Essen. Essener Zweitligist kommt gegen Ludwigshafen nicht über ein 24:24 hinaus. Gastgeber macht unterm Strich zu viele Fehler und hat am Ende Glück.

Zehn Sekunden vor dem Spielende war die Stimmung in der Sporthalle „Am Hallo“ auf dem Höhepunkt. Torwart Sebastian Bliß hatte einen Abschluss der Eulen Ludwigshafen pariert und machte den Fans des Tusem Essen sogar Hoffnungen auf den Heimsieg. Doch die verbleibenden Sekunden reichten nicht mehr, um aus dem 24:24 (12:12) noch einen doppelten Punktgewinn zu machen.

„Am Ende war es vielleicht eine Parade zu wenig“, schmunzelte Bliß nach dem Unentschieden, das sich für den 31-Jährigen fast wie eine Niederlage anfühlte: „So kurz nach dem Spiel ist es eher ein verlorener Punkt für uns. Aber klar, wir hätten das Ganze auch noch verlieren können. Letztendlich waren wir nicht clever genug, um die Führung über die Zeit zu bringen.“

Tusem Essen und die Gäste machen sich gegenseitig viel Arbeit

Kurz vor dem Wochenende bescherten sich beide Teams gegenseitig noch einmal eine Menge Arbeit. Vor allem die Abwehrreihen mussten ordentlich schuften, der Tusem wirkte dabei von Beginn an deutlich stabiler als noch bei der Niederlage in Bietigheim. Aber auch die Eulen ließen nur ungern ihre Gegner passieren, weshalb die Partie phasenweise etwas zäh wirkte.

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Ihren Anteil daran hatten auch die Torhüter: Sebastian Bliß für die Essener und Ziga Urbic auf der anderen Seite waren jeweils sechsmal mit Hand oder Fuß am Ball. Gute Momente hatte Neuzugang Markus Dangers bei den Gastgeber. Sowohl in der Verteidigung als auch vor dem gegnerischen Tor machte der Kreisläufer einen guten Eindruck – schnörkellos und zielstrebig.

Justin Müller, Mittelmann von Tusem Essen, leitet einen Angriff ein.
Justin Müller, Mittelmann von Tusem Essen, leitet einen Angriff ein. © Michael Gohl

Essener setzen sich ab und lassen Gegner wieder herankommen

Die Gäste agierten phasenweise zu hektisch im Angriff, was der Tusem mehrfach für sich nutzen konnte. Er hatte einen guten Lauf und setzte sich ab, stolperte jedoch wieder. Noch vor der Pause kämpfte sich Ludwigshafen heran und glich den zwischenzeitlichen Drei-Tore-Rückstand aus. Stefan Salger im Rückraum war für die Essener offensichtlich nur schwer zu stoppen.

Umso besser war die Reaktion nach dem Seitenwechsel. Die Mannschaft von Trainer Jamal Naji startete mit einem klaren Plan und erspielte sich schnell einen Vorsprung. Aus einer stabilen Abwehr heraus ging es flott nach vorn, wo unter anderem Lukas Becher immer wieder vollendete. Doch die Gäste stellten sich immer besser auf das Spiel der Hausherren ein und waren in der Schlussphase nur schwer zu knacken.

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Schlussminuten waren hektisch und hart umkämpft

Zwar versuchte es der Tusem mit mutigen Abschlüssen, wurde dafür allerdings nicht belohnt. Zumal Torwart Urbic auch noch im Weg stand. Durch einige technische Fehler und schwache Abschlüsse war der Vorsprung futsch, und die Eulen waren wie beflügelt. In dramatischen und hart umkämpften Schlussminuten ließen Salger und Wagner die Essener zittern – nur Bliß hielt stand und hielt wenigstens einen Punkt fest.

So haben sie gespielt

Tusem – Ludwigshafen 24:24 (12:12).

Tusem: Bliß, Diedrich; Beyer (7/4), Glatthard, Rozman (1), Dangers (5), Homscheid, Becher (4), Ignatow, Szczesny (1), Bergner, Müller, Firnhaber (1), Seidel, Morante (3), Klingler (2/1).

Eulen: Asanin, Urbic; Salger (5), Dietrich, Eisel, Keskic (2), Haider (1), Remmlinger (1), Falk (4), Hofmann (1), Bührer (1), Wagner (4/1), Meddeb, Neuhaus (2/1), Klimek, Klein (2).

Siebenmeter: 5/8 – 2/3.

Strafminuten: 4 – 8 (Disq. Neuhaus, 38.).

Schiedsrichter: Bona (Remscheid)/Frank (Radevormwald). Zuschauer: 1833.

Spielfilm: 1:2 (5.), 4:3 (10.), 7:5 (15.), 9:6 (20.), 10:9 (25.), 12:12 (30.) – 15:12 (35.), 17:15 (40.), 18:17 (45.), 20:19 (50.), 22:22 (55.), 24:24 (60.).