Wattenscheid. Wattenscheid 09 kann gegen Rheine den Aufstieg schaffen. Das Interesse ist für Oberliga-Verhältnisse riesig, weit über die Stadtgrenzen hinaus.

Das entscheidende Spiel um den Aufstieg in die Regionalliga schlägt hohe Wellen. Wie viele Zuschauerinnen und Zuschauer am Montag ins Lohrheidestadion kommen werden, ist reine Spekulation. Die Zahl von 2.500 gilt dabei jedoch gemeinhin als Bodensatz. Werden es am Ende gar doppelt so viele? So oder so: Die SG Wattenscheid 09 steht vor dem Heimspiel gegen Eintracht Rheine am Pfingstmontag (15 Uhr) vor einer organisatorischen Herausforderung.

Um 13.30 Uhr, also eine halbe Stunde früher als gewöhnlich, öffnen die Stadiontore. Der Klub empfiehlt ausdrücklich eine frühe Anreise, nach Möglichkeit mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Schließlich sind Parkplätze rund um das Lohrheidestadion rar. Nach Möglichkeit sollten sich sämtliche Gäste, die keine Dauerkarte haben, unter der Woche im Vorverkauf mit Tickets eindecken. So soll ein zu langer Stau an den Kassenhäuschen vermieden werden.

Wattenscheid 09: Befreundete Teams aus Jülich und Münster kündigen sich an

Die Anziehungskraft der Partie ist enorm, sie reicht sogar bis ins Münsterland und in den Kreis Düren. Auf dem Platz des Jülicher Kreisligisten SV Viktoria Koslar hat die SG Wattenscheid während des Trainingslagers im vergangenen Sommer die Einheiten abgehalten. Zwischendurch stand auch ein Testspiel gegen den Gastgeber-Klub an - nach einem gemeinsamen Abend ist eine Freundschaft entstanden.

Auswärts und im Lohrheidestadion unterstützen viele Fans die SG Wattenscheid 09 – hier beim Auswärtsspiel in Schermbeck.
Auswärts und im Lohrheidestadion unterstützen viele Fans die SG Wattenscheid 09 – hier beim Auswärtsspiel in Schermbeck. © FUNKE Foto Services | Gerd Hermann

Timm Esser und Norman Jakubowski haben den Kontakt zu den Jülichern weiter gepflegt. Und so ist auch dem Klub, der in der Kreisliga noch um den Klassenerhalt kämpft, die besondere Situation des ehemaligen Bundesligisten bewusst. Deshalb wird - je nach Ausgang der eigenen entscheidenden Partien - eine Delegation aus Koslar nach Wattenscheid reisen und die Mannschaft von Trainer Christian Britscho unterstützen.

Hönicke lädt seine künftigen Mannschaftskameraden ein

Eine deutlich längere Verbindung zur SGW hat wiederum Erich Varnhagen. Der 57-Jährige aus Münster kennt das Lohrheidestadion von Pokalspielen der Preußen noch recht gut. „Wir haben damals im strömenden Regen gestanden, das Spiel geschaut und ein paar Bierchen getrunken.“

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Inzwischen ist er Vorsitzender der Fußballabteilung des Kreisligisten SV Mauritz, dem zukünftigen Klub von 09-Mittelfeldspieler Nils Hönicke. Der hat seine zukünftigen Mannschaftskollegen für Montag eingeladen. „Ist doch klar, dass wir alle kommen“, sagt Varnhagen, der schon dabei ist, die Anreise seiner Mannschaft zu organisieren. „Entweder mieten wir einen Bus. Oder alle, die kein Neun-Euro-Ticket haben, bekommen eins von uns. Dann fahren wir halt mit der Bahn zum Stadion.“

Fan-Beauftragter staunt: „Es ist Wahnsinn“

Die Gäste aus Münster und Jülich werden, wie hunderte andere auch, auf dem Weg zu den Bier- und Bratwurstständen sowie zu ihren Plätzen am Wattenscheider Fan-Treff vorbeilaufen. Mike Dröge ist Fan-Beauftragter des Oberliga-Zweiten, lädt Anhänger des Vereins ein, vor dem Spiel auf einen Plausch vorbeizuschauen. Noch vor zweieinhalb Jahren hatte er den Abschied der Fans von der bislang letzten Regionalliga-Mannschaft nach dem vorläufigen Rückzug organisiert. „Es ist Wahnsinn, dass wir jetzt diese Situation haben“, sagt er.

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