Tübingen/Bochum. Sie waren nur sieben Mann, sie spielten beim Spitzenreiter - und sie haben gewonnen. Bochums Basketballer feiern einen sensationellen Sieg.
Was für ein Kampf, was für eine Leistung der VfL Sparkassen Stars Bochum! Mit nur sieben Profis gewann der Basketball-Zweitligist beim Spitzenreiter der ProA, bei den Tigers Tübingen, mit 79:76 (31:40). Sie holten eine großen Rückstand auf mit einem 20:0-Lauf. Sie behielten die Nerven. Es war nach mehreren hauchzarten Niederlagen der zweite Sieg in dieser Saison – er war verdient. Am Sonntag soll in der Rundsporthalle gegen die Nürnberg Falcons der erste Heimsieg her (17 Uhr, Livestream Sportdeutschland.TV).
Bochum startete mit Conley Jacob Garrison, Niklas Geske, Jonas Grof, Tom Alte und auch dem angeschlagen angereisten Bernie Andre, der mit 18 Punkten und starker Defense-Arbeit glänzte. Es fehlten die Stammkräfte Lars Kamp, Kilian Dietz und Garreth Sams, die auch Sonntag ausfallen.
Zum Neun-Mann-Team zählen auch zwei junge Talente
Bochum spielte mit nur neun Mann, neben Miqui Servera und Hendrik Drescher zählten auch die Nachwuchskräfte Fabian Liedtke (18) und Emen Cem (17) dazu. Im Prinzip spielte der VfL mit einer Sieben-Mann-Rotation – Tübingen trat in voller 12-Mann-Besetzung an. Headcoach Felix Banobre wechselte früh immer wieder durch, damit alle so lange wie möglich bei Kräften blieben. Die Schonzeit auf der Bank aber blieb entsprechend kurz.
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Bochum begann stark, verteidigte großartig, holte sich Rebounds und Steels, schaltete über Geske und Co. flott um. Nach gut dreieinhalb Minuten gelang die erste Führung (9:7), die die Stars ausbauten auf 20:14. Mit einer überraschenden 22:18-Führung ging es ins zweite Viertel. Doch Tübingen legte zu, ging mit 31:24 in Führung. Ein Dreier von Andre und der stark aufspielende Center Tom Alte brachten die Stars zwar auf 29:31 heran. Nun etwas konsequentere Tübinger aber erhöhten zur Pause auf 40:31.
Tübingen zieht nach der Pause weiter davon - aber Bochum holt auf
Nach dem Wechsel erhöhte Tübingen auf 52:38 und 58:44, doch die Mini-Besetzung der Bochumer gab einfach nicht auf – und kehrte sensationell zurück. Jetzt traf Hendrik Drescher für Drei, nicht zum letzten Mal. Bochum kam bis zum Ende des dritten Abschnitts auf einen Punkt heran – 59:60.
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Es kam noch besser: Conley Garrison, diesmal nicht der Unterschied-Spieler, sorgte mit einem Dreier für eine 62:60-Führung der Stars. Tom Alte per Dunk erhöhte auf 64:60, ein Garrison-Freiwurf saß. Ein Dreier von Drescher und zwei Freiwürfe von Geske später stand es 70:60 nach 50:60 – was für ein 20-Punkte-Lauf! Binnen sechs Minuten traf Tübingen nichts und Bochum alles. Erst rund 6:30 Minuten vor Schluss stoppten die Tigers den Lauf, 62:70.
Wieder ein dramatisches Finale - diesmal mit Bochumer Happy End
74:66 führten die Bochumer dreieinhalb Minuten vor dem Ende. Tübingen verkürzte – wieder so ein enges Spiel. Diesmal mit Happy End nach zwei Overtime-Niederlagen und der knappen Niederlage gegen Rasta Vechta?
Geske vergibt einen Dreier. Tübingen trifft ihn. 73:74, noch 2:30 Minuten. Wieder ein schwieriger Dreier für Tübingen – Spiel wieder gedreht, 76:74 für die Gastgeber.
Tom Alte vergibt einen von zwei Freiwürfen. 75:76. Bochum verteidigt, verwirft, verteidigt. Geske holt zwei Freiwürfe heraus. Er trifft. 77:76. Noch 20 Sekunden!
Ballbesitz Tübingen – Tom Alte holt den Rebound! Noch vier Sekunden. Freiwürfe Bochum, Jonas Grof trifft. 78:76. 79:76 – Schluss! Der VfL jubelt, er hat sich für seine starke Leistung belohnt.
Für die Bochumer heißt es nun, schnell zu regenerieren. Gegen Nürnberg soll ein Heimsieg her.
Tübingen Tigers – VfL Sparkassen Stars Bochum 76:79 (40:31)
Viertel: 18:22, 22:9, 20:28, 16: 20
VfL Sparkassen Stars Bochum: Geske (13 Punkte), Garrison (4), Grof (7), Alte (18), Andre (18), Servera (6), Drescher (13), Enem, Liedtke