Bochum. Mit einem Sieg hatte der Doppelspieltag in der ProA für die Sparkassen Stars Bochum begonnen. Er endete in eigener Halle mit einer Enttäuschung

Der Doppelspieltag in der 2. Basketball-Bundesliga ProA hatte für die VfL Sparkassen Stars Bochum mit einer Überraschung begonnen. Sie gewannen am Freitag beim Spitzenreiter Tübingen. Der Doppelspieltag endete am Sonntag mit einer Enttäuschung. Die Bochumer verloren ihr nächstes Heimspiel und müssen weiter in Bochum auf den ersten Sieg warten. Gegen die Nürnberg Falcons gab es ein 86:87.

Erneut fehlten bei den Bochumern Lars Kamp, Gerrit Sams und Kilian Dietz. Trainer Felix Banobre konnte wieder nur mit einer kleinen Rotation spielen. Das hatten sie bereits in Tübingen machen müssen. Hatte es da zum Sieg gereicht, fehlten vielleicht genau deshalb gegen Nürnberg entscheidende Prozentpunkte.

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Wenn die Bochumer Spieler nach der Fahrt nach Tübingen gegen Nürnberg vielleicht müde, nicht richtig wach waren, musste sich das aber dennoch spätestens mit der ersten Auszeit durch Banobre geändert haben.

Banobre weckt die Sparkassen Stars Bochum

Dass der Bochumer Trainer während eines Spiels laut werden und sehr intensiv coachen kann, ist nicht neu. So heftig wie beim Spielstand von 11:20, dreieinhalb vor Ende des ersten Viertels, aber hat er seine Spieler in den knapp drei Jahren, in denen er nun in Bochum ist, selten bis gar nicht angemeckert.

Der verbale Großeinsatz zeigte zumindest Wirkung. Die Bochumer waren beim 18:23 längst wieder im Spiel. Rückstände sind für sie in dieser Spielzeit ohnehin bisher stets machbare Aufgaben gewesen. Auch in Tübingen am Freitag lagen sie zurück, kamen dann zurück. Besser für die Nerven wäre, wenn mal bisweilen ein vom Spielverlauf langweiligeres Spiel dabei wäre.

Das aber gibt diese Saison für die Bochumer bisher nicht her. Eben auch, weil die gegnerischen Teams eine enorme Qualität mitbringen. Bei den Nürnbergern ragten gegen Bochum in den ersten beiden Vierteln Maxime Boursiqout und Jonathan Maier heraus.

Sparkassen Stars halten mit Grof und Alte dagegen

Bochum hielt mit Tom Alte, in Tübingen bereits bester Bochumer Werfer, Conley Garisson und Jonas Grof dagegen. Grof war es dann auch, der mit der letzten Aktion des zweiten Viertels für den 43:42-Vorsprung sorgte.

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Niklas Geske dagegen brauchte eine deutlich längere Anlaufzeit. Der Kapitän der Bochumer hatte in den ersten beiden Vierteln mit seinen Würfen und Pässen wenig bis gar kein Glück. Er musste sich ins Spiel hineinfinden. Er tat das mit der Überzeugung eines Spielers, der weiß, dass dauerhaft Einsatz, unermüdliches Kämpfen, fast immer belohnt werden.

Im dritten Viertel meldete er sich endgültig im Spiel an. Er zog konsequent zum Korb und traf. Er verteidigte noch intensiver und kam so zu seinen gewohnten Ballgewinnen. Im höchsten Tempo beendete er da auch einen Nürnberger Schnellangriff. Deutlicher in Führung ging sein Team dadurch nicht. Es blieb ein enges Spiel mit knappen Führungen.

Bei den Sparkassen Stars Bochum kann jeder Spieler zum Matchwinner werden

Das Spiel bestätigte zudem das, was die Bochumer Verantwortlichen vor der Saison gesagt hatten. Der Kader sei so ausgeglichen besetzt, dass jeder Akteur in jedem Spiel zu entscheidenden Spieler werden könne. Diesmal hätten es Grof und Tom Alte sein können.

Alte war auch der Bochumer Spieler, der am häufigsten am Boden lag. Das sieht bei einem Mann, der so wie er zwei Meter sieben groß ist, ohnehin spektakulär aus. Mehrmals musste sich Alte zunächst einmal sammeln, in sich hineinhorchen, wenn er wieder nach intensiven Zweikämpfen auf den Boden gefallen war. Er stand dann immer auf wie Boxer nach einem Wirkungstreffer. Aber er stand immer wieder auf.

Mit dem ersten Saisonsieg wurden diese Nehmerqualitäten nicht belohnt. Dafür waren in der Crunchtime, als jeder Wurf, jede Aktion den Höhepunkt der Wichtigkeit erreicht hatte, die Nürnberger den Hauch besser.

Nürnberg hat am Ende bessere Nerven als die Sparkassen Stars Bochum

Sebastian Schröder traf zwei Dreier und als Justinas Ramanauskas in den Schlusssekunden an die Freiwurflinie durfte, behielt er die Nerven, traf zum 86:83 und 87:83. Dass Garisson den letzten Wurf mit Ablauf der Spielzeituhr traf, sorgte mit dem 86:87 nur noch für knapperes Ergebnis und machte die neuerliche Heimspielniederlage gefühlt noch etwas ärgerlicher.

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Erneut blieb auch Alte in der Rundsporthalle nur, sich zusammen mit dem gesamten Team für die Unterstützung durch die Zuschauer zu bedanken. Er lastete sich die Niederlage mit an. „Ich hätte, als Nürnberg am Ende an die Freiwurflinie ging und nicht traf, den Rebound holen müssen. Erneut haben heute Kleinigkeiten den Ausschlag gegeben.

Nun haben die Bochumer etwas Zeit, um sich zu erholen. Weiter geht es für die Bochumer nun erst am Samstag, 19. November. Sie spielen dann bei den PS Karlsruhe Lions. Bis dahin könnten dann auch die zuletzt fehlenden Akteure wieder fit und dabei sein.
Viertel: 20:28, 23:14, 14:18, 29:27
Bochum: Geske (15), Liedtke, Grof (23), Andre (8), Servera, Lastring, Garrison (17), Drescher (6), Emen, Alte (17)