Essen. Essener Zweitligist fährt als Favorit zum „Kellerkind“ nach Würzburg. Doch die Gastgeber am Sonntag haben durchaus Qualität in ihren Reihen.
„Eine extrem schwere Aufgabe“ – so beschreibt Julian Thomann das anstehende Duell in der 2. Handball-Bundesliga. Der neue Trainer der Rimpar Wölfe hat großen Respekt vor Tusem Essen, der am Sonntag um 17 Uhr (S.Oliver Arena, Würzburg) zu Gast sein wird und versuchen will, die nächsten Punkte im Aufstiegskampf zu sammeln.
Doch auch für die Essener ist ein Sieg keine Selbstverständlichkeit. „Wir fahren als Favorit nach Würzburg und wollen diese Rolle annehmen. Wir sind allerdings gewarnt“, betont Tusem-Trainer Jamal Naji, der unter der Woche mit einigen erkältungsbedingten Ausfällen zu kämpfen hatte. Einige Spieler seien dadurch leicht angeschlagen gewesen, daher wird sich wohl erst kurzfristig entscheiden, wer von seinen Jungs am Sonntag rechtzeitig zur Verfügung stehen wird.
Tusem Essen ist angesichts der Tabelle klarer Favorit
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Mit Blick auf die Tabelle ist die Rollenverteilung klar, wenn der Tabellenvierte zum 17. der Rangliste reist. Doch dass diese Statistik nicht viel zu bedeuten hat, musste das Team von der Margarethenhöhe schon schmerzvoll erfahren, als es gegen die SG BBM Bietigheim mit 25:34 verlor. Vor dieser Partie war die Ausgangslage ähnlich.
Daraus sollte der Tusem aber gelernt und den Anspruch haben, dass so etwas nicht noch einmal passiert. Die Rimpar Wölfe werden jedoch alles daran setzen, den Favoriten zu schlagen. „In der Liga kann jeder jeden schlagen und zu Hause ist immer was drin“, droht Trainer Julian Thomann, wenn man so will, seinem Gegner. Die Wölfe sind auf jeden Zähler angewiesen, um sich aus der Abstiegszone zu befreien. Bislang gab es erst ein Erfolgserlebnis, das 24:20 im Heimspiel gegen den TV Emsdetten.
Gastgeber haben eine aktive Abwehr und guten Torwart
Naji hat beim kommenden Gegner verschiedene Stärken ausgemacht, unter anderem die Abwehr. Sie spiele „aktiv“ und werde von einem starken Torwart gestützt. In der Tat ist Schlussmann Marino Mallwitz der aktuell stärkste der Liga, gemessen an der Quote der abgewehrten Abschlüsse. Mallwitz kommt auf 35,6 Prozent, Essens Torwart Sebastian Bliß liegt bei 30.
Aber auch vor dem Angriff warnt der Tusem-Trainer seine Mannschaft: „Ihrem Angriff müssen wir die Kreis-Kooperation nehmen und vor allem Kaufmann im rechten Rückraum einschränken.“ Steffen Kaufmann fiel in dieser Saison bislang weniger durch eigene Treffer auf, gehört aber zu den stärksten Vorbereitern der Liga und ist damit das Alphatier der Wölfe. Und in Bezug auf die „Kreiskooperation“ gelte es vor allem, die Passwege von Kaufmann zu den Kreisläufern wie zum Beispiel David Kovacic zu versperren.
Essener müssen wieder ans Limit gehen
Der Tabellenplatz kann also trügerisch sein. Doch zu verstecken braucht sich der Tusem nicht, im Gegenteil: Nach der Niederlage gegen Bietigheim und dem Unentschieden gegen die Eulen Ludwigshafen wird es mal wieder Zeit für einen Sieg, um nicht den Anschluss zur Tabellenspitze zu verlieren.
„Wenn wir es schaffen, wieder an unserem Limit zu spielen, bin ich mir sicher, dass wir auch erfolgreich sein werden“, meint Torwart Bliß. Dafür muss der Tusem in erster Linie wieder kaltschnäuziger vor dem gegnerischen Tor werden und darf Torhüter Mallwitz erst gar keine Chance geben, warm zu werden.
Und sollten die Essener Handballer eine stabile Abwehr stellen und die Fehler im Angriffsspiel reduzieren können, sollten die Rimpar Wölfe am Ende gezähmt sein.
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