaders?

Lübbehusen: Jan Beeke Fischer befindet sich aktuell noch im Aufbautraining, Jasim Boutayeb wird erkrankt fehlen. Ansonsten stehen alle Spieler zur Verfügung. Ich habe also die Qual der Wahl, muss sogar noch welche aus dem Kader streichen, wir dürfen ja nur mit 20 Spielern anreisen.

Seidel: Wir müssen in unserer Defensivabteilung ein wenig improvisieren, vielleicht fallen mir beide Innenverteidiger aus. Paul Korn ist noch zwei Spiele gesperrt, er fehlt also auf jeden Fall. Bei Tim Segler ist es noch unsicher, er hatte ein Ziehen im Oberschenkel, vielleicht muss er pausieren. Positiv ist aber, unser Neuzugang Arthur Nakalyuzhnyy beispielsweise, kann auch gut im Defensivbereich eingesetzt werden.

Weitere Bezirksligaspiele am kommenden Sonntag: DJK BW Huckarde – CFK Bochum (15 Uhr, Arthur-Beringer-Straße, Dortmund), Mengede 08/20 – SC Weitmar 45 (15.15 Uhr, Eckei, Dortmund), BG Schwerin – CSV SF Bochum-Linden (15.15 Uhr, Grafweg, Castrop-Rauxel), FC Neuruhrort – VfB Günnigfeld (15.15 Uhr, Engelsburger Straße)

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