Essen. Unsere Redaktion hat die persönlichen Streichkandidaten von Joachim Löws WM-Kader herausgearbeitet. Demnach stehen die Chancen von Erik Durm, Leon Goretzka und Julian Draxler eher schlecht, im Juni im Trikot der Nationalmannschaft aufzulaufen. Eine subjektive Streichliste.

Aktuell umfasst der vorläufige WM-Kader von Joachim Löw noch 30 Spieler. Spätestens am 2. Juni muss dieser um sieben Plätze gestrichen werden. Mit im Kader sind aktuell auch sechs Spieler von Borussia Dortmund und vier vom FC Schalke 04. Wie stehen die Chancen auf die WM-Reise nach Brasilien? Eine subjektive Streichliste.

Shkodran Mustafi (Sampdoria Genua)

Der 22-jährige Innenverteidiger stand bereits beim letzten Testspiel der deutschen Nationalmannschaft im Kader, doch für die WM wird es für ihn nicht reichen. Zu zahlreich sind die gestandenen Alternativen auf seiner Position. Mit Mats Hummels, Jerome Boateng, Per Mertesacker und Benedikt Höwedes stehen vier Spieler vor ihm, die auch allesamt erfahren genug sind, um bei einem Turnier zu bestehen. Mustafi darf im Trainingslager Erfahrungen sammeln, dann aber seinen Sommerurlaub antreten. (Dör)

Julian Draxler (FC Schalke 04)

Der Schalker war bereits für das letzte große Turnier im erweiterten Kader von Löw, musste damals aber seine Koffer nach dem Trainingslager packen. Zwar war er 2013 regelmäßig bei der Nationalmannschaft dabei, konnte zuletzt aufgrund seiner Verletzungsgeschichte aber nicht mehr an die starken Leistungen anknüpfen. Erschwerend kommt hinzu, dass auf den Flügeln ein dichtes Gedränge herrscht und einige Spieler, wie zum Beispiel Marco Reus, Andre Schürrle und Lukas Podolski, derzeit besser in Form sind. Er wird es deshalb nicht nach Brasilien schaffen. (Dör)

Leon Goretzka (FC Schalke 04)

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Der ehemalige Bochumer war neben Max Meyer wohl die Überraschung des vorläufigen Kaders. Aber dabei wird es bei ihm auch bleiben. Er spielte nach anfänglichen Schwierigkeiten eine beachtliche Saison aus Schalke. Doch im Mittelfeld sind die Alternativen zu zahlreich. Er darf ein wenig WM-Luft in Südtirol schnuppern, eine Teilnahme scheint aber ausgeschlossen. (Dör)

Kevin Volland (TSG Hoffenheim)

Nur zwei Stürmer im vorläufigen WM-Kader von Bundestrainer Jogi Löw? Wenn Kevin Volland nicht nach Brasilien reist, könnte Miroslav Klose doch gleich auch zu Hause bleiben? Wer braucht schon Stürmer? Doch ganz so einfach ist es nicht! Kevin Volland ist ein Mann der Zukunft, aber noch nicht dieser WM. Dem 21-jährigen Hoffenheimer, der sich als junger Spieler schon während der Zeit bei 1860 München in bärenstarker Verfassung zeigte, fehlt noch der letzte Schritt. Das wichtigste Turnier der Welt taugt nur bedingt für zu viele Experimente. (dihei)

André Hahn (FC Augsburg)

Der Schwabe hat eine fantastische Saison gespielt. Der Rechtsaußen dürfte die Zeit im erweiterten Kader aber vor allem nutzen, um seinen Namen weiter im Gedächtnis des Bundestrainers zu festigen. Der künftige Gladbacher wird bei seinem neuen Verein seine Fertigkeiten Stück für Stück verbessern. Wichtig wird sein, dass er die Unbekümmertheit aus der starken Augsburg-Saison konservieren kann, denn der 23-Jährige muss das große Lob mit künftigen Leistungen bestätigen. Für Brasilien dürfte es (noch) nicht reichen. (dihei)

