Braunschweig. Die Astro Ladies Bochum hatten zuletzt zwei Spiele in Reihe verloren. Gegen Neuss fiel dann auch noch Spielmacherin Strozyk aus.

Breite Schultern sind nicht unbedingt das, was Ramona Tews auszeichnen. An diesem Sonntag schienen sie aber die gesamte Rundsporthalle einzunehmen. So souverän, so abgeklärt führte die 28-Jährige die VfL Viactiv Astro Ladies zum 95:57-Sieg gegen die TG Neuss Tigers. Als die Schlusssirene ertönt war, durfte sich Tews über Glückwünsche am laufenden Band freuen. Wenn sie wüsste, was man ihr vor dem Spiel ins Frühstück getan hätte, „würde ich das jedes Mal nehmen", sagt sie mit einem Lachen.

In Abwesenheit der erkrankten Jenny Strozyk trumpfte sie als Spielmacherin groß auf. „Das haben wir unter der Woche so trainiert", erklärt Tews. "Ich habe schon gemerkt, dass ich mich da wohl fühle." 30 Punkte, 16 Rebounds, fünf Assists; Tews Anteil am Sieg der Bochumer Zweitliga-Basketballerinnen schlug sich auch in Zahlen wieder. „Unfassbar, was sie da geleistet hat", meint VfL-Sprecher Luke Köhler.

Mit ordentlich Wut im Bauch waren die Astro Ladies ins Spiel gegangen. Die Niederlagen im Pokal gegen die TSVE Bielefeld und in der Liga bei Eintracht Braunschweig sollten nicht unbeantwortet bleiben. „Wieder in die Spur finden", war das Motto des fünften Spieltags.

Astro Ladies Bochum sind wieder voll in der Spur

Das Kellerkind aus Neuss wehrte sich dagegen nur bedingt. Bereits im ersten Viertel zeigten die Bochumerinnen, wohin die Reise gehen sollte. Nur in eine Richtung: Die ersten zehn Minuten gingen mit einem 29:11 für den VfL zu Ende. „Es war mega. Wir haben wieder in unseren Rhythmus gefunden und das Spiel gespielt, was wir uns vorgenommen hatten."

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29 Punkte, für diese Ausbeute hatten die Astro Ladies in Braunschweig noch beinahe drei Viertel gebraucht. Der Offensivdrang blieb vor der Pause ungebrochen (23:17). Hätte der Mannschaft von Headcoach Michael Minnerop nicht im dritten Viertel ein wenig die Konzentration gefehlt (14:18), wäre sogar ein 100-Punkte-Spiel möglich gewesen. „Wurmen tut uns das nicht", meint Köhler. „Wir haben super gespielt, da ist sowas Nebensache."

Doch auch so befinden sich die Astro Ladies nach dem kurzen Durchhänger „wieder voll in der Spur". Astro-Ladies-Urgestein Lucie Friedrich scheint sich bei Heimspielen immer mehr zur Kurzeinsatz-Alternative für Keylyn Filewich zu entwickeln, wenn diese mal durchschnaufen muss.

Das nächste Spiel der Astro Ladies steigt bei den Bender Baskets Grünberg (4. November 16.30 Uhr).
Astro Ladies: Groll (10 Punkte/2 Dreier), Asuamah-Kofoh (5), Scheller (9), Filewich (11), Friedrich (2), Birtner (4), Martin (11/1), Kullik (6/1), Tews (30/3), Barroso-Perez (7/1)