Wattenscheid. 0:1 hat die SG Wattenscheid 09 das Topspiel gegen Kaan-Marienborn verloren. Ein unaufmerksamer Moment kostet den Punkt. Schiedsrichter schwach.
Auf der Haupttribüne im Lohrheidestadion der SG Wattenscheid 09 brandete Jubel auf. Von der anderen Seite ergoss sich die angestaute Wut in „Schieber, Schieber“-Rufe. Und auch kurz danach, als die beiden Mannschaften sich beim jeweiligen Anhang bedankten, musste das Gespann um Schiedsrichter Lukas Sauer sich den herausgebrüllten Zorn der gut 1200 Wattenscheider Zuschauerinnen und Zuschauer gefallen lassen.
Der Unparteiische hatte keine gute Figur abgegeben, die SG 09 in der Schlussphase des Topspiels gegen den 1. FC Kaan-Marienborn benachteiligt – an der 0:1 (0:0)-Niederlage aber traf den Unparteiischen keine Schuld. Jedoch sei die Frage in den Raum gestellt, was wohl passiert wäre, wenn Jannes Hoffmann in der Schlussviertelstunde - es wäre verdient gewesen - Gelb-Rot gesehen hätte. Und auch die vielen Situationen, in den die SGW schnell nach vorne spielen wollte, von Sauer aber in ärgerlicher Regelmäßigkeit den Vorteil zurückgepfiffen bekam.
Wattenscheids Verteidiger Timm Esser ist nach dem 0:1 bedient
Schließlich aber stellte lediglich eine entscheidende Szene alles auf den Kopf, was sich über 90 Minuten im Lohrheidestadion zugetragen hatte. „Unglücklich“, schnaubte Verteidiger Timm Esser nach dem Schlusspfiff. In der Reihe der Abwehrspieler habe es Irritationen gegeben, in welche Richtung das Spiel nun gehe. Und so blieben Frederik Wiebel und Agon Arifi gegen Marwin Krieger viel zu passiv. Der Angreifer der Gäste wiederum zeigte sich bei klarerem Verstand und traf sehenswert zum 1:0 (59.).
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„Da nutzen sie ihre einzige Chance“, merkte Esser geknickt an. Kaum einer der rund 1200 Besucherinnen und Besucher im Wattenscheider Stadion konnte begreifen, wie die SGW dieses Spiel nicht hatte gewinnen können. Denn im Grunde sprach das Verhältnis von Torgelegenheiten eine klare Sprache.
Lucas und Casalino verpassen die Führung vor der Pause
Nico Lucas (10.) und Felix Casalino (36.) ließen vor dem Seitenwechsel Großchancen ungenutzt, nach der Pause traf Casaliono den Ball nach überragender Vorarbeit von Umut Yildiz nicht richtig und verpasste den Ausgleich (67.). Der eingewechselte Arman Corbo köpfte wenig später nach einer weiteren Yildiz-Flanke am Tor vorbei (79.).
Wattenscheid war dem Ausgleichstreffer näher als die Gäste dem zweiten Tor, und doch wollte es nicht klappen mit dem zählbaren Erfolg. „Es war ein wirklich hart umkämpftes Spiel zwischen zwei Mannschaften, die einen klaren Plan hatten und den auch durchsetzen wollten“, analysierte Trainer Christian Britscho. „Am Ende hat die Mannschaft mit der besseren Chancenauswertung gewonnen.“
Wattenscheid präsentiert die Retro-Trikots in Anlehnung an die 70er Jahre
Zu gern hätten die Wattenscheider, die erstmals in den nagelneuen Retro-Trikots – in Anlehnung an die 70-er Jahre zu Zeiten von Hannes Bongartz, Manni Behrends und Co. – aufliefen, ihrem Ruf als Comeback-Spezialisten und späte Sieger gerecht zu werden. Die Gäste jedoch traten auf wie ein echtes Spitzenteam, obschon sie derzeit „nur“ punktgleich mit Tabellenführer Paderborn II sind.
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Mit Blick auf die Partie hatte Trainer Britscho vom einordnenden Charakter des Top-Duells gesprochen. Sein Fazit dazu: „Wir haben sie nicht nur gut bespielt, sondern sie auch vor Probleme gestellt, die sie teilweise nicht lösen konnten. Das zeigt uns, dass wir an einem guten Tag mit jedem mithalten können.“
Wäre da nicht der eine schwache Moment in der Verteidigung gewesen. Und - auf dem Niveau gehören eben Kleinigkeiten zu den entscheidenden Faktoren – die eine oder andere Entscheidung des Unparteiischen. Tim Esser wagte eine Vermutung: „Vielleicht wollte er sich ein bisschen profilieren.“
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SG Wattenscheid 09 - 1. FC Kaan-Marienborn 0:1 (0:0)
SG Wattenscheid 09: Isik - Arifi (69. Corbo), Wiebel, Esser, Britscho - Lucas - Kaminski (65. Yesilova), Hönicke, Canbulut, Yidliz - Casalino.
Schiedsrichter: Lukas Sauer (Bergkamen)
Tor: 0:1 Krieger (59.)
Zuschauer: 1209