Bochum. Am Samstag wartet auf den VfL Bochum mit Erzgebirge Aue ein Angstgegner - zumindest auswärts. Trainer Peter Neururer wird an diesem zweiten Spieltag wohl auf die gleiche Startelf, die zuletzt gegen Greuther Fürth dynamisch aufspielte, setzen. Im Kader wird es nur eine Änderung geben.

Etwas verstimmt hatte man beim VfL Bochum vor einigen Wochen den Spielplan zur Kenntnis genommen. Bochum gegen Düsseldorf. Mitten in der Woche, um 17:30 Uhr. Das potenziell krachendste Ereignis der gesamten Saison ausgerechnet an einem Dienstag oder Mittwoch. Das kostet. Zuschauer. Und damit: Geld.

Manchmal aber erledigen sich die Dinge auf anderen Ebenen. Sport1, der Sender, bei dem VfL-Trainer Peter Neururer demnächst wieder zum Champions-League-Talk erwartet wird, zeigt das einzige Westduell in der mittlerweile von NRW-Klubs eher gemiedenen 2. Bundesliga live. Und: Die Partie des 7. Spieltages, der gestern von der Deutschen Fußball-Liga exakt terminiert wurde, wird am Donnerstag, 25. September, folglich erst um 20:15 Uhr angepfiffen. Die Ränge können sich also auch mit Berufstätigen füllen. Da bereits das nächste Heimspiel gegen Union Berlin (Montag, 25. August, 20:15 Uhr) zum Topspiel von Sport1 ausgerufen wird, kann sich der VfL über mangelnde Live-Präsenz nicht beklagen. Und dazwischen liegt noch der medial ohnehin mehr beachtete Auftritt im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart kommenden Samstag (15:30 Uhr).

VfL nimmt Favoritenrolle an

Dreimal Kür, kann man sagen - und heute ruft die Pflicht. Dass die Begegnungen gegen Union und vor allem Düsseldorf den Namen „Topspiel“ dann auch verdienen, daran gilt es zu arbeiten - zunächst in Aue. Beim Angstgegner, zumindest auswärts: Von den letzten vier Reisen im Erzgebirge kehrte der VfL-Tross ohne Punkt zurück.

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Dass die „Stimmungslage“, wie Peter Neururer meint, diesmal eine andere sei, muss Bochum heute beweisen. Jedenfalls nimmt man die Favoritenrolle an, auch wenn der Trainer dies etwas verklausuliert ausdrückt: Das Ziel sei ein Sieg, sagt er. Und: „Die berechtigte Hoffnung besteht, dass eine ganze Menge passieren müsste, damit dies nicht der Fall wäre.“

Dabei setzt er wohl auf die gleiche Startelf wie beim dynamischen 1:1 gegen Fürth, im Kader bleibt es bei der bereits gestern verkündeten einzigen Änderung: Der genesene Piotr Cwielong ersetzt Selim Gündüz (Muskelverletzung). Onur Bulut konnte am Freitag trainieren und bleibt erste Wechseloption als Rechtsverteidiger. Florian Jungwirth indes soll ebenso wie Fabian Holthaus der U23 gegen Wattenscheid helfen.

Keine Anfragen für Klostermann

Dagegen zieht der VfL seine Linie im Fall Lukas Klostermann durch. Der 18-Jährige kommt weder bei den Profis noch bei den Amateuren zum Zug. Ein Schicksal, das ihm nun öfter droht: Mit „sportlichen Gründen“ allein, so die offizielle Version bisher, hat das jedenfalls nichts zu tun.

Die Verhandlungen über einen Profivertrag waren ja gescheitert, laut Sportvorstand Christian Hochstätter gibt es für Klostermann aber noch keine Anfragen . Sollte sich dies bis Transferschluss Ende August nicht ändern und/oder Klostermann nicht von sich aus auf den VfL zukommen, könnte der Einser-Abiturient ein wertvolles Jahr verlieren. Als Spieler ohne Spielpraxis.