Wattenscheid. Oberliga-Spitzenreiter Wattenscheid 09 empfängt den Dritten Kaan-Marienborn. Die Gäste aus dem Siegerland haben bewegte Wochen hinter sich.
Dieser Wechsel lief - sportlich betrachtet - störungsfrei ab. Thorsten Nehrbauer, einst Zweitliga-Profi, kehrte vor rund einer Woche zum Westfalen-Oberligisten 1. FC Kaan-Marienborn zurück und löste Tobias Wurm ab. Ein Tausch, der im Umfeld Fragen aufwarf und Anlass zu Spekulationen gab. Denn die Käner sind bisher ungeschlagen und haben weiterhin die Tabellenspitze im Blick. Nehrbauers erfolgreiches Comeback beim 1:0 gegen den SV Schermbeck hat die großen Ambitionen untermauert.
Ja, die Begegnung zwischen der SG Wattenscheid 09 und Kaan-Marienborn (Sonntag, 15 Uhr) ist ein Top-Spiel. Auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Saison. Auch, wenn Trainer Christian Britscho ungern ausufernd über die Tabellenführung seiner Mannschaft spricht. „Das Spiel am Sonntag hilft uns bei der Einordnung in der Liga“, sagt der 51-Jährige.
Wattenscheid 09 weiß genau, was das Team kann – und was nicht
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Inzwischen wissen die Wattenscheider genau, was sie können und was nicht. Die Ausbeute von fünf Siegen - kein Oberliga-Team hat zum gegenwärtigen Zeitpunkt so oft gewonnen - ist ordentlich. „Wir sind mit Blick auf die Punkte sehr zufrieden“, merkt Britscho an, trotzdem scheut er mit Blick auf das Spitzenspiel die Superlative: „Es ist ein sehr interessantes Spiel. Wir treffen auf eine Mannschaft, bei der alles auf Regionalliga getrimmt ist.“
Aber: Wattenscheid hat Rückenwind. Am sechsten Spieltag feierte die Britscho-Elf einen erkämpften, aber verdienten 2:0-Sieg bei der SG Finnentrop/Bamenohl. „Das war kräftezehrend, aber die Spieler sind fit und den Willen haben sie auch“, sagt Britscho, der im Heimspiel morgen wieder mit dem zuletzt gelbgesperrten Nils Hönicke planen kann.
Fraglich ist hingegen der Einsatz von Mittelfeldspieler Fabian Samland (Grippe). Angreifer Roussel Ngankam hat leichte Knieprobleme, Torhüter Bruno Staudt sitzt noch seine Rotsperre ab.
Es gibt neue Trikots – und hoffentlich mehr als 1000 Zuschauer
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Doch ganz gleich, wer dabei ist - eine maßgebliche Änderung wird es geben. Die SGW stellt im Spitzenspiel die neuen Trikots vor. Aufgrund der Konstellation an der Tabellenspitze sowie der Tatsache, dass die Fußball-Bundesliga pausiert, hofft Marketing-Chef Stefan Beermann auf eine vierstellige Zuschauerzahl. Was auf der einen Seite ein knallhartes wirtschaftliches Gut ist, gibt Trainer Britscho wiederum ein gutes Gefühl.
„Klar, wir haben diese super Stimmung sehr gern, aber wir sind auch darauf angewiesen“, sagt er. Für ihn sei es aber auch ein Beweis dafür, „dass wir die Leute erreichen. Und ich hoffe, dass wir die Zuschauerinnen und Zuschauer auch in der kalten Jahreszeit davon überzeugen können, ins Stadion zu kommen.“
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In Finnentrop sorgten sogar einige gesperrte und verletzte Spieler für Stimmung (WAZ berichtete) und heizten den Mannschaftskollegen ein. „Die brauchen wir am Sonntag aber wieder geschlossen hinter der Bank“, sagt Britscho. „Die mannschaftliche Geschlossenheit wird wichtig sein.“