Gelsenkirchen. . Bundestrainer Joachim Löw berief am Donnerstag Benedikt Höwedes, Julian Draxler, Max Meyer und Leon Goretzka ins vorläufige Aufgebot für die Weltmeisterschaft in Brasilien. “Das ist für mich der krönende Abschluss der Saison“, sagte der überraschte Goretzka.

Schalkes 2:0-Erfolg in Freiburg schaute er sich von der Tribüne aus an. Kein Höflichkeitsbesuch, sondern Beleg für das gestiegene Interesse an königsblauer Fußballklasse: Bundestrainer Joachim Löw hat am Donnerstag vier Schalker in sein vorläufiges Weltmeisterschafts-Aufgebot bestellt: Neben Benedikt Höwedes und Julian Draxler bekommen Schalkes Senkrechtstarter Max Meyer und Leon Goretzka die Chance, sich für die Brasilienreise der Nationalmannschaft zu empfehlen.

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Der Bundestrainer lieferte am Donnerstag in der Zentrale des Deutschen Fußball-Bundes in Frankfurt ein klares Statement ab. Neben vielen etablierten Kräften nominierte Löw mit Erik Durm (Dortmund), Kevin Volland (Hoffenheim) und den beiden Schalkern Max Meyer und Leon Goretzka vier junge und international noch recht unerfahrene Talente. Die Begründung: „Diese vier Spieler hatten wir über die U-Nationalmannschaften und in der Bundesliga im Blick, sie haben sich die Chance verdient, sich in unserem Kreis zu präsentieren.“ Doch hinter der Begründung steckt mehr als die Würdigung starker Leistungen in der Vergangenheit. Der Bundestrainer verspricht sich wichtigen Input durch die Youngster: „Bei der Zusammensetzung des Kaders ging es uns auch um die richtige Mischung aus Erfahrung auf der einen sowie Unbekümmertheit und Frische auf der anderen Seite.“

Löw überraschte mit seiner Entscheidung nicht allein Kenner und Fans der Nationalmannschaft. „Für mich kam die Nominierung völlig überraschend. Ich habe überhaupt nicht damit gerechnet“, sagte beispielsweise Max Meyer. Der 18-Jährige wolle jetzt zwar keine großen Ansprüche stellen, erklärte aber: „Ich bin überglücklich und werde mein Bestes geben.“ Überrascht zeigte sich auch Leon Goretzka: „Auch wenn ich mir vorher keine Gedanken über eine Nominierung gemacht habe, kann ich sie als Lohn für die gute Rückrunde betrachten. Das ist für mich der krönende Abschluss der Saison. Ich möchte an meine Leistungen in der Rückrunde anknüpfen und zeigen, dass die Berufung gerechtfertigt ist.“

Draxler und Höwedes gehören bereits zum festen Inventar der DFB-Elf

Dass die beiden jungen Schalker schon nach ihrer ersten Bundesliga-Saison auf dem Zettel des Bundestrainers stehen, verwundert kaum. Meyer und Goretzka haben ihre außergewöhnlichen Fähigkeiten durch Tore und Vorlagen unterstrichen, beide hatten maßgeblichen Anteil daran, dass sich Schalke nach schwacher Hinrunde wieder in die Champions League-Ränge zurückspielte.

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Anders bewertet werden müssen die Nominierungen von Julian Draxler (10 Länderspiele, ein Tor) und Benedikt Höwedes (18 Länderspiele, ein Tor). Sie gehören bereits zum festen Inventar der Nationalmannschaft. Weder die aktuelle Formschwäche von Draxler noch die Verletzungsgeschichte von Höwedes erschütterte das Vertrauen des Bundestrainers in die beiden Schalker. Beide wissen, dass sie noch einen Zahn zulegen müssen, um dann auch tatsächlich den Sprung in den endgültigen WM-Kader zu schaffen, den Löw am 2. Juni bekannt geben muss. Draxler sagt: „Ich freue mich sehr darüber, dass ich nominiert worden bin. Aber das heißt noch nicht, dass ich auch in Brasilien dabei bin. Ich werde jetzt versuchen, mich dem Bundestrainer anzubieten, damit er mich mit zur WM nimmt. Damit will beim Spiel gegen Nürnberg anfangen.“