Gelsenkirchen. Im Kellerduell sah der VfB bei Westfalia 04 Gelsenkirchen schon wie der sichere Verlierer aus. Doch die letzten drei Minuten hatten es in sich.
Dass es noch das Wochenende des VfB Kirchhellen werden sollte, daran glaubte kaum noch jemand der knapp 50 Zuschauer, die ihrer Mannschaft nach Gelsenkirchen gefolgt waren. Doch dann bogen die Blau-Weißen doch noch das Spiel, erzielten bei Westfalia 04 Gelsenkirchen in der 90. und 92. Minute die Treffer zum 2:1-Sieg. Das Team von Marco Hoffmann entwickelt sich immer mehr zum Last-Minute-Wunder.
Gegen den VfB Hüls war es Torhüter Alexander Groß, der in der Nachspielzeit zum 3:3-Ausgleich in die Maschen köpfte. Das 2:2 beim SV Zweckel hatte Stefan Kahnert in der Nachspielzeit erzielt. Und gegen die Sportfreunde Stuckenbusch sicherte ein spätes Tor von Lars Jenke einen Punkt.
Der VfB Kirchhellen zeigt beim Schlusslicht kein gutes Spiel
Für Marco Hoffmann sind die späten Tore vor allem eins, ein Beweis dafür, dass die Moral in seiner Truppe stimmt. Das konnte Kirchhellens Trainer auch an diesem Sonntag konstatieren. Viel mehr aber nicht. Denn das, was der VfB Kirchhellen in den 89 Minuten vor seinen beiden Toren auf den Rasen brachte, hatte nicht viel mit gutem Fußball zu tun.
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Im Gegenteil. Die auf vielen Positionen ersatzgeschwächten Kirchhellener wirkten nach dem Fußball-Marathon der letzten Wochen ausgelaugt und uninspiriert. Blau-Weiß spielte tatsächlich wie ein Abstiegskandidat.
Hoffmann bemühte sich darum, die Leistung seiner Elf richtig einzuordnen: „Wir spüren gerade die Auswirkung davon, dass viele Schlüsselspieler fehlen, oder mit Blessuren zu kämpfen haben. Uns fehlt in vielen Momenten die Ruhe und Abgeklärtheit, die von ihnen ausgeht.“
Die erste Halbzeit hat nicht viel mit Fußball zu tun
Was den Kirchhellenern nicht ausgeht, ist der absolute Wille. Und der war auch am Sonntag spürbar. Doch zuvor lieferten sich beide Mannschaften eine ganz schwache erste Halbzeit. Erwähnenswert war nur die Szene in der 42. Minute, in der sich Sascha Markmann seine fünfte Gelbe Karte abholte, die ihn im kommenden Spiel zum Zuschauen verdammt.
Ärgerlich, zumal Schiedsrichter Ahmet Candan in der Bewertung der Szene komplett auf dem Holzweg war. Anstelle der Gelben Karte hätte er auf den Elfmeterpunkt zeigen müssen. Glück für Gelsenkirchen. Der Rest von Hälfte eins fiel in die Kategorie Not gegen Elend.
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Etwas besser wurde es nach dem Seitenwechsel. Vor allem auch deshalb, weil Kirchhellen jetzt konsequenter ins Pressing ging und zwingender vor dem Tor auftauchte. Lars Jenke schoss in der 48. Minute knapp daneben, Jan Grove scheiterte wenig später an den Reflexen von Torhüter Simon Bialas (52.).
Keine Ausreden gab es nach 59 Minuten für Luca Kleine-Wieskamp: so schön er sich den Ball auch im Halbfeld erkämpft hatte, so kläglich scheiterte er vor Keeper Bialas. Sein Abschluss ging nicht einmal aufs Tor. Das hätte Kirchhellens Führung sein müssen. Die ausgelassenen Chancen rächten sich in der 72. Minute. Julian Lück hielt aus der Distanz drauf und der Ball zappelte aus heiterem Himmel im Netz.
Marco Hoffmann wechselt den Torschützen und den Vorlagengeber ein
Das Spiel schien gelaufen, Marco Hoffmann brachte mit Julian Thimm und Fabian Mohs noch zwei neue Offensivkräfte. Mohs war es dann auch, der auf Vorlage von Thimm das 1:1 markierte. 90 Minuten waren da gespielt.
Im direkten Gegenzug musste Kirchhellens Keeper Robin Kemmann noch einmal retten, er lenkte einen Torschuss mit einem sehenswerten Reflex an den Pfosten. Für den VfB kam es noch besser. In der 92. Minute flankte Sascha Markmann einen Freistoß in den Strafraum, Paul Engel köpfte zum 2:1-Endstand in die Maschen. Schiedsrichter Candan pfiff gar nicht erst wieder an.
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