Bochum. Bundesliga-Erfahrungen hat der Finne bei Borussia Mönchengladbach und Hannover 96 gesammelt, nun will der 33-Jährige in der 2. Fußball-Bundesliga beim VfL Bochum angreifen. Er braucht noch ein bisschen um in den Rhytmus zu kommen. Am Freitag steht sein Debüt für den VfL an.

Der Mann strahlt Zufriedenheit aus, vielleicht sogar: Glück. Vor vier Monaten kam Töchterchen Lilia zur Welt, vor drei Wochen hat er seine Metti geheiratet - und gerade in seinem ersten Training für den VfL gleich ein paar Tore geschossen. „Da war gutes Tempo drin, es hat richtig Spaß gemacht. Alles ist so, wie ich mir das erhofft habe. Ich freue mich, wieder in Deutschland spielen zu können“, sagt Mikael Forssell. Und der strahlend blonde Finne wirkt dabei gar nicht wie 33. Einem Alter, in dem man manche Fußballer ja gerne schon in Rente schickt, so ein bisschen zumindest.

Forsell hat gesetzte Konkurrenten

Forssell, der samt Frau und Kind alsbald eine Wohnung beziehen wird in Bochum, will „spielen und Tore schießen“. Sich empfehlen für die Nationalmannschaft Finnlands, für die er bereits 86 Partien bestritten hat. Seit diesem Jahr aber zählt er nicht mehr zum Kader. In Helsinki, Europa-League-Teilnehmer, war er zuletzt nicht mehr gesetzt, das neue System mit nur einer Spitze „kommt mir nicht so entgegen“, sagt er. In Mönchengladbach und Hannover hat er bereits in der Bundesliga überzeugt, Christian Hochstätter kennengelernt. Und der Kontakt zum VfL-Sportvorstand sei nie abgerissen, sagt er. Die Chance, die sich ihm nun nochmal in der 2. Liga bot, will er nutzen, zunächst hat er einen Einjahres-Vertrag erhalten. Aber wer weiß: „Bochum“, sagt Forssell, „hat es verdient, in der 1. Liga zu spielen, das muss immer ein Ziel sein.“

Das ist Mikael Forssell

Mikael Forssell (33) bestritt 86 Länderspiele für Finnland (29 Tore), 60 Bundesliga- (14) und 126 Premier-League-Spiele (34). Stationen: HJK Helsinki (1994-98), Chelsea (1998 - 2005/meist ausgeliehen), Crystal Palace (00/01), Mönchengladbach (Jan. - Mai 2003), Birmingham (03-08), Hannover 96 (08-11), Leeds United (11/12), Helsinki (12-14).

Mittelfristig. Kurzfristig heizt er den internen Druck an, „hebt die Qualität auch im Training“, so Trainer Peter Neururer. Forssell weiß, dass er sich mächtig strecken muss, mit Acht-Tore-Held Simon Terodde und Routinier Stanislav Sestak hat er derzeit gesetzte Konkurrenten. Eine Saison, sagt der Finne, der mit Helsinki mitten in der Meisterschaft stand, sei „lang. Ich denke, dass ich meine Chance bekommen werde, irgendwann.“ Ein paar Spiele brauche er noch, um in den Rhythmus zu kommen. Am Freitag in Querenburg macht er den nächsten Schritt, bei seinem VfL-Debüt.