Bochum. Für den VfL Bochum geht es am Sonntag beim Spitzenreiter Hamburger SV weiter. Die Startelf wird sich wohl ändern. Das sagt Gerrit Holtmann.
Fünf Siege zum Auftakt, zuletzt zwei Remis gegen den FC St. Pauli und Holstein Kiel: Der Hamburger SV thront an der Spitze der 2. Fußball-Bundesliga. Verstecken aber wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange, wie Trainer Thomas Reis es ausdrückt, will sich der VfL Bochum am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) beim Aufstiegsfavoriten nicht. Man wolle, sagt Reis, den HSV auch unter Druck setzen.
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Gegen Fürth lief wenig bis nichts zusammen, doch am Sonntag gibt es ja die Chance, sich von einer besseren Seite zu zeigen in nahezu jeder Beziehung. Zu passiv, sagt der Trainer, agierte Bochum gegen die Franken, kam nicht ins Pressing. Das soll in Hamburg anders aussehen - vermutlich, ja: höchstwahrscheinlich mit einigen anderen Offensivkräften als zuletzt.
Robert Zulj als Zehner im lange Zeit bevorzugten und zuletzt von einem 4-3-3 abgelösten 4-2-3-1 dürfte sicher dabei sein, wenn in dieser Trainingswoche nichts dazwischen kommt. Ebenso der schnelle Gerrit Holtmann auf der linken Außenbahn. Beide zeigten beim Testspiel in Köln eine starke Leistung nach etlichen Zweitliga-Partien ohne ihre Dienste.
Gerrit Holtmann: „Wir haben auch eine sehr gute Konkurrenzsituation“
Holtmann legte gegen den FC St. Pauli einen guten Einstand hin, in Karlsruhe sah er dann die kuriose Gelb-Rote Karte bei seiner Auswechslung. „Natürlich ist man enttäuscht, wenn man nicht spielt“, sagt Holtmann. „Aber wir haben gegen Aue und in Würzburg zweimal in Folge gewonnen. Es heißt ja, dass man dann niemals die Mannschaft ändern soll. Damit kam ich dann klar.“
Gegen Osnabrück sowie gegen Aue, Würzburg und Fürth spielte Milos Pantovic von Beginn an, in Braunschweig Danny Blum auf der vakanten Position Linksaußen. „Milos hat es auch gut gemacht, Danny auch, als er reinkam gegen Aue“, sagt Holtmann. „Wir haben eine sehr gute Konkurrenzsituation.“ Zuletzt aber, so der aus Mainz geholte 25-Jährige, „haben wir verloren gegen Fürth. Ich denke, durch das Spiel ist alles offen, wie wir spielen gegen den HSV. Letztlich entscheidet das der Trainer.“
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Auch Danny Blum ist eine Option - Zoller könnte ins Sturmzentrum rücken
Auch Danny Blum wusste beim 3:1-Sieg in Köln zu überzeugen, auch der 29-jährige bringt das zuletzt doch arg vermisste Tempo mit. Simon Zoller, Bochums bisher bester Torschütze, darf man allerdings als gesetzt betrachten. Eine Variante wäre es daher, Zoller ins Sturmzentrum vorzuziehen. Dann bliebe Silvere Ganvoula, der am Montag noch ein Länderspiel mit der Republik Kongo absolvierte, zunächst weiterhin auf der Bank. Möglich auch, dass Blum als Joker auf der Bank bleibt, der defensivstarke Zoller weiterhin auf Rechtsaußen agiert und Ganvoula mal wieder von Beginn an stürmt. Soma Novothny dürfte nach drei Einsätzen von Beginn an diesmal wohl nur die Jokerrolle bleiben.
Fraglich ist, wer die Doppelsechs bildet: Anthony Losilla ist der Kapitän. Neben ihm dürften Raman Chibsah oder Robert Tesche die besten Karten haben. Und auch in der Viererkette könnte es einen Wechsel geben. Auch die Abwehrreihe schließlich zeigte in dieser Saison insgesamt noch nicht die Stabilität und Klasse, die sie nach dem Re-Start im Mai und Juni auf den Rasen brachte.
Bella-Kotchap: Erster Startelf-Einsatz seit fast einem Jahr?
Armel Bella-Kotchap könnte erstmals seit fast einem Jahr wieder zur Startelf zählen im Spiel gegen Simon Terodde und Co. Zuletzt durfte der 18-Jährige, der im Kader des VfL auch aufgrund seiner Jugend und wegen seiner Anlagen immer noch den höchsten Marktwert hat, am 7. Dezember 2019 beim 3:1 gegen Fürth von Beginn an ran.
Trainer Reis wird noch abwarten, in welchem Zustand Maxim Leitsch und Vasileios Lampropoulos von ihren Länderspieleinsätzen zurückkehren. Leitsch ist an diesem Dienstag mit der U21-Nationalmannschaft gegen Wales gefordert. Lampropoulos spielt am Mittwoch mit Griechenland gegen Slowenien. Am Donnerstag und Freitag also kehren sie erst ins Mannschaftstraining zurück.
Beim 2:0-Sieg Griechenlands am Sonntagabend in der Republik Moldau kam Lampropoulos allerdings nicht zum Einsatz, er saß 90 Minuten nur auf der Bank.