Bochum. Bochums Basketballer haben gegen den Tabellenzweiten Vechta großartig gekämpft – und wieder knapp verloren. Sie bleiben optimistisch.

Knappe Spiele ohne Happy-End, das ist bisher die Geschichte der VfL Sparkassen Stars Bochum in der 2. Bundesliga Pro A. Die Basketballer verloren nach starker Leistung gegen den Aufstiegs-Kandidaten und Tabellenzweiten Rasta Vechta in einer bis zum Schluss umkämpften Partie mit 85:91 (56:49).

Die letzten zwei Spiele hatte der VfL noch knapper, in der Verlängerung, verloren. Damit verpassten die Bochumer auch im dritten Heimspiel den ersten Heimsieg und bleiben nach vier Niederlagen und erst einem Erfolg in den unteren Tabellenregionen hängen. Sie rutschten vorerst auf Rang 16 von 18 Teams ab.

„Eine Überraschung wäre möglich gewesen. Die Mannschaft hat mehr als überzeugt. Schade, dass sie sich nicht belohnt hat“, meinte Finanzvorstand Hans-Peter Diehr kurz nach dem erneut bitteren Ende. Nach der guten Leistung blickte er aber optimistisch nach vorne: „Wenn wir so weiterspielen, holen wir auch unsere Siege.“

Niklas Geske schwärmt von den Fans in der Rundsporthalle

Vechta durfte sich am Ende von den zahlreich mitgereisten und lautstarken Fans aus Niedersachsen feiern lassen, Bochum blieb wieder nur der aufmunternde Trost-Applaus seiner Anhängerinnen und Anhänger in der stimmungsvollen Rundsporthalle. „Die Atmosphäre hier ist überragend, sie trägt uns“, sagte Stars-Aktivposten Niklas Geske. „Uns fehlt nur ein Quäntchen zurzeit. Es sind Kleinigkeiten, auch etwas Pech. Aber wir kämpfen und wissen, dass wir gegen jeden mithalten können.“

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Die Bochumer mussten auf die verletzten Stammkräfte Garret Sams und Lars Kamp verzichten. Kilian Dietz konnte mitwirken, spielte aber wegen seiner Knieprobleme nur wenige Minuten. Die Bank von Vechta dagegen war deutlich stärker besetzt. „Mit etwas mehr Tiefe“, meinte Diehr, „hätte es wohl schon heute gereicht.“

VfL-Stars aus Bochum überrollen die Gäste in den ersten Minuten

Das Ziel der defensivstarken Gäste sei es immer, „ihren Gegner unter 70 Punkten zu halten“, hatte Headcoach Felix Banobre vorab gesagt. Doch Bochum schaffte bereits bis zur Pause 56 Punkte. Der wuchtige Center und Mister Dunk Tom Alte (17 Punkte) sowie die wirbelnden und treffenden Niklas Geske (17) und Conley Jacob Garrison (24) trieben ihr Team immer wieder nach vorne und zu starker Defensiv-Arbeit gegen die Riesen aus Niedersachsen. Garrison war mit 24 Punkten bester Schütze der Bochumer und wurde zum Spieler des Spiels gekürt.

Nach dem Dunk von Alte zum 7:5 und dem Dreier von Geske zum 15:7 tobte die Halle erstmals. Vechta nahm eine Auszeit nach nicht einmal vier Minuten, holte nach einem 22:29 bis zum ersten Viertel-Ende aber noch auf – 28:29.

Und blieb dran. Wie Bochum auch. Die Partie war umkämpft, offen, ausgeglichen, ehe der VfL von einem 43:43 auf 50:43 und bis zur Pause sogar auf 56:49 etwas davonzog. Fast mit der Schluss-Sirene versenkte Jonathan Leonard Andre, der ebenfalls alles reinwarf, einen weiteren Dreier zum 56:49. „Der passt! Was ist denn hier los?“, rief der Hallensprecher.

Nach der Pause ist Vechta defensiv stärker

Nach dem Wechsel aber glich Vechta rasch aus, 56:56 binnen zweieinhalb Minuten. Die Defense der Gäste hatte sich nun deutlich besser auf die Bochumer eingestellt. Neun Punkte gönnten sie dem VfL im dritten Abschnitt nur, gingen mit einer 68:65-Führung ins Schlussviertel.

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Garrison egalisierte mit einem Dreier prompt. Jonas Grof traf etwas später zum 72:71 für die Stars. Vorstand Hans-Peter Diehr, den nichts mehr auf dem Sitz hielt, ballte beide Fäuste. Die Fans standen, der packende Kampf ging ins Finale.

Vechta legte vor, 80:74 – Garrison versenkte einen Dreier, Jonathan Leonard Andre verkürzte auf 79:80. Und dann war das Momentum auf der Vechta-Seite. Rebound vertan, Chance vertan. 82:79 für Rasta, noch zwei Minuten. 84:79 – und Geske traf „für Drei“! Wieder so eine Nervenschlacht.

84:82 für Vechta, noch eine Minute. 85:82. Tom Alte versenkte zwei Freiwürfe, Vechta traf – 87:84.

Kein Happy-End in der dramatischen Schluss-Phase

Noch 16 Sekunden. Auszeit Bochum, Ballbesitz Bochum. Rick Fox, das Maskottchen, heizte noch mal ein. Felix Banobre, der Headcoach, erklärt seinem Team die Strategie der letzten Sekunden. Geske verwarf einen Freiwurf. Der zweite saß. 87:85. Noch zehn Sekunden – Freiwürfe Vechta nach taktischem Foul. Ryan Schwieger blieb cool. 89:85. Die Entscheidung. Eine halbe Sekunde vor Schluss traf Vechta noch einmal per Freiwürfen zum 91:85-Sieg.

Weiter geht es mit einem Doppel-Spieltag. Am Freitag, 4. November, sind die Bochumer beim Spitzenreiter Tigers Tübingen Außenseiter. Am Sonntag, 6. November, soll dann in eigener Halle gegen die Nürnberg Falcons der Knoten platzen (17 Uhr).

VfL Sparkassen Stars Bochum – Rasta Vechta 85:91 (56:49)

Viertel: 29:28, 27:21, 9:19, 20:23

VfL Sparkassen-Stars: Geske (17 Punkte), Dietz (1), Grof (6), Andre (13), Servera, Lastring, Garrison (24), Drescher (7), Emen, Alte (17), Petronic.