St. Leonhard. . Bundestrainer Joachim Löw hat eine hoch talentierte Auswahl von Fußball-Nationalspielern zur WM-Vorbereitung um sich versammelt. Was noch fehlt: Der Geist. Wie eine Einreisevorschrift hat er diesen für die Reise nach Brasilien vorgegeben. Er muss ein Kollektiv formen. Und das kann er. Ein Kommentar.

Es ist nicht erstaunlich, dass sich die deutsche Nationalmannschaft mit dem Anspruch zur WM aufmacht, den Titel abräumen zu wollen. Das hat nicht nur damit zu tun, dass seit 2006 die großen Trophäen immer in Blickweite waren und es nur mit dem Anpacken nicht ganz klappte. Deutschland gehört traditionell zum Kreis der Favoriten. Deutschland gehörte sogar dann zum Kreis der Favoriten, wenn seinem Ensemble nachgeredet wurde, die Bälle mit Eisenfüßen zu quälen.

Löw steht überreichlich individuelle Klasse zur Verfügung

Für das gerade aktuelle Ensemble gilt das natürlich nicht. Kein Holz-, kein Eisenfuß, nirgends. Trotzdem hat sich die Sorge eingeschlichen, dass es wieder nicht reichen könnte. Und grob zusammengefasst gründet diese Sorge darauf, dass es an dem mangeln könnte, was deutsche Mannschaften stets auszeichnete: am Willen, auf steinigen Wegen mehr zu laufen, härter zu kämpfen, nie, nie, nie aufzugeben.

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Einen Platz hat das alles auch in der Fußballmoderne noch. Dem Bundestrainer steht überreichlich individuelle Klasse zur Verfügung. Und dass er diese zum gut organisierten Kollektiv formen kann, ist bekannt. Trotzdem scheint Joachim Löw seinen Spielern für Brasilien eine Einreisevorschrift in Sütterlin niedergeschrieben zu haben, in dieser altdeutschen Schrift: Geist.