Wattenscheid. Zuletzt hatte die SG Wattenscheid 09 in der Oberliga das erste Mal verloren. An diesem Spieltag zeigte das Team sofort eine Reaktion und gewann.
Er ist ein Spätzünder im doppelten Sinne: Länger als gedacht haben die Verantwortlichen der SG Wattenscheid 09 auf die Spielberechtigung von Emre Yesilova gewartet. Kurz vor dem Wochenende schließlich erhielt der ehemalige Regionalligaspieler die Freigabe - um es im Auswärtsspiel bei der SG Finnentrop/Bamenohl richtig spannend zu machen.
In der ersten Minute der Nachspielzeit erzielte der flinke Außenangreifer den entscheidenden Treffer zum 2:0 (0:0)-Sieg über die Gastgeber aus dem südlichen Sauerland. Wenige Minuten zuvor hatte Verteidiger Timm Esser die Führung für die Schwarz-Weißen erzielt (86.).
DJK Wattenscheid kann Abwärtstrend gegen Buer nicht stoppenMit dem Ergebnis bestätigte das Team den Eindruck, den Trainer Christian Britscho im Training vor dem Auswärtsspiel gewonnen hatte. Der 51-Jährige hatte betont, dass seine Mannschaft die Niederlage gegen den ASC 09 - es war die erste der Saison - gut verkraftet habe. Eine Woche nach dem 0:2 im eigenen Stadion ist die SGW wieder Tabellenführer in der Westfalen-Oberliga. Und der Coach ist zufrieden.
Britscho: „Ein dreckiger Sieg“
„Ein absolut dreckiger Sieg“, fasste Britscho zusammen. „Es kommt vor, dass es Spiele gibt, die spielerisch nicht wunderschön sind. Und das war so eins. Meine Jungs sind absolut als Mannschaft aufgetreten.“
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Ein besonderes Beispiel für den vom Trainer immer wieder gelobten Teamgeist liefert Berkant Canbulut. Der offensive Mittelfeldspieler hatte unter der Woche noch mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, fuhr aber dennoch mit und bot sich für den Fall an, dass die Mannschaft ihn brauche. Eine gute halbe Stunde wirkte er mit, und schließlich bereitete er den „mustergültigen Konter“ (O-Ton Britscho) vor, den Yesilova zur Entscheidung nutzte. „Daran sieht man, was für eine Qualität wir von der Bank bringen können“, analysierte der SGW-Coach.
Britscho lobt die mitgereisten Fans
Insgesamt sei das 2:0 „nicht unverdient“ gewesen. Finnentrop hatte eine Fünferkette aufgeboten und das Augenmerk klar auf die Defensivarbeit gerichtet. Den Riegel zu knacken, dauerte. Dass es trotz aussichtsreicher Chancen für Felix Casalino nicht früher gelang, störte Britscho. Doch in den Dialogen zur Nachbesprechung sei immer wieder „besser spät als nie“ zu vernehmen gewesen.
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Die Genese des Spiels bot damit auch Frustrationspotenzial. Doch die mitgereisten Fans ließen sich davon nicht beirren. „Es war der Wahnsinn, wie sie uns angefeuert haben. Auch als es nicht besonders gut lief, haben sie uns durchgehend supportet“, lobte Trainer Britscho die zuverlässige Unterstützung von den Rängen.
SG Wattenscheid 09: Isik - Arifi, Nakalyuzhnyy (62. Yesilova), Esser , Britscho - Wiebel, Lucas - Kaminski (69. Kleine), Ruppert (58. Canbulut), Yildiz - Casalino (89. Yerli)
Schiedsrichterin: Kathrin Heimann (Gladbeck)
Tore: 0:1 Esser (86.), 0:2 Yesilova (90.+1)
Zuschauer: 511