Gladbeck. . Julian Draxler, aus Gladbeck stammender Fußballprofi des FC Schalke 04, steht im vorläufigen deutschen Aufgebot für die Fußball-WM . Beim BV Rentfort, dem Heimatverein Draxlers, drücken sie dem Mittelfeldmann die Daumen, dass er mit der DFB-Elite nach Brasilien fahren darf.

In Rentfort haben sie am Donnerstag die Pressekonferenz des Deutschen Fußball-Bundes, in der Joachim Löw den vorläufigen Kader für die Weltmeisterschaft in Brasilien bekannt gab, natürlich interessiert verfolgt. Dass Schalke-Jungstar Julian Draxler, der einst an der Hegestraße mit dem Kicken begann, dabei ist, hat Joachim Tautz, stellvertretender Jugendleiter des BVR, nicht überrascht. „Das war doch eine klare Sache“, so Tautz zur WAZ. Und weiter: „Ich drücke Julian die Daumen, dass er mit nach Brasilien fahren darf.“

Joachim Tautz kann sich noch gut an die ersten Schritte des heute 20 Jahre jungen Mittelfeldstars erinnern. Beinahe zeitgleich mit Julian Draxler fing nämlich auch sein Sohn Ben mit dem Fußballspielen auf der Anlage an der Hegestraße an, der damals noch ein gediegener Ascheplatz war, der bei Regen stets schnell unter Wasser stand. Joachim Tautz engagierte sich ebenso im Verein wie Julian Draxlers Vater Hans-Jürgen, der den jüngsten Rentforter Nachwuchs, die Mini-F, trainierte. Dass Julian Draxler über ein außerordentliches Talent verfügt, sei schon 1998 zu erkennen gewesen. Joachim Tautz sagt: „Julian hatte eine wesentlich bessere Technik als die anderen und auch einen härteren Schuss. Die Karriere, die er jetzt macht, die war aber natürlich noch nicht abzusehen.“

Julian Draxler wechselte zur SSV Buer, die damals im Kreis Gelsenkirchen für ihre ausgezeichnete Nachwuchsarbeit bekannt war. Bald darauf, nämlich schon im Jahr 2001, trug der gebürtige Gladbecker schließlich das Trikot der Königsblauen. Und hielt zu dieser Zeit Kontakt zu seinem Heimatverein.

Profi seit 2011

Seit ihn aber Felix Magath im Januar 2011 zu den Profis der Knappen holte, hat es nur noch eine, zwei Draxlersche Stippvisiten an die Hegestraße gegeben. „Julian war vor eineinhalb Jahren für eine Zeitungsgeschichte auf unserer Anlage“, erinnert sich Joachim Tautz. Er traf das Mittelfeld-Ass der Schalker letztmals übrigens in der Veltins-Arena, weil ausgerechnet sein Sohn Ben bei einem Gewinnspiel den ersten Preis abräumte und den VW Touareg V 6 TDI, den Draxler von Volkswagen, dem Automobil-Partner des Fußball-Bundesligisten, zur Verfügung gestellt bekommen hatte, ein halbes Jahr lang benutzen durfte.

Wie schätzt Joachim Tautz die Chancen Draxlers auf die WM-Teilnahme ein? „Es wird natürlich schwierig, weil die Positionen im Mittelfeld ja gut besetzt sind.“ Wäre der Gladbecker Joachim Tautz Bundestrainer, bräuchte Draxler allerdings um seine Fahrkarte nach Brasilien überhaupt nicht zu zittern: „Ich würde Julian definitiv mitnehmen.“

Man darf gespannt sein, wie sich Joachim Löw letztlich entscheiden wird. Spätestens am 2. Juni muss der Coach der deutschen Nationalmannschaft seinen Kader von jetzt 30 auf die 23 Akteure reduzieren, die bei der WM zum Einsatz kommen sollen. In Rentfort werden sie an diesem Montag wieder sehr interessiert die Pressekonferenz des DFB verfolgen und „ihrem“ Julian die Daumen drücken.