Bochum. Das zuvor hoch gelobte Offensivspiel des VfL Bochum kam beim 1:1 gegen Union Berlin nicht wirklich ins Rollen. Wenn es allerdings gefährlich wurde vor dem Berliner Tor, dann trug die Aktion den Stempel von Yusuke Tasaka, der sich als bester Bochumer die Note 2 verdiente. Die Einzelkritik.

Andreas Luthe: Beim Freistoß von Dausch in der 5. Minute einmal mehr in dieser Saison mit schlechtem Timing beim Rauslaufen. Kam auch diesmal nicht ohne den obligatorischen Bolzen-Pass ins Nichts aus. Gute Reaktion gegen den Schuss des Ex-Bochumers Kopplin (25.). Glanzparade nach dem Versuch von Jopek (28.). Machtlos beim 0:1. Danach kaum noch ernsthaft geprüft. Note: 2,5

Stefano Celozzi: Bis zur Pause sehr unauffällig - im positiven wie im negativen Sinn. Ließ Vorlagengeber Schönheim vor dem 0:1 ziehen (50.). Verhalten im Vorwärtsgang. Kann mehr, als er gegen Berlin raushaute. Note: 4

Jan Simunek: Sorgte schon in der 2. Minute beinahe für das Bochumer Führungstor - hübscher Drehschuss mit links. Starkes Tackling gegen Brandy, der sonst durch gewesen wäre (16.). Ohne klare Absprache mit Celozzi vor dem 0:1. Vergab in der 62. Minute per Kopf völlig freistehend aus sieben Metern - muss er versenken. Insgesamt aber sehr wichtig als Ruhepol im Bochumer Abwehrzentrum. Note: 2,5

Patrick Fabian: Leistete sich in der ersten Halbzeit keinen Fehler. Stark in der Luft und im Stellungsspiel. Ohne Orientierung im Zentrum vor dem 0:1. In seinen ersten Aktionen nach dem Wechsel nicht mehr ganz so klar, aber weitgehend fehlerlos. Note: 3

Timo Perthel: Begann laufstark auf seiner linken Seite. Schaltete sich zu Beginn immer mal wieder ins Offensivspiel ein und hatte seine Außenbahn auch defensiv im Griff. Starkes Tackling gegen Özbek (27.). Reagierte beim 0:1 zu spät, um den Torschützen Brandy noch stoppen zu können. Schöne Flanke auf Gregoritsch in der 54. Minute. Insgesamt mit grundsolider Vorstellung. Note: 3

Yusuke Tasaka: Sehenswerter Schlenzer nach Sestaks Kopfballablage in der 7. Minute - leider aus VfL-Sicht einen Meter zu weit nach links. Feines Solo und starker Pass auf Terodde kurz vor der Pause (42.). Trat fast ausnahmslos erbärmlich uninspirierte Freistöße und Eckbälle. Sahneflanke auf Simunek in der 62. Minute. Ganz starkes und beherztes Solo vor dem 1:1 durch Terodde. Maßflanke auf Terrazzino, der aus fünf Metern kläglich vergab (70.). Bester Bochumer an diesem Abend. Note: 2

Anthony Losilla: Rannte bis zum Seitenwechsel in der Hauptsache Löcher zu und war so sehr mit Defensivarbeit beschäftigt, dass er kaum einmal Wege nach vorne mitgehen konnte. Durchwachsener Auftritt. Note: 3,5

Danny Latza: Wie gewohnt der Bochumer mit den meisten Ballkontakten. Allerdings vor allem als Abwehr-Arbeiter auffällig und trotz guter Passquote ohne große spielerische Akzente. Note: 3,5

Michael Gregoritsch: Holte mit seinem beherzten Antritt den Freistoß in der 2. Minute raus, der beinahe zum 1:0 durch Simunek geführt hätte. Stieg in der 54. Minute sehenswert zum Kopfball hoch, verzog allerdings um rund einen Meter. Nicht schlecht, aber auch nicht so auffällig wie noch im Pokal gegen Stuttgart. Note: 3,5

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Stanislav Sestak: Ähnlich wie sein Sturmpartner Terodde über weite Strecken kaum eingebunden ins VfL-Spiel. Bei seinen wenigen Aktionen durchaus solide. Note: 4

Simon Terodde: Bekam in der ersten Hälfte nicht allzu viele Bälle, wusste bei seinen wenigen Aktionen aber zu gefallen. Starker Abschluss aufs kurze Eck nach Pass von Tasaka (42.). Lange Zeit kaum zu sehen - bis Tasaka zum Traumsolo ansetzte und ihm den Abstauber zum 1:1 erkämpfte (69.) - sechstes Tor im vierten Pflichtspiel für den VfL. Insgesamt aber sehr unauffällig. Note: 3,5

Marco Terrazzino (ab der 60. Minute): Kam für Gregoritsch. Prüfte Union-Keeper Haas direkt bei seiner ersten Aktion mit einer 40-Meter-Freistoßbanane. Hätte nach Tasaka-Flanke kurz nach dem 1:1 die Bochumer Führung erzielen müssen, vergab aber aus fünf Metern. Note: 3,5