Mönchengladbach. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat im vorletzten WM-Test nach dem Trainingslager einen Sieg verpasst. Die Mannschaft von Joachim Löw kam am Sonntag gegen die von Volker Finke trainierte Auswahl Kameruns in Mönchengladbach nicht über ein 2:2 (0:0) hinaus.

Einen Test gegen eine afrikanische Mannschaft hatte sich Joachim Löw gewünscht, weil die Nationalmannschaft in der Vorrunde der WM Ghana begegnen wird. Das Wunscherfüllungsprogramm funktionierte tadellos. Zum Wunschergebnis reichte es am Sonntagabend in Mönchengladbach allerdings in einer über weite Strecken umkämpften und spannenden Partie gegen Kamerun nicht. Mit einem 2:2 (0:0) endete der vorletzte Test. Immerhin wird Löw einige Erkenntnisse mit Blick auf das Trio, das er noch aus seinem Kader streichen muss, gewonnen haben. Erik Durm zum Beispiel dürfte nicht dabei sein.

Spannend ist es auch immer schon, wenn der Bundestrainer einen Aufstellungsbogen vorlegt. Diesmal aber waren auf dem Zettel Botschaften für die WM notiert, für die Reise nach Brasilien, die der deutsche Tross am kommenden Samstag antreten wird. Ja, Löw setzt im Zweifel auf das bei zahlreichen Auftritten bewährte Personal. Als Vertreter für Philipp Lahm, der wie der ebenfalls erst im Aufbautraining befindliche Torhüter Manuel Neuer nicht einmal auf der Bank Platz nahm, spielte also nicht Kevin Großkreutz, sondern Jerome Boateng auf der rechten Verteidigungsflanke. Ja, Löw sucht weiterhin nach dem ersten Mann für die linke Seite, scheint aber den jungen Dortmunder Erik Durm hoch zu schätzen. Und, ja, bei der WM könnte es durchaus so sein, dass ein falscher Neuner ins Adlertrikot gesteckt wird. Mario Götze.

Der DFB-Elf gehören die ersten Minuten

Der Bayer bestand in der elften Minute den persönlichen Eignungstest und knallte nach schöner Voarbeit vom Klubkollegen Thomas Müller den Ball gegen den Pfosten. Zuvor schon hatte Mesut Özil in Minute eins aus kurzer Distanz eine Hundertprozentige vergeben. Die ersten 20 Minuten allerdings gehörten dennoch klar dem deutschen Ensemble. Geschickt aus der Mittelfeldzentrale heraus von Toni Kroos dirigiert, der neben Sami Khedira wirkte. Schnell und trickreich in der Offensive mit Götze, Özil, Müller, Marco Reus.

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Bereits in Minute 18 musste Neuer-Ersatzkraft Roman Weidenfeller erstmals eingreifen und einen Ball von Samuel Eto’o entschärfen. Eine leichte Übung für den Dortmunder. Was folgte, war schwerer. Nach einem Ballverlust von Götze in der 39. Minute zauberte der Mitt-Dreißiger Eto’o vor dem Strafraum und brachte den Ball auf eine Weise zu Benjamin Moukandjo, die Leinwand-Magier Harry Potter verblüfft hätte. Den Kollegen aber auch. Er scheiterte frei stehend an Weidenfeller, der zwei Minuten später gleich wieder auf dem Posten sein musste, als der Schalker Joel Matip sich am regulären Kopfstoß versuchte.

Müller rückt ins Sturmzentrum und trifft

Der Bundestrainer hatte angekündigt, dass er das Sechser-Wechselkontingent ausschöpfen wolle. Er wartete aber, bis eine Stunde vergangenen war. Andre Schürrle kam für Götze und übernahm die rechte Angriffsflanke. Müller übernahm den Job in der Mitte, dessen Anforderungsprofil ihm durch seine Klubeinsätze in dieser Saison vertraut ist. Für Tor eins sorgte allerdings ein Sturmklassiker der vergangenen zehn Jahre. Schuss Eto’o in Minute 62, Weidenfeller pariert, Eto’o kommt wieder dran. 1:0. Erst eine Minute später wurde dann Müller tätig, der in diesen Tagen gern betont, dass er “in 95 bis 98 Prozent” aller Partien für die Nationalelf rechts unterwegs war. Vorarbeit Boateng. Vollendung Müller. 1:1.

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Der Bundestrainer tauschte weiter Spieler wie Panini-Bildchen. Lukas Podolski war kurz dabei, bediente in Minute 71 Schürrle: 2:1. Genau so viel Applaus gab es für den Gladbacher Christoph Kramer, der zwei Minute darauf zum Heimländerspiel kam. Eine insgesamt beeindruckende Vorstellung krönte jedoch der Mainzer in den Reihen Kameruns mit dem Treffer zum Remis. Eric Choupo-Moting spielte in Minute 79 solo, überwand Weidenfeller souverän. 2:2. Endstand. Zeit, die Erkenntisse zu diskutieren, Beschlüsse zu fassen, minus Drei zu rechnen.

  • Der Spielverlauf im Live-Ticker:
Deutschland - Kamerun 2:2