Bochum. Mit Mikael Forssell und Tobias Weis hat der Fußball-Zweitligist VfL Bochum noch einmal an Dynamik und Tempo gewonnen, das erfreut die Kiebitze beim Training. Trainer Peter Neururer liebäugelt mit dem Gedanken, dem zuletzt enorm starken Yusuke Tasaka die Spielmacher-Rolle anzuvertrauen.

Den altgedienten Kiebitzen am Zaun, die schon so oft Wind, Wetter und abgrundtiefer Langeweile getrotzt haben, gehen in der Spätsommersonne die Herzen auf. Schon vorher war ja ordentlich Zug drin im Training, aber seitdem Mikael Forssell und Tobias Weis mitmischen, hat das VfL-Schiff noch einmal deutlich mehr Fahrt aufgenommen. Direktspiel, Zweikampf, Abschluss - da wird nicht lange gefackelt. Und den Torhütern glühen die Hände.

„Das ist eine ganz klare Qualitätsverbesserung“, sagt Peter Neururer, wenn die Rede auf Tobias Weis kommt. Dann spricht der VfL-Trainer über „Tempo, Spielwitz, gute Abschlüsse“. Er könnte auch die vom puren Willen gespeiste Dynamik nennen und das Durchsetzungsvermögen, das der 29-Jährige an den Tag legt. Weis hat offenbar begriffen, dass es vor allem an ihm selbst liegt, wieder interessant zu werden auf der Fußballbühne, geachtetes und akzeptiertes Mitglied einer nach Erfolg strebenden Gemeinschaft zu werden. Zumindest tut er in neuer Umgebung momentan alles dafür.

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Professionell tritt auch Mikael Forssell auf. Man möchte nicht mit den Torleuten des VfL tauschen, wenn der Finne abzieht - aus der Drehung, verdeckt, mit links, mit rechts, aber immer konsequent. Forssell schont sich nicht, er gibt alles, und dass er gegen Ende des Trainings erkennbar platt ist, scheint ihm egal zu sein.

Neuzugang Weis als Absicherung für "Zehner" Tasaka?

Das Duo verführt zu Gedankenspielen. Yusuke Tasaka, der in den letzten Wochen eine enorme Aufwertung erfahren hat und nun laut Peter Neururer eine „totale Akzeptanz in der Mannschaft genießt“, könne er sich angesichts der Herausforderung KSC als echten „Zehner“ vorstellen. Den Gedanken weitergesponnen, wäre vermutlich Weis in dem Fall eine passende Absicherung. Für Michael Gregoritsch, den mitunter ungelenken, aber immer stürmischen und sehr laufstarken Schlaks, wohl keine gute Nachricht. Und auch nicht für Marco Terrazzino, der am Donnerstag zwar noch nicht wieder mit der Mannschaftv trainieren konnte, der aber heute mit von der Partie sein wird, genau so wie Malcolm Cacutalua, der bei der 0:1-Niederlage der deutschen U20 gegen Italien durchgespielt hatte.

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Die Auswahlspieler Gregoritsch und Stanislav Sestak sowie Andreas Luthe und Jan Simunek, der wegen Achillessehnen-Beschwerden pausiert, werden dagegen heute beim TuS Querenburg (18 Uhr, Westerholtstraße) nicht zu besichtigen sein, in Mönchengladbach am Samstag dürften nur noch Gregoritsch, Sestak und Luthe fehlen.

Shwierigere Zeiten als bisher könnten angesichts der starken physischen Präsenz der neuen Bochumer Spieler auf die ganz jungen Akteure des VfL zukommen. Onur Bulut, Henrik Gulden und Fabian Holthaus sind nicht gerade aus Granit geschnitten. Das Trio will Peter Neururer in Mönchengladbach mal „etwas länger sehen“.