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Marcell Jansen (Hamburger SV)

Die Erfahrung von 45 Einsätzen im Nationaltrikot spricht für ihn. Doch Marcell Jansen steckt mit dem Hamburger SV noch immer in einem Liga-Alptraum, dessen Ende nicht vorhersehbar ist. Für Brasilien benötigt Joachim Löw Aufbruchsstimmung, für die sicher auch die vielen jungen Spieler im vorläufigen WM-Kader stehen. Doch mit der blanken Angst aus einem zermürbenden Abstiegskampf wird das ganz, ganz schwierig. (dihei)

Max Meyer (FC Schalke 04)

Das wäre ein Fußballmärchen. Erst zieht Max Meyer mit dem FC Schalke 04 in die Champions League ein, dann läuft der Youngster im DFB-Dress in Brasilien auf. Während die Königklasse wohl Realität wird, glaube ich nicht, dass Meyer vom Bundestrainer einen der begehrten Plätze im 23er Kader für die WM bekommt. Dazu ist die Qualität und vor allem die Erfahrung in der Offensive zu groß. Der erst 18-Jährige sollte sich aber nicht grämen, ist er doch Teil der Zukunft der Nationalmannschaft. (nie)

Das ist der DFB-Kader in Bildern

Manuel Neuer (FC Bayern München)

Der Keeper wird auch in Brasilien wieder als Stammtorhüter zwischen den Pfosten stehen - sollte seine Schulterverletzung bis dahin auskuriert sein.

Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund)

Der Dortmunder spielt seit Jahren auf einem konstant hohen Niveau und wird mit seiner ersten Teilnahme bei einer WM belohnt. Er könnte für Neuer ins Tor kommen, falls dieser nicht fit wird.

Ron-Robert Zieler (Hannover 96)

Der Hannoveraner wird als dritter Keepers ins Turnier gehen.

Erik Durm (Borussia Dortmund)

Der Jungstar überzeugte in diesem Jahr als Ersatz von Marcel Schmelzer und schaltete Ronaldo im Rückspiel des Champions-League-Halbfinales aus. Gegen Kamerun debütierte er kurz vor Nominierungende.

Benedikt Höwedes (FC Schalke 04)

Der Schalker Kapitän fiel in dieser Saison aufgrund von Verletzungen häufiger aus, profitiert aber von seiner Vielseitigkeit. Er kann sowohl in der Innenverteidigung als auch als Außenverteidiger spielen.

Jerome Boateng (FC Bayern München)

Jerome Boateng bietet ebenfalls mehrere Einsatzmöglichkeiten in der Defensive. Ihm wird ein Startplatz in der Innenverteidigung in Aussicht gestellt. Gegen Kamerun wurde er als Rechtsverteidiger getestet.

Mats Hummels (Borussia Dortmund)

Der Innenverteidiger gilt als der beste seiner Zunft in Deutschland. Nach einer Verletzungspause während der Saison befindet er sich momentan wieder auf einem guten Weg zu alter Stärke.

Per Mertesacker (FC Arsenal)

Beim FC Arsenal spielt er eine gute Saison und ist im Kader der Nationalmannschaft gesetzt. Ob er als Stammspieler in die WM geht, bleibt abzuwarten.

Matthias Ginter (SC Freiburg)

Der Jungstar ist nach guten Jahren beim SC Freiburg auf dem Sprung zu Borussia Dortmund. Auch Löw würdigte seine Leistungen zuletzt und er darf die Erfahrung bei einer WM sammeln.

Kevin Großkreutz (Borussia Dortmund)

Der Ur-Dortmunder befindet sich bereits in WM-Form. Sein großes Plus ist die Flexibilität. Er kann auf fast allen Positionen im Team spielen.

Philipp Lahm (FC Bayern München)

Der Kapitän der Nationalmannschaft ist gesetzt! Die Frage ist nur, ob er im defensiven Mittelfeld spielen wird, oder als Außenverteidiger.

Sami Khedira (Real Madrid)

Nach seinem Kreuzbandriss im Testspiel gegen Italien stand er am vergangenen Wochenende wieder im Kader von Real Madrid. Inzwischen ist er fit und lief auch im Test gegen Kamerun auf.

Christoph Kramer (Borussia Mönchengladbach)

Für Christoph Kramer geht ein Traum in Erfüllung. Noch vor wenigen Wochen dürfte er damit nicht gerechnet haben, profitiere aber von den vielen Verletzungen und Fragezeichen im defensiven Mittelfeld.

Toni Kroos (FC Bayern München)

Bei Kroos scheiden sich die Geister. Die einen mögen sein Spielstil nicht, die anderen bewundern ihn. Einen Stammplatz wird er sich aber nicht erkämpfen können.

Bastian Schweinsteiger (FC Bayern München)

Schweinsteiger ist ähnlich wie Philipp Lahm in der Nationalelf gesetzt. Beim FC Bayern spielt er eine prima Saison und wird in Brasilien die Mannschaft lenken.

Andre Schürrle (Chelsea FC)

Er hätte sich sicherlich noch mehr Einsatzzeiten unter Jose Mourinho erwartet, kann trotzdem auf eine erfolgreiche erste Saison in der Premier League zurück blicken. Sein Zug zum Tor sollte ihm einen Platz im Team bringen.

Mesut Özil (FC Arsenal)

Nach seinem Wechsel von Real Madrid in die Premier League hatte er einige Anlaufschwierigkeiten. In den letzten Wochen befindet er sich aber in guter Form und dürfte auch bei Löw hoch im Kurs stehen. Gegen Kamerun gab es gegen ihn erneut Pfiffe.

Marco Reus (Borussia Dortmund)

Der Borusse spielt eine wahrlich starke Saison. 16 Treffer gelangen ihm und er kann sowohl auf den Außenpositionen im offensiven Mittelfeld, als auch in der Zentrale spielen.

Lukas Podolski (FC Arsenal)

Ähnlich wie Mesut Özil befindet er sich derzeit in guter Form. Auch wenn Löw viele Optionen für die Offensive hat. Er kann auch in der Sturmspitze auflaufen und bewies in den Tests seinen Willen.

Thomas Müller (FC Bayern München)

Er gehört inzwischen zu den gestandenen Nationalspielern und ist ein wichtiger Baustein für Joachim Löw.

Mario Götze (FC Bayern München)

Nach seinem Wechsel von Borussia Dormund an die Isar stellte er sich sicherlich einen gefestigteren Platz beim Rekordmeister vor. Doch wenn er zuletzt auf dem Feld stand, konnte er überzeugen. Kann auf allen Positionen in der Offensive spielen - auch als "Falsche Neun"

Julian Draxler (FC Schalke 04)

Draxler galt lange als heißer Kandidat für die Nationalmannschaft, spielte zuletzt aber nicht mehr so stark, wie es vielleicht nötig ist für einen Platz im Kader. Dennoch darf er mit nach Brasilien reisen.

Miroslav Klose (Lazio Rom)

Sollte er fit sein, fährt er mit - keine Frage! Er ist der Lieblingsstürmer von Joachim Löw und trotz seines Alters immer noch einer der besten Stürmer Deutschlands.

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Erik Durm (Borussia Dortmund)

Auch wenn ich den Dortmunder Außenverteidiger wesentlich lieber im WM-Kader sehen würde als Marcell Jansen, denke ich, dass Löw auf den Hamburger und damit einen erfahrenen Verteidiger bauen wird. Jansen gehört in einem verunsicherten Team noch zu den notenbesten Spielern des Bundesliga-Dinos. Durm könnte die Zukunft auf der Außenposition im DFB-Trikot gehören, die Weltmeisterschaft in ein paar Wochen kommt wie für Sportsfreund Meyer auch für den Schwarzgelben wohl noch etwas zu früh. (nie)