Bochum. Der Bochumer Bezirksligist beendet das Jahr an der Tabellenspitze, auf dem Aufstiegsplatz zur Landesliga. Zurecht: Es gibt ein Erfolgsrezept.

Der Bezirksligist TuS Harpen hat sein Fußballjahr 2023 am vergangenen Samstag mit einem eindrucksvollen Statement zum perfekten Zeitpunkt ausklingen lassen: Mit 1:0 entthronten die Harpener den ehemaligen Spitzenreiter BG Schwerin im vorgezogenen Spitzenspiel und übernahmen selbst die Tabellenführung. Die Krönung der starken Hinrunde. Doch warum präsentierte sich der TuS in diesem Jahr so besonders gut aufgelegt? Hier sind drei potenzielle Gründe für das erfolgreiche Abschneiden.

1. Entwicklung, aber kein Druck

Beim Blick auf die Statistik wird deutlich, nicht nur in der Offensive, sondern speziell auch im Defensivbereich hat Harpen offensichtlich eine deutliche Entwicklung hingelegt. In der Vorsaison, ebenfalls nach 16 Spielen, hatte der TuS bereits 31 Gegentreffer in der Bilanz stehen, aktuell stehen lediglich 17 Gegentreffer zu Buche.

Bereits mit Beginn des aktuellen Jahres, also der Rückrunde der Saison 2022/23, fing Harpen jedoch an, sich zu festigen. Im Rückrundenranking stellte der TuS sogar die zweitbeste Defensive der Staffel. Die starke Abwehr ist also nicht überraschend, sondern eher einer Entwicklung zu verdanken, die bereits vor einem Jahr begonnen hat. Dass es keinen großen Druck gibt und auch aktuell der Aufstieg nicht das explizite Saisonziel ist ist, ermöglicht den Harpenern frei aufzuspielen. Als Ziel haben die Verantwortlichen immer nur eins ausgegeben: Weiterentwicklung.

2. Geschlossenheit

Beim TuS Harpen kann man bereits seit einigen Jahren eine natürliche und gesund wirkende Entwicklung beobachten. In keinem Jahr wurde die Mannschaft mit externen, vermeintlich hochklassigen und teuren Spielern aufgebläht. Mit wenigen Ausnahmen verpflichtete der TuS stets Spieler mit Harpener Vergangenheit oder sonstigen Verbindungen zum Verein. Über die vergangenen Jahre gesehen kam der Großteil der Spieler aus der eigenen Jugend: Ein immenser Vorteil.

Ein starkes Team: Der TuS Harpen beim Spitzenspiel gegen Schwerin.
Ein starkes Team: Der TuS Harpen beim Spitzenspiel gegen Schwerin. © FUNKE Foto Services | Uwe Ernst

Denn alle Jugendklassen der Harpener sind besetzt, der Unterbau des Vereins floriert also. Personalsorgen sind zwar auch den Trainer Björn Lübbehusen und Ingo Bredenbröcker bekannt, bei einer stetigen Trainingsbeteiligung von 16 bis 18 Spielern und einer Mannschaftsstärke von insgesamt 29 Spielern sind dies jedoch eher Luxusprobleme.

3. Das Trainerteam

Wie bei jeder erfolgreichen Mannschaft hat auch beim TuS Harpen das Trainerteam einen entscheidenden Anteil am Erfolg der Truppe. Björn Lübbehusen und Ingo Bredenbröcker sind ein eingespieltes Team und leiten nun bereits seit drei Jahren zusammen die Geschicke der Ersten. Der 32-jährige Lübbehusen kickte selbst bis zur Saison 2016/17 für die Erstvertretung, kennt den Verein folglich in- und auswendig.

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Gleiches gilt für den 52-jährigen Bredenbröcker: Zwar kickte er nicht selbst für Harpen, begleitet das Team aber bereits seit 2016. Damals noch im Team mit TuS-Urgestein Dietmar Hampel, ab 2019 dann zusammen mit Lübbehusen. Doch nicht nur die beiden Haupttrainer stehen stets hinter der Truppe, auch Fitnesstrainer Karsten Lüer und Torwarttrainer Detlev Düpre gehören bereits seit mehreren Jahren zu den Verantwortlichen im Hintergrund.

Das Ergebnis: 16 Spiele, elf Siege, 46:17 Tore – und Platz eins in der Winterpause, egal wie die Konkurrenz am Sonntag spielt